Lehrte
Donnerstag, 22.10.2020 - 18:37 Uhr

"Mehr Sicherheit und Spaß auf dem Rad in Aligse, Kolshorn und Röddensen"

"Der Weg von und zur Aueschule ist für Kinder auf dem Rad gefährlich" bemängeln die Initiatoren vom Forum Radverkehr .Aufn.:

ALIGSE/KOLSHORN/RöDDENSEN

"Wer schickt schon seine Kinder mit dem Rad zur Schule, wenn sie Angst vor Unfällen haben? Wer steigt nach einem Regenguss aufs Rad, wenn man dann auf den Wegen im Matsch versinkt? Wer lässt sich schon gerne durch überholende Autos bedrängen?", fragt das Forum Radverkehr. Um herauszufinden, wie der Radverkehr gestärkt werden kann, haben Freiwillige in Abstimmung mit dem Ortsrat Aligse, Kolshorn und Röddensen konkrete Maßnahmen für den Fuß- und Radverkehr gesammelt. Die Ergebnisse werden auf der kommenden Ortsratssitzung am 27. Oktober 2020 ab 19:30 Uhr in der Aueschule in Aligse vorgestellt.

 

Mehr als 50 Bürgerinnen und Bürger sind dem Aufruf des Ortsrats gefolgt und haben in den vergangenen Wochen Ideen und Anregungen zur Verkehrsentwicklung eingereicht - per Postkarte, per Mail oder auch im persönlichen Gespräch. Die Initiatoren vom Forum Radverkehr berichten von einem breiten Bündel an Vorschlägen: "In allen drei Dörfern ist die überhöhte Geschwindigkeit an den Ortseingängen ein Thema. Aber insbesondere die Ortsdurchfahrt durch Aligse an der B443 und die Peiner Heerstraße muss für den Rad- und Fußgängerverkehr verbessert werden", so das Fazit von Armin Albat aus Kolshorn.

 

"Der Weg von und zur Aueschule ist für Kinder auf dem Rad gefährlich", so Imbke Meyer-Frerichs, die sich insbesondere mit den Zuständen auf der Peiner Heerstraße beschäftigt hat. Anhand dieses Streckenabschnittes könne man nach ihrer Ansicht gleich mehrere Kernprobleme für den Radverkehr veranschaulichen: zu wenig Platz für Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, hohe Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Auto- und Radverkehr, gefährliche Überholmanöver, fehlende Wegabschnitte für Fußgänger. Aus diesen Feststellungen wurden konkrete Verbesserungsvorschläge insbesondere für diesen Abschnitt abgeleitet.

 

"Für die Fahrten zwischen den Dörfern sowie nach Lehrte oder Burgdorf sind die Fuß- und Radwege an den Landstraßen, aber auch die Feldwege wichtige Verbindungen. Zum großen Teil sind sie aber in einem schlechten Zustand oder nur für Landmaschinen gut nutzbar. Grober Schotter macht das Radfahren unangenehm oder sogar gefährlich. Durch Pfützen und Matsch ist man gerade nach Regen völlig verdreckt, wenn man da lang fährt. So macht Radfahren keinen Spaß. Hier wird ein Konzept benötigt, das gemeinsam zwischen der Stadt Lehrte und den Eigentümern der Feldwege erarbeitet werden muss", so Veronika Schulte aus Kolshorn. Die Abstimmung zwischen unterschiedlichen Beteiligten sei auch sonst ein Problem: "Auf Wegen, die in andere Gemeinden - zum Beispiel nach Burgdorf oder Hannover führen, kann man deutlich an den Zuständigkeitsgrenzen erkennen: die Wegequalität ändert sich mitunter dramatisch", so die Initiatoren vom Forum Radverkehr.

 

Für die beiden anderen Dörfer stehe die Geschwindigkeitsreduzierung im Vordergrund: "Die Ortsdurchfahrt in Röddensen sorgt für viel Lärm an der Bundesstraße. Und der Querverkehr von Feuerwehr, Reitern und Pferden in der Kurve der K122 mitten in Kolshorn und auch am Ende von Klein Kolshorn sind Gefahrenstellen, die entschärft werden müssen", so Dirk Hense aus Röddensen.

 

Mehr als 50 Maßnahmen haben die Initiatoren gemeinsam mit den Bewohnern der Dörfer zusammengetragen. Manches seien Kleinigkeiten, wie die Installation von Fahrradbügeln am Friedhof von Kolshorn. Andere Vorschläge würden größere Baumaßnahmen nach sich ziehen: Zum Beispiel die verkehrssichere Gestaltung der Verbindung nach Lehrte mit einem zweispurig befahrbaren Radweges entlang der B443. Sämtliche Ideen finden sich auf der Homepage des Forum Radverkehr unter Opens external link in new windowwww.vep-lehrte.de.

 

"In der Sitzung am 27. Oktober wollen wir die Beiträge unserer Bürgerinnen und Bürger insgesamt vorstellen. Danach muss das Ergebnis in den Ortschaften und im Ortsrat diskutiert und priorisiert werden. Und auf der November-Sitzung des Ortsrates ist dann zu beschließen, welche Maßnahmen vom Ortsrat zur Umsetzung empfohlen werden", fasst Ortsbürgermeiste Frank Seger das weitere Vorgehen zusammen.