Isernhagen
Sonnabend, 21.05.2022 - 10:43 Uhr

33 Künstler präsentieren im Isernhagenhof aktuelle Arbeiten zum Thema "Utopie"

"Atlantica" von Sabrina Winnecke.Aufn.:

ISERNHAGEN FB

Der kunstverein burgwedel-isernhagen präsentiert in einer großen Gemeinschafts-Ausstellung im Isernhagenhof unter dem Thema "Utopie" 33 bildende Künstler. Aus 152 Bewerbern hat das Jurameer 33 Teilnehmer ausgewählt. Etwa 100 Werke aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei , Installation und Videokunst sind auf 300 Quadratmeters vom 3. bis 6 Juni 2022 in der großen Kulturscheune, Hauptstraße 68 in Isernhagen F.B., zu sehen.

 

Gesponsert wird diese Ausstellung von der Bürgerstiftung Isernhagen und von der Gemeinde isernhagen.

Die Vernissage wird am Freitag, 3. Juni 2022, um 19 Uhr in Anwesenheit der Künstler durchgeführt. Die Begrüßung übernimmt Stefan Rautenkranz vom kunstverein burgwedel-isernhagen. Dr. Carmen Putschky, Kunsthistorikerin aus Hannover, wird in die Ausstellung einführen.

 

Die Besichtigungszeiten sind Sonnabend, 4. Juni, 12 bis 18 Uhr, Sonntag, 5. Juni, 12 bis 18 Uhr sowie Montag, 6. Juni, 12 bis 17 Uhr. Eintritt frei.

 

Utopie: ein Begriff, der gerade in der heutigen Zeit, die nach wie vor und mehr denn je durch Pandemie, Klimawandel und Migration geprägt und gebeutelt wird, an Aktualität und Bedeutung gewonnen hat, denn das Gefühl von Angst und Ohnmacht, verbunden mit dem Wunsch und der Sehnsucht nach einem Ausweg, nach einer für alle Menschen verträglichen Lösung, sind übermächtig.

 

"Utopie" fußt auf dem griechischen "ou" = "nicht" und "topos" = "Ort". Es handelt sich dabei um ein erdachtes, ideales Traum-/Fabelland, einen Wunschort, den es eigentlich nirgendwo auf der Welt gibt. Thomas Morus (1478 - 1535), englischer Staatsmann, hat 1516 das Buch "Utopia" herausgegeben, in dem er das Bild eines republikanischen Idealstaates als Vision beschreibt. Der Begriff "Utopie" beinhaltet also sowohl die Schilderung eines künftigen gesellschaftlichen Zustandes, als auch einen allgemeinen Wunschtraum, ein Hirngespinst, eine Schimäre, eine Einbildung, eine nicht realisierbare Idee, ein als undurchführbar geltender Plan. Seit dem 19. Jahrhundert ist er ein gebräuchliches Fremdwort geworden.

 

Utopien blicken auf eine lange Tradition zurück und sind in der Regel kritische Reaktionen auf die jeweils herrschende Gesellschaftsordnung und können daher als positive Gegenentwürfe verstanden werden, deren zügiger Umsetzung - eigentlich immer - Widerstände gegenüber stehen, wie zum Beispiel: andere (vorherrschende) Machtinteressen, von der Mehrheit nicht gewollte Veränderungen, technisch nicht realisierbare Vorhaben, allerdings sind sie mitunter auch nur als reine Provokation ihrer Schöpfer gedacht.

 

Es gibt verschiedene Arten von Utopien, die medienübergreifend vermittelt werden, oft in Form von literarischen Veröffentlichungen, aber ebenso in der Kunst, Architektur, im Film Video und inzwischen auch im Internet, ergo in jeder kulturell-künstlerischer Ausdrucksweise, auch als gemischte Variante. Es gibt Politische Utopien, die - von der frühen Neuzeit an - die Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Unterdrückung kritisieren, Gesellschaftliche Utopien, die vom Glauben des Fortschritts auf allen Gebieten für eine bessere Zukunft beflügelt werden, und Religiöse Utopien, mit der In-Aussicht-Stellung auf ein jenseitiges Paradies, und Wissenschaftlich-technische Utopien, die mit Hilfe der Technik sämtliche Übel auf dieser Welt zu beseitigen glauben, auch durch jede Form der (Gen)Manipulation. Die Vorstellungen bei allen Varianten umfassen ein breites Spektrum, von Humanität bis Totalität und Fanatismus, von friedlicher Koexistenz bis zur Kriegserklärung und Vernichtung der Andersdenkenden.

 

Ausstellende Künstler "Utopie 2022"

Malerei/Zeichnung:

Barbara Duisberg / Deutschland / Berlin

Schirin Fatemi / Deutschland / Hohenhameln

Karin Fehr / Deutschland / Düsseldorf

Matthias J. Gierten / Deutschland / Isernhagen

Domenik Gebhardt / Deutschland / Geislingen

Brigitte Gläsel /Deutschland / Achim

Bärbel Moré / Deutschland / Wolfenbüttel

Maria Naidyonova / Ukraine-Deutschland / Berlin

Heidrun Pfalzgraf / Deutschland / Celle

Irmgard Pricker / Deutschland / Vlotho

Kathrin Rank / Deutschland / Berlin

Sabrina Winnecke / Deutschland / Wennigsen

Zeisberg&Schäfer / Deutschland / Burgdorf

Skulptur:

Elisabeth Christ / Deutschland / Hannover

Pablo Hirndorf / Deutschland / Warpe

Ulli Kowalke / Deutschland / Hannover

Rosa Maria Krinner / Deutschland / München

Anna Mrzyglod / Polen-Deutschland/ Düsseldorf

Installation:

Barbara Diabo / Deutschland / Berlin-Isernhagen

Nicola Dormagen / Deutschland / Reeßum

Ingrid Heuser / Deutschland / Wiesbaden

Silke Jüngst / Deutschland / Burgdorf

Tobias Küch / Deutschland / Montabaur

Elke Prieß / Deutschland / Bremen

Joachim Stäbler / Deutschland / Bielefeld

Uli Strempel / Deutschland / Stoltebüll

Fotografie:

Wolfgang Feik / Deutschland / Dachau

Kerstin Henschel / Deutschland / Hannover

Hanno Kübler / Deutschland / Hannover

Eva Schmeckenbecher / Deutschland / Stuttgart

Simone Thünemann / Deutschland / Münster

Birgit Wehmhoyer / Deutschland / Hannover

Videokunst:

Takashi Sonoda / Japan-Deutschland / Alfter