Sehnde
Dienstag, 17.05.2022 - 18:03 Uhr

Die Feuerwehren Sehndes trafen sich zum Stadtfeuerwehrtag

Die Beförderten mit (von links) Stadtbrandmeister Jochen Köpfer und dem 1. stellvertretenden Stadtbrandmeister Diethelm Huch: Andreas Press (Brandmeister), Hans Heinrich Meyer (Hauptlöschmeister), Dennis Bellin (Hauptlöschmeister), Friedrich Wilke-Rampenthal (Löschmeister und stellvertretender Ortsbrandmeister Evern,) Hendrik Preß (Löschmeister und stellvertretender Ortsbrandmeister Dolgen).Aufn.: Stadtfeuerwehr Sehnde

SEHNDE

Am Sonntagmorgen, 15. Mai 2022, hatte Sehndes Stadtbrandmeister Jochen Köpfer die Einsatzkräfte sämtlicher Ortsfeuerwehren sowie die Stadtverwaltung und Ratsmitglieder, die Vertreter von THW, Polizei und Nachbarkommunen in die Mensa nach Sehnde zum Stadtfeuerwehrtag eingeladen. Aufgrund der Pandemie ist die Veranstaltung drei Jahre ausgefallen.

 

Der Bürgermeister Olaf Kruse dankte allen für das Engagement und die Einsatzbereitschaft. In seinem Grußwort äußerte er sich, dass er froh sei, dass alles in der Pandemie so gut verlaufen ist, dass eine Einsatzbereitschaft der Stadtfeuerwehr jederzeit gegeben war. Der Feuerwehrbedarfsplan konnte abgeschlossen werden, ein Fahrzeugkonzept wird zurzeit bearbeitet sowie die Gebäudewirtschaft nach Prioritäten durchgesprochen. Aufgrund der Katastrophenlagen und dem missglückten Warntag hat die Stadt Sehnde bereits Sirenenstandorte überprüfen lassen und werde im Rahmen des Katastrophen- und Bevölkerungsschutz mit der Region eine schnelle Realisierung vorantreiben. Die Stadt Sehnde habe bereits Haushaltsmittel dafür bereitgestellt.

 

Für die Feuerwehr wurde ein neues Feuerwehrboot und eine Drehleiter beschafft. In Haimar konnte das Feuerwehrhaus und in Höver ein Anbau in Betrieb genommen werden. Letztendlich seien noch Brandschutzprobleme mit den verantwortlichen Firmen und Baubehörden zu klären. Die Gebäude können aber unter Auflagen genutzt werden.

 

Für die Stadtfeuerwehr wurde ein Einsatzfahrzeug beschafft, mit dem der hauptamtliche Gerätewart seine täglichen Arbeiten erledigen kann. Die Ortsfeuerwehr Höver hat ein Mehrzweckfahrzeug erhalten. Ein Werbemobil konnte für die Jugendfeuerwehr - finanziert durch Spenden größtenteils von Sehnder Firmen - beschafft werden. Das Jugendfeuerwehrmobil wird seinen Standort am Rathaus haben und steht allen Ortsfeuerwehren sowie der Jugend- und Kinderfeuerwehr zur Verfügung. Für die Ortsfeuerwehren Dolgen und Wehmingen werden mittlere Löschfahrzeuge beschafft. Die Ausschreibungen wurden hierfür bereits ausgeführt.

 

Den Jahresrückblick für zwei Jahre hielt Stadtbrandmeister Jochen Köpfer, er beschränkte sich auf das Jahr 2021. Die Einsatzzahlen sind leicht gestiegen, so mussten 2021, 64 Brandeinsätze, 88 Technische Hilfeleistungen, 56 Fehlalarme und 12 überörtliche Einsätze abgearbeitet werden. Insgesamt waren es 220 Einsätze. Im Jahr 2020 waren es 209 Einsätze.

 

Auch die Mitgliederzahlen sind erfreulich. Zuversichtlich zeigte sich Köpfer, dass dieses Jahr die Zahl 600 überschritten wird. 510 Männer sowie 87 Frauen stehen der Feuerwehr zur Verfügung. Dagegen sieht es bei den Musikzügen nicht so positiv aus, so Stadtbrandmeister Köpfer. In den Zügen Evern und Wassel gibt es nur noch 31 Musiker. In seinem Rückblick ging Stadtbrandmeister Köpfer auf einige Einsätze im Stadtgebiet ein, so der Wohnhausbrand in Rethmar zwischen den Weihnachtstagen 2021. Hier brannte das komplette Haus ab und musste am gleichen Tag abgerissen werden. Die Hilfsbereitschaft, für die betroffene Familie war sehr groß, eine Koordinierung der Hilfsaktionen wurde durch die Stadt begleitet, sagte Jochen Köpfer. Ein Gefahrguteinsatz auf der Bundesautobahn 7 gehörte ebenso zu den Einsätzen die in Erinnerung bleiben, die Einsatzkräfte waren dort 14 Stunden gebunden bis sie von Kräften des Gefahrgutzug der Stadt Laatzen abgelöst wurden.

 

Stadtausbildungsleiter Ralph Spannknebel berichtete über die Schwierigkeiten, in der Pandemie eine Ausbildung aufrecht zu halten. Er dankte der Stadtverwaltung und dem Rat für die sofortige Bereitstellung von Desinfektionsmittel und Material, um überhaupt eine Ausbildung nach der Niedersächsischen Landesverordnung aufrecht halten zu können. Im Jahr 2021 wurden 39 Mitglieder im 1. Teil der Truppmannausbildung ausgebildet, soviel wie noch nie, sagte Spannknebel. Den 2. Teil der Truppmannausbildung musste in die Ortsfeuerwehren gegeben werden. Bevor Ralph Spannknebel seinen Bericht beendete, dankte er allen für die Unterstützung besonders der Firma Kali und Salz für die Bereitstellung des Übungsgeländes. Seine Dienstzeit wird im August 2022 beendet sein. Mit Michael Schulz wurde ein Nachfolger bereits vorgeschlagen. Dieser muss noch durch das Stadtfeuerwehrkommando bestellt werden.

 

Stadtjugendfeuerwehrwart Carsten Ude berichtete über die Mitgliederzahlen in den neun Jugendfeuerwehren. Insgesamt haben diese 161 Mitgliedern, davon 105 Jungen und 65 Mädchen. In die aktive Feuerwehr wurden 19 Mitglieder übergeben. Der Mitgliederstand sei konstant geblieben, teilte Ude der Versammlung mit. Das 40-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr Bolzum/Wehmingen war die erste Veranstaltung im Jahr 2021. Bei der durch die Stadtjugendfeuerwehr ausgerichteten Leistungsspangenabnahme in Ilten am 25. September konnten 34 Jugendfeuerwehrmitglieder aus Sehnde die höchste Jugendfeuerwehrauszeichung erhalten.

 

Für die Kinderfeuerwehr berichtete Birgitt Bettmann. Die Mitgliederzahlen seien auch konstant geblieben und belaufen sich auf 119 Kindern. Gerade jetzt habe die Zeit erst wieder begonnen, dass Dienste wieder durchgeführt werden können. In den vergangenen zwei Jahren hat es viele personelle Veränderungen auch in den Kinderfeuerwehren gegeben. Bettmann freut sich darauf, alle neuen jetzt auch persönlich mal kennenzulernen.

 

Bei einem Einsatz in Höver wurde ein Feuerwehrmitglied verletzt, berichtete der Stadtsicherheitsbeauftrage Wilfried Holler. Aufgrund der Pandemie und des Lockdowns gab es keine Unfälle bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren.

 

Für die Presse und Öffentlichkeitsarbeit hatte Pressesprecher Tim Herrmann über die Stickerstar Aktion zu berichten. Die Aktion war ein voller Erfolg und wäre ohne Pandemie zu einem noch größeren Erfolg geworden. Bisher gilt die Veranstaltung als das beste Ergebnis was die Firma Stickerstar erzielt hat. Die Betreuung der Social Medien nimmt bei Einsätzen mittlerweile einen großen Anteil an Zeit in Anspruch, sagte Herrmann. Ein ständiges Controlling rund um die Uhr ist wichtig. Er dankte Timmy Fiss, Alex Meyer, Benedikt Nolle und Nico Tschiersch für die Unterstützung in der Projektgruppe "Stickerstar" sowie allen anderen Unterstützern.

 

Christian Huch berichtete aus dem 2. Zug der Regionsfeuerwehrbereitschaft: Der Zug wurde neu aufgestellt. So ist neu mit dabei die Ortsfeuerwehr Evern und dafür ist das Tragkraftspritzenfahrzeug aus Klein Lobke nicht mehr im Zug eingebunden. In diesem Jahr soll eine Zugübung bei Müllingen stattfinden und auch einen Jahresabschluss soll es dieses Jahr wieder geben. Der Stadtbrandmeister fügte hinzu das die Bereitschaften wieder immer wichtiger werden, jüngst ist die Katastrophe im Ahrtal und der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine zusehen.

 

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Silke Lesemann, äußerte sich in ihrem Grußwort zum Zivilschutz und der Katastrophenhilfe. Hier zeige nach Jahren des Friedens die aktuelle Lage, wie wichtig diese Einrichtungen sind. Sie bedankte sich bei der geleisteten Arbeit im Ehrenamt bei allen Einsatzkräften.

 

In das Ehrenbeamtenverhältnis wurden Hendrik Preß sowie Friedrich Wilke Rampenthal als stellvertretende Ortsbrandmeister von Dolgen und Evern ernannt.

 

Bei den Beförderungen wurde Hendrik Preß und Friedrich Wilke Rampenthal zum Löschmeister, Dennis Bellin und Hans Henrich Meyer zum Hauptlöschmeister und Andreas Preß zum Brandmeister ernannt.

 

Unter großen Beifall wurde nach 233 Monaten der stellvertretende Stadtbrandmeister Diethelm Huch von Bürgermeister Kruse aus dem Amt verabschiedet. Diethelm Huch bedankte sich bei der Versammlung für den langanhaltenden Beifall. Er sagte, die Feuerwehr habe sich ständig weiterentwickelt, im Gegensatz zu anderen, hat die Feuerwehr aber eine längere Beständigkeit. Andere Bereiche seien schnelllebiger. Sein Nachfolger wird Sven Grabbe, der das Amt am 1. Juni 2022 übernimmt. Das Amt des zweiten stellvertretenden Stadtbrandmeisters übernimmt Oke Fedders aus Wehmingen.