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Freitag, 28.01.2022 - 11:02 Uhr

Berufschancen von Medizinischen Fachangestellten

Aufn.: Pixabay

Berufschancen von MFA: Was macht ein(e) Medizinische/r Fachangestellte/r? Voraussetzungen • Ausbildung • Theoretischer Teil • Praktischer Teil • Perspektiven

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Medizinische Fachangestellte (kurz MFA) assistieren Ärzten in Kliniken und Arztpraxen und sind für das Gesundheitssystem von unverzichtbarem Wert. Obwohl die Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten auch heute noch relativ beliebt ist, haben die Arbeitgeber bereits seit Jahren große Probleme, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Aus diesem Grund stehen die Chancen für Medizinische Fachangestellte im Anschluss an die Ausbildung ziemlich gut, weshalb wir Ihnen unter anderem verraten möchten, in welchen Bereichen Medizinische Fachangestellte tätig sind und welche Voraussetzungen Bewerber mitbringen sollten.   

 

Was macht ein(e) Medizinische/r Fachangestellte/r? 

Medizinische Fachangestellte sind in zwei unterschiedlichen Aufgabenbereichen tätig. Zum einen fungieren diese als Schnittstelle zwischen Ärzten und Patienten und tragen andererseits zu einem reibungslosen Ablauf bei. 

Im Bereich der Verwaltung übernehmen Medizinische Fachangestellte die folgenden Tätigkeiten:

  • Planen und Koordinieren der Patiententermine
  • Empfangen und Betreuen der Patienten während des Praxisaufenthalts
  • Verwalten von Behandlungsunterlagen und Pflegen der Patientenakten
  • Vorbereitung der Behandlungsräume
  • Ablauforganisation der Sprechstunde
  • Bearbeitung des Posteingangs
  • Beratung zum richtigen Verhalten bei Corona-Verdacht
  • Qualitätssicherung

 

 

Darüber hinaus übernehmen Medizinische Fachangestellte die folgenden medizinischen Aufgaben:

  • Vorbereitung der Patienten auf anstehende Untersuchungen
  • Vorbereitung der Instrumente für Behandlungen
  • Assistenz bei Eingriffen und Behandlungsmaßnahmen
  • Durchführung von Diagnosemaßnahmen wie Röntgen oder EKG-Untersuchungen
  • Verabreichen von Spritzen und Injektionen
  • Anlegen und Wechseln von Verbänden
  • Durchführung von Blutdruckmessungen
  • Legen von Infusionen
  • Aufklärung der Patienten über Empfehlungen oder Verschreibungen
  • Ausstellen von Rezepten

 

 

Das Medizinische Fachangestellte (MFA) Gehalt ist abhängig vom Arbeitgeber und dem Ort der Tätigkeit. Bei Beschäftigung im öffentlichen Dienst wird nach Tarifvertrag bezahlt. Private Einrichtungen sind daran nicht gebunden. Im Durchschnitt verdienen Medizinische Fachangestellte laut Bundesagentur für Arbeit 2.496 Euro brutto im Monat.

 

Warum sollte man Medizinische/r Fachangestellte/r werden?

Für Ärzte und das gesamte Gesundheitswesen sind Medizinische Fachangestellte unverzichtbar, weshalb man im Anschluss an eine abgeschlossene Ausbildung äußerst gute Berufsaussichten hat. Außer in Krankenhäusern und Arztpraxen sind medizinische Fachangestellte zudem auch in Rehabilitationszentren und Gesundheitsämtern tätig.

 

Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?

Neben einem Hauptschulabschluss sollten Bewerber auch grundsätzliches medizinisches Interesse mitbringen. Darüber hinaus sollten sie einfühlsam sein und psychisch stabil, um den Kontakt mit teils schwer erkrankten Menschen und die schweren Schicksalsschläge der Patienten besser zu verarbeiten. Zudem sollten angehende MFA sich darüber bewusst sein, dass die Schweigepflichtbindung auch für Medizinische Fachangestellte gilt. Wer darüber hinaus auch noch teamfähig ist, sich in stressigen Situationen nicht aus der Ruhe bringen lässt und strukturiert arbeitet, ist für den Beruf als Medizinischer Fachangestellter geeignet.

  

Die Ausbildung

Die Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten dauert insgesamt drei Jahre und findet dual in der Berufsschule und bei einem Arbeitgeber ab. Der Unterricht an der Berufsschule findet in Blöcken statt, während denen die Auszubildenden alle erforderlichen theoretischen Grundlagen des Berufs erlernen. Die restliche Zeit der Ausbildung verbringen die Auszubildenden in einem Betrieb, um die theoretisch erworbenen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden.    

 

Theoretischer Teil 

In der Berufsschule werden den Auszubildenden die folgenden Kenntnisse vermittelt: 

  • Empfang und Begleitung von Patienten 
  • Hygiene und Schutz vor Infektionskrankheiten
  • Assistenz während der Diagnostik und therapeutischer Maßnahmen
  • Erste Hilfe in Notfällen 
  • Warenbeschaffung und Verwaltung 
  • Koordination von Abläufen 
  • Begleitung von Patienten im Rahmen von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen
  • Begleitung bei chirurgischen Behandlungen und Wundversorgung
  • Präventionsmaßnahmen 

 

 

Praktischer Teil

Während des praktischen Teils der Ausbildung sind die Auszubildenden zum Medizinischen Fachangestellten in einer Klinik oder einer Praxis tätig. Dort sind sie unter anderem für die Organisation verantwortlich und gewährleisten dadurch einen reibungslosen Ablauf. 

 

Zudem nehmen Medizinische Fachangestellte Patienten in Empfang, stellen Rezepte aus, schreiben Überweisungen und erstellen Abrechnungen. Darüber hinaus nehmen sie den Patienten auf ärztliche Anweisung Blut ab, legen Verbände oder Infusionen und messen den Blutdruck von Patienten. Im Verlauf der Ausbildung führen Medizinische Fachangestellte diese Tätigkeiten zunächst unter Aufsicht durch, bis sie in der Lage sind, die Aufgaben eigenverantwortlich durchzuführen. 

 

Berufliche Perspektiven

In Deutschland gibt es eine große Anzahl von Arztpraxen und Krankenhäusern, die ständig nach neuem Personal suchen. Zudem gibt es eine ganze Reihe an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen wie z.B. in Spezialbereichen wie Palliativmedizin oder für administrative Tätigkeiten als Nichtärztliche Praxisassistenz.  So können sich Medizinische Fachangestellte im Anschluss an die Ausbildung weiterbilden und dadurch die eigenen Berufschancen und ihr Gehalt deutlich verbessern.