"Hängende" Standortsuche für neues Feuerwehrhaus Hülptingsen

2019 sei eigentlich ein ruhiges Jahr gewesen, begann Hülptingsens Ortsbrandmeister Kenneth Brockmann am gestrigen Freitagabend, 7. Februar 2020, seinen Jahresbericht im Rahmen der Jahreshauptversammlung in der Fahrzeughalle der Freiwilligen Ortswehr.

Für ein wenig Unruhe sorgte und sorgt jedoch die sich ärgerlich verzögerte Standortsuche für ein neues Feuerwehrhaus in Hülptingsen. Bei dem derzeitigen fast untragbaren Zustand der Unterkunft, die unter anderem mit fehlenden Duschmöglichkeiten und maroden Toiletten "glänzt", vermutet Brockmann mangelnde Wertschätzung, "obwohl wir sehr viel Zeit und Energie in die Feuerwehrarbeit für die Stadt Burgdorf investieren."

Diese Steilvorlage nahm Bürgermeister Armin Pollehn in seinem Grußwort auf, als er den Kameradinnen und Kameraden im Namen aller Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich "den verdienten Respekt und Anerkennung" aussprach. Es sei aber auch richtig, dass die Standortsuche "hängt", gab Pollehn zu, der ankündigte, sich in den kommenden Tagen ohne jegliches Versprechen um die Sache zu kümmern. Und Burgdorfs Erster Stadtrat, Michael Kugel, setzte hinzu: "Bezüglich der Bauvorhaben der Stadt haben sich viele Rahmenbedingungen geändert, aber wir wollen und werden keinen aus dem Blick verlieren."

Vom "Küchenbrand bis zum Verkehrsunfall" sei alles dabei gewesen, sagte Kenneth Brockmann, als er auf das Einsatzgeschehen im vergangenen Jahr zu sprechen kam. Bei den alles in allem 20 Einsätzen wurde die Freiwillige Feuerwehr Hülptingsen zu acht Bränden, vier technischen Hilfeleistungen und vier ABC-Einsätzen alarmiert, für die der Ortsbrandmeister 445 ehrenamtlich geleistete Stunden auf dem Zettel hatte. Mit Lehrgängen und weiteren feuerwehrtechnischen Dienststunden wurden für das freiwillige Engagement der Kameradinnen und Kameraden insgesamt 3.132 Zeiteinheiten auf dem Stundenkonto gutgeschrieben. "Der längste Einsatz 2019 war mit über zehn Stunden ein Gefahrguteinsatz auf der A 2", berichtete Brockmann. Des Weiteren teilte der Ortsbrandmeister mit, dass in Hülptingsen nun auch der Digitalfunk Einzug gehalten habe, die kameradschaftliche Kooperation mit der Freiwilligen Ortswehr Dachtmissen vertieft wurde sowie die Hülptingser mit der Kernstadtwehr künftig immer zu Schadenereignissen in der Burgdorfer Südstadt alarmiert werden.

Burgdorfs Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer betonte, dass das Jahr 2019 infolge des Klimawandels erneut durch Trockenheit geprägt war und erinnerte in diesem Zusammenhang an Vegetationsbrände im Ramlinger Forst und südlich des "Backhausenhofs". Daran anschließend nahm Heuer in Anwesenheit der Ortsbrandmeister Jörg Neitzel (Dachtmissen), Markus Kurovski (Otze) und Vize-Ortsbrandmeister Reinhard Nicks (Heeßel), der Feuerwehrausschussvorsitzenden Beate Neitzel (Dachtmissen) und Ehrenstadtbrandmeister Alfred Brönnemann (Weferlingsen), der Vereinsvorsitzenden Karl-Heinz Zärtner (Förderverein) und Gerd Berkhahn (Schützenverein) sowie Werner Pauke, Zugführer des Historischen Löschzuges, Ehrungen und Ernennungen vor.

Sicherheitsbeauftragter Kay-Uwe Klitzke erhielt die Silberne Ehrennadel der Feuerwehr-Unfallkasse. Jörg-Peter und Andrea Licht wurden zum Hauptlöschmeister respektive zur 1. Hauptfeuerwehrfrau ernannt. Und vor dem gemeinsamen Abendessen wurde von Kenneth Brockmann der Fleiß und die unverzichtbare Unterstützung von Claudia Kanisch-Klitzke sowie von Fabian Dießelhorst, Felix Zörner und Sebastian Nagel mit Blumen und kleinen Geschenken gewürdigt.