Lehrte
Sonntag, 26.01.2020 - 15:11 Uhr

Feuerwehr Ahlten: "Wir haben keinen Platz mehr um zu expandieren"

Ortsbrandmeister Maurice Bähre (links) und sein Stellvertreter Sebastian Brandes (rechts) zusammen mit den neu aufgenommenen Einsatzkräften (von links): Lars Fischer, Timo Beck, Kevin Fischer, Robin Koch, Kjell Dischinger, Lauris Lenz und Michelle Trefflich. Es fehlt Jan Wehlmann.Aufn.: Bastian Kroll

Wie schon in anderen Lehrter Ortsfeuerwehren ist auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Ahlten das Feuerwehrhaus ein Thema bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung gewesen. "Wir haben mittlerweile mehr Kameraden als Spinde", so Ortsbrandmeister Maurice Bähre. Es sei allerdings nicht damit getan, neue Spinde zu kaufen, sondern es fehle einfach am Platz. "Wir haben keinen Platz mehr um zu expandieren", so der Ortsbrandmeister. "Die Situation mit fehlender Geschlechtertrennung, fehlendem schwarz-weiß-Bereich wie auch insgesamt fehlendem Platz ist sehr schlecht und teilweise nicht mehr ertragbar", so Bähre. Die Lehrter Stadtverwaltung sei darüber im Klaren, betonte er. Allerdings sei eine etwaige Erweiterung auch nicht sofort zu finanzieren und umzusetzen. 54 aktive Mitglieder, darunter sieben Frauen, sowie 19 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr, 31 Mitgliedern in der Kinderfeuerwehr und 20 Alterskameraden zählt die Ortsfeuerwehr derzeit. Hinzu kommen 219 fördernde Mitglieder.

AHLTEN

Rund 120 Gäste konnte der Ortsbrandmeister am gestrigen Sonnabend begrüßen. Darunter der Erste Stadtrat Uwe Bee, den Leiter des Fachdienstes Ordnung der Stadt Lehrte, Michael Grossmann, Ortsbürgermeisterin Heike Koehler, Stadtbrandmeister Jörg Posenauer und die stellvertretende Brandschutzsabschnittsleiterin Regina Lehnert, die zugleich auch Ehrenortsbrandmeisterin in Ahlten ist. Zudem waren Abordnungen der Ortsfeuerwehren aus Lehrte, Kolshorn, Röddensen und Hämelerwald gekommen.

 

Zunächst nutzte der Ortsbrandmeister die Gelegenheit, sich bei den aktiven Kameraden - "Eure Zeit ist unbezahlbar" - wie auch bei Rat und Verwaltung zu bedanken. Nachdem in den vergangenen Jahren mehrere Posten neu besetzt worden waren, hätten sich die neuen Funktionsträger mittlerweile etabliert.

 

Was die Einsätze angehe, sei es ein durchschnittliches Jahr gewesen. 59 Einsätze verzeichnete die Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr, die sich in 25 Brandeinsätze, 25 technische Hilfeleistungen, acht Fehlalarme und eine Brandsicherheitswache unterteilten. So waren die Feuerwehrkräfte unter anderem zu einem Zimmerbrand, einem Küchenbrand, neun Flächen- und Vegetationsbränden, sowie Türöffnungen wie aber auch Unfällen auf der A2 und A7 gerufen worden. Am 16. Oktober wurde die Ortsfeuerwehr zudem gleich drei Mal an einem Tag alarmiert. Insgesamt wurden so 5496 Stunden im Einsatz- und Ausbildungsdienst von den ehrenamtlichen Kräften geleistet.

 

Besondern hervor hob er dabei den Einstiegsdienst, der alle zwei Wochen angeboten werde, um neue Einsatzkräfte heranzuführen. Nicht weniger als acht neue Brandbekämpfer konnte Maurice Bähre in diesem Jahr begrüßen. Lars Fischer, Timo Beck, Kevin Fischer, Robin Koch, Kjell Dischinger, Lauris Lenz, Michelle Trefflich und Jan Wehlmannn wurden aufgenommen. Darunter waren drei ehemalige Mitglieder aus der Jugendfeuerwehr, alle Träger der Leistungsspange, der höchsten Auszeichnung der Jugendfeuerwehr. Die weiteren fünf neuen Mitglieder kamen als Quereinsteiger zur Ortsfeuerwehr.

 

Zudem berichtete der Ortsbrandmeister von der Brandschutzerziehung in den drei Kindertagesstätten und der Grundschule, der bei 227 Kinder unterrichtet wurden. Die Großfahrzeuge wurden mit Abbiegeassistenten ausgerüstet und für die Fahrer und Maschinisten wurden Sonderdienste durchgeführt. Ganztägige Ausbildungen gab es zudem für die Atemschutzgeräteträger und Kettensägenführer. 44 Lehrgänge auf Stadt-, Regions- und Landesebene wurden von den Mitgliedern besucht.

 

Für die Ausbildung hatte sich die Ortsfeuerwehr eine 70 Kilogramm schwere Puppe angeschafft, mit der die Atemschutzgeräteträger bereits übten. "Es ist eine kostspielige aber sinnvolle Anschaffung", so der Ortsbrandmeister, der hierbei insbesondere den fördernden Mitgliedern dankte, die eine solche Anschaffung erst möglich machten. Dank ging auch insbesondere an Eckhard Wendt von der Firma KLH Kabel- und Leitungsbau in Ahlten, der insgesamt 5000 Euro - 100 Euro für jedes Mitglied in der Kinder- und Jugendfeuerwehr - spendete.

 

Was die Ausstattung der Feuerwehr angehe, sei die "Ausstattung außergewöhnlich hoch in der Stadt", so Maurice Bähre. Dass der Ortsfeuerwehr allerdings derzeit sieben digitale Meldeempfänger fehlen würden, begründete Stadtbrandmeister Jörg Posenauer mit einer zurückgezogenen Ausschreibung bei der Region Hannover, wodurch nun eine Beschaffungslücke entstanden sei, die, er sei da zuversichtlich, kurzfristig geschlossen werden soll.

 

Aus den zahlreichen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr berichtete David Lakisa und aus der Kinderfeuerwehr Cord Beinsen. Letzterer freute sich, dass nicht nur 5 bis 6 Kinder an die Jugendfeuerwehr demnächst übergeben werden könnten, sondern dass auch schon weitere sechs Kinder zum Schnuppern kommen würden. Besonders stolz war er darauf, dass die Kinder alle bereits Erste Hilfe leisten könnten: Sie könnten so beispielsweise einfache Erste Hilfe geben, die stabile Seitenlage anwenden und den Rettungsdienst rufen.

 

"Es ist beachtlich, was in der Jugend- und Kinderfeuerwehr geleistet wird", so der Erste Stadtrat Uwe Bee, der den Mitgliedern den Dank von Rat und Verwaltung ausrichtete. "Ich bin zuversichtlich, dass wir hier weiterhin eine schlagkräftige Feuerwehr haben", so Bee.

 

"Unsere Feuerwehr ist ein starkes Team", betonte auch Ortsbürgermeisterin Heike Koehler, die herausstellte, dass die Feuerwehr weit mehr als nur Brände löschen würde und ihr Engagement im Ort nicht als selbstverständlich anzusehen sei. "Ich habe großen Respekt vor ihrer Leistung, ihren Mut und ihrem Einsatz", so die Ortsbürgermeisterin. "Sie sind ein Vorbild für die Gesellschaft. Wir brauchen Menschen wie sie", schloss sie ihre Grußworte ab.

 

Auch Stadtbrandmeister Jörg Posenauer zeigte sich zufrieden mit der Ortsfeuerwehr: "Darauf kann die ganze Feuerwehr stolz sein", betonte er. Er kündigte zudem an, dass für die Ortsfeuerwehr ein neues Mannschaftstransportfahrzeug vorgesehen sei, das 2021 ausgeliefert werden soll. Eigentlich war dieses bereits für vergangenes Jahr geplant. Hinsichtlich der Feuerwehrhäuser müsse die Politik die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen, denn fast alle Feuerwehrhäuser in der Stadt hätten Mängel und seien zum Teil "ein Totalschaden".

 

Er konnte zahlreichen Mitgliedern sodann neue Dienstgrade verleihen. Finn Beinsen, Meshal Sheibo, Luca Brademann und Tom Gödeke wurden durch ihn zum Feuerwehrmann ernannt. Oberfeuerwehrmann dürfen sich nun Jonas Beinsen, Josha Denecke, Paul Röttig und David Lakisa nennen. Den Dienstgrad des Löschmeisters erhielten Philipp Burgdorf und Maximilian Möllers.

 

Aber auch der Stadtbrandmeister selbst rückte in den Fokus: Er wurde durch die stellvertretende Brandschutzabschnittsleiterin Regina Lehnert mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Niedersachen für 40-jährige aktive Tätigkeit in der Feuerwehr ausgezeichnet. Weitere Ehrungen hätten an August Wilhelm Kehe für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr und Heinrich Hinze, der seit 75 Jahren in der Feuerwehr ist, gehen sollen, wie Regina Lehnert vortrug. Beide waren jedoch verhindert und die Ehrungen werden nachgeholt.

 

Nach Abschluss des offiziellen Teils meldete sich noch Andre Judel, Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Katensen zu Wort: Da die Mitglieder der Ahltener Ortsfeuerwehr bei den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 75. Geburtstag der Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr halfen, spendierte der Katenser Ortsbrandmeister als Dank 100 Liter Bier. So wie einige Katenser Feuerwehrmitglieder am gestrigen Sonnabend beim Ausschank in Ahlten halfen, sind die Ahltener bei der Jahreshauptversammlung in Katensen in vier Wochen für die Getränke zuständig.

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