1. Platz und Rote Laterne: Die Sozialdemokraten räumen zum Schützenfest ab

Das Ratsschießen ist neben den Königswürden in Lehrte ein Wettbewerb, der besonders beäugt wird. Politisch teils anderer Meinung messen sich die Ratsmitglieder beim Ratsschießen sportlich - mit ebensolchen Bandagen. 

So liegen die Christdemokraten zwar in der historischen Wertung weiter vorne, wie Hans-Joachim Deneke-Jöhrens vor der Bekanntgabe der Gewinner noch einmal lautstark unterstrich, doch die Sozialdemokraten hatten an diesem Tag den besseren Lauf: Petra Wegner von der SPD machte die besten fünf Schuss. Und auch der Titel der "Roten Laterne" holten sich die Sozialdemokraten. Hans-Jürgen Licht belegte unfreiwillig den letzten Platz. Er wird am Schützenfestsonnabend beim Königsfrühstück ebenso wie die Gewinnerin eine Rede halten müssen.

"Ich wollte unbedingt nicht die Rote Laterne gewinnen", erklärte vor rund 40 Anwesenden die Gewinnerin nach der Bekanntgabe. Dass sie so gut schießen kann, wusste sie selbst nicht. Umso mehr dankte sie ihrem "Betreuer" Tobias "Monti" Manthei nach der Bekanntgabe. Er zeigte ihr als Standaufsicht alle notwendigen Schritte. Und da ihr rechtes Auge nach einer Operation nicht zielsicher genug war, wechselte sie von der gewohnten rechten auf die linke Seite. "Wir Sozis sind links einfach besser", so Petra Wegener scherzhaft nach der Bekanntgabe. Mit 41 Ring gewann sie den Teller des Ratsschießens. Auf die weiteren Plätze folgten Marco Quesse (40 Ring) und Martin Schiweck (37 Ring).

Und für ihre Rede beim Schützenfest scheint die Gewinnerin vorgearbeitet zu haben. "Ich wollte einfach nur nicht die Rote Laterne gewinnen", teilte sie vor den Anwesenden kurz mit. "Ich wusste nur nicht, dass ihr alle so schlecht seid und ich dadurch den Teller gewinne", ließ sie ihre Mitstreiter im Stadtrat wissen.

Nur 24 Ring erreichte Hans-Jürgen Licht. Er wird dafür am Schützenfestwochenende die Rote Laterne entgegennehmen. "Licht und Laterne, und dann noch Rot: das passt zusammen", urteilte der Sozialdemokrat. Die SPD hat in der historischen Statistik also Boden gut gemacht. Vier Schützen aus der Rat dagegen wurden disqualifiziert, da mindestens ein Schuss nicht im Ringbereich lag.

Glückwünsche ließ Ehrenschützensenator Uwe Bee den Teilnehmern übermitteln. Mit einem dreifachen "Gut Schuss - Hurra" des Schützen-Corps und dem dreifachen "Horrido - Joho" sprachen die beiden Gewinner ihren Dank an die Organisatoren aus. 

Diese hatten, bestehend aus den Mitgliedern Schützencollegium und Vorstandsmitgliedern der beiden Lehrter Schützenvereine, ebenso einen Gewinner ausgeschossen: Tobias Röbber vom Schützen-Corps hatte sich in dem internen freundschaftlichen Wettbewerb durchgesetzt.