Burgdorf
Sonntag, 21.02.2021 - 13:27 Uhr

"Maria 2.0" schlägt bundesweit sieben Thesen an Dom- und Kirchentüren

Neuer Thesenanschlag nach 500 Jahren

Barbara Gebbe schlägt die sieben Thesen an die Tür der Pfarrkirche Im Langen Mühlenfeld.Aufn.:

BURGDORF

Im Mai 2019 setzten die Frauen der St. Nikolaus Pfarrgemeinde Burgdorf erstmals öffentlich ein Zeichen für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der katholischen Kirche. Unter dem Motto "Unsere Geduld ist am Ende", "Wir haben nicht mehr viel Zeit", so die damals wie heute aktuelle und einhellige Auffassung der Frauen, die in der Bewegung "Maria 2.0" gegen eine männerdominierte Kirche und für den Zugang von Frauen zu den Weiheämtern in der katholischen Kirche ihren Unmut zum Ausdruck brachten.

 

Schon mit der Übergabe einer Online-Petition an Papst Franziskus im Februar 2019 wurde der Forderung nach Zugang für Frauen zu allen Ämtern in der katholischen Kirche, mehr Transparenz und mutigerem Vorgehen in Bezug auf sexualisierte Gewalt, sowie Aufhebung des Pflichtzölibats intensiv Nachdruck verliehen worden.

 

Vor der jetzt am kommenden Wochenende virtuell stattfindenden Vollversammlung der deutschen Bischöfe wendet sich die Reformbewegung Maria 2.0 mit ihren Forderungen nach Veränderungen in der Kirche erneut an die Öffentlichkeit.

 

Mit einem Thesenanschlag 2.0 an Dom- und Kirchentüren am vergangenen Wochenende im gesamten Bundesgebiet weist die Reformbewegung Maria 2.0 auf die eklatanten Missstände in der katholischen Kirche hin und untermauert damit ihre Forderungen nach Reformen hin zu einer zukunftsfähigen Kirche. So auch am vergangenen Sonntag in der Pfarrgemeinde St. Nikolaus Burgdorf. Gemeinsam schlugen Barbara Gebbe und Wolfgang Obst von der Burgdorfer Initiative Maria 2.0 sieben Thesen an die Tür der Pfarrkirche Im Langen Mühlenfeld.

 

"Da das Vertrauen in den Willen zur Reformen und Veränderungen der Kirchenleitung verloren gegangen ist, macht das bundesweite  Bewegungsnetzwerk mit ihrem Thesenanschlag massiv auf die notwendigen Reformen in der katholischen Kirche aufmerksam. Angemahnt wird eine geschlechtergerechte Kirche mit dem Zugang für alle Menschen zu allen Ämtern, sowie die Aufklärung, Verfolgung und Bekämpfung der Ursachen von sexualisierter Gewalt. Darüber hinaus wird eine wertschätzende Haltung gegenüber selbstbestimmter, achtsamer Sexualität eingefordert sowie die Aufhebung des Pflichtzölibats.", so die beiden.

 

Aus Sicht des Netzwerkes Maria 2.0, der nicht nur Frauen angehören, "ist es notwendig, dass die Deutsche Bischofskonferenz endlich beginnt, sich ernsthaft mit den in der katholischen Kirche notwendigen Reformen auseinanderzusetzen, und den Willen zu Veränderungen durch Taten bezeugt", erklären sie.

 

Die Thesen Maria 2.0 stehen unter diesem Text als PDF zum Download bereit. 

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