Sehnde
Montag, 06.01.2020 - 22:09 Uhr

Sehndes Ortsbrandmeister Sven Grabbe machen Respektlosigkeiten sprachlos

Ortsbrandmeister Sven Grabbe (von links) mit den geehrten Udo Falkenhagen, Meinhardt Griepentrog, Volker Bertram, Jürgen Dauter, Werner Scheidler, Carl Jürgen Lehrke und Fabian Lehrke.Aufn.: Stadtfeuerwehr Sehnde

SEHNDE

Auf ein "normales" Jahr konnte die Ortsfeuerwehr Sehnde anlässlich ihrer Mitgliederversammlung am vergangenen Sonnabend, 4. Januar 2020, blicken.

 

Im Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 wurden die Mitglieder der Einsatzabteilung zu 78 Einsätzen gerufen. Dazu zählten 41 technische Hilfeleistungen, 25 Brandeinsätze innerhalb des Stadtgebietes sowie 12 sonstige Einsätze. Das Einsatzspektrum erstreckte sich von den alltäglichen Einsätzen bis hin zu Unterstützungen anderer Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet.

 

Bedenklich zeigte sich Ortsbrandmeister Sven Grabbe im Bereich der hilflosen Personen hinter Tür oder Suizid. "Es ist nicht einfach, wenn ein persönlicher Bezug zu diesen Personen besteht. "In einem Fall haben die Kameraden sofortige Reanimationsmassnahmen übernommen, bis der Rettungsdienst eintraf. Dafür sind wir geschult", sagte Grabbe, "ist aber eine enorme Belastung". Vorstellen konnte sich der Ortsbrandmeister auch nicht, dass man bei seiner ehrenamtlichen Hilfe, verbale Gewalt in Sehnde erleben muss. Gerade zu Beleidigungen kam es bei der Absperrung einer Straße, bei der einige Verkehrsteilnehmer dieses nicht hinnehmen wollten und sich verbale Attacken mit der Polizei und Feuerwehr lieferten. Diese Respektlosigkeit gegenüber Menschen und das dann einem auch noch vor die Füße gespuckt wird, machte den Ortsbrandmeister mehr als sprachlos.

 

Zu zahlreichen Veranstaltungen, Aus- und Fortbildung sowie den weiteren dienstlichen Aufgaben beteiligte sich die Feuerwehr wieder So wurde mit den Mitgliedern der Feuerwehr das Osterfeuer ausgerichtet, der Laternenumzug abgesichert und der Weihnachtsmarkt in Sehnde unterstützt.

 

Ein Schritt in die richtige Richtung war, so Grabbe, die Entscheidung für ein neues Feuerwehrhaus. Auch die Beschaffung einer neuen Drehleiter hält der Ortsbrandmeister für überfällig. Die gelebte Verlässlichkeit auf die Feuerwehr, ist nur mit neuster Technik, guten Gerätschaften und einer zeitorientierten Unterkunft möglich. Am Ende des Berichtes bedankte sich Ortsbrandmeister Sven Grabbe bei seinen Gerätewarten. Diese haben auch in 2019 wieder dafür gesorgt, dass alle neun Fahrzeuge und die Gerätschaften gepflegt und gewartet wurden. Insgesamt fielen 776 Stunden ehrenamtliche Arbeit an. Auch die Abstimmungen mit dem hauptamtlichen Gerätewart funktioniere.

 

Dank sprach er aber auch den zahlreichen Mitgliedern aus. "Ihr habt auch 2019 gezeigt, was wir als Feuerwehr Sehnde leisten können". Er bat die Mitglieder den Dank auch an die Familien weiterzugeben, denn diese haben oftmals hinten anstehen müssen. "Wir müssen aber auch den Förderverein, dem Rat und der Verwaltung der Stadt Sehnde für die gute Zusammenarbeit danken, so der Ortsbrandmeister.

 

Bei der Jugend- und Kinderfeuerwehr konnten Jugendfeuerwehrwart Dennis Kraft und Kinderfeuerwehrwart Lars Ascher erfreulichen Zahlen vorlegen. Die Anzahl der Mitglieder in der Jugendfeuerwehr ist mit 24 Jugendlichen, davon acht Mädchen gut.

 

In der Kinderfeuerwehr sind derzeit 21 Kinder Mitglieder. Zwei Mitglieder der Jugendfeuerwehr konnten ihre Jugendspange erfolgreich erwerben. Insgesamt fielen für die Kinderfeuerwehr 1020 Stunden, ehrenamtliche Arbeiten an, so Lars Ascher.

 

Im Bereich der Atemschutzgruppe stehen der Ortsfeuerwehr 26 ausgebildete Atemschutzgeräteträger zur Verfügung. Den Bericht über die Tauchgruppe hielt Meinhardt Griepentrog, der für die Tauchergruppe zwei Einsätze aufzeichnen konnte. Dazu wurden Übungstauchen innerhalb der Stadt aber auch über die Regionsgrenze besucht. Die Tauchergruppe besteht aus sechs Tauchern. Zurzeit befinden sich zwei Taucher in ihrer Ausbildung. Fünf Mitglieder der Ortsfeuerwehr haben ihren Rettungsschwimmer absolviert und erfolgreich bestanden. Als Neuzugang und Quereinsteiger in die Einsatzabteilung wurde Stefan Heckler verpflichtet.

 

Besonders erfreulich war der Punkt Beförderungen und Ehrungen. Marcel Hannemann wurde, nach bestandener Truppmann-1-Ausbildung in die Einsatzabteilung aufgenommen und zum Feuerwehrmann ernannt. Den Dienstgrad Oberfeuerwehrfrau beziehungsweise Oberfeuerwehrman erhielt Laura Gläser, Anja Falkenhagen, Dennis Ascher und Rene Isler. Lena Ascher, Pascal Szyma und Tim Vamplew wurden zur/zum Hauptfeuerwehrfrau beziehungsweise Hauptfeuerwehrmann befördert. Lars Ascher erhielt den Dienstgrad Löschmeister. Zum Hauptlöschmeister wurde Lars Friedrich befördert und Ron Breitenherdt wurde zum Brandmeister befördert.

 

Die Ehrung für 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr erhielten Carl Jürgen Lehrke, Jürgen Dauter, Werner Scheidler und Meinhardt Griepentrog. Volker Bertram erhielt seine Ehrung für 40-jährige Mitgliedschaft. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurde Fabian Lehrke geehrt.

 

Bürgermeister Olaf Kruse zollte Respekt für die geleistete Arbeit. Die Stadt Sehnde habe in den vergangenen Jahren viel für die Feuerwehren und deren Mitglieder getan. "Leider kann er nicht gewährleisten, dass eine neue Drehleiter auf der Interschutz beschafft werden kann" Ein Leistungsverzeichnis werde zurzeit erstellt. Aber der Neubau in Haimar steht an erster Stelle, danach komme dann der Neubau des Feuerwehrhauses Sehnde auf die Liste, sagte er den anwesenden Mitgliedern der Feuerwehr. Für die Ortsfeuerwehren Bilm und Klein Lobke wurden im vergangenen Jahr zwei neue Einsatzfahrzeuge beschafft. Eine Ausschreibung für die Abbiegeassistenten für große Feuerwehrfahrzeuge sei jetzt öffentlich ausgeschrieben worden, so Kruse weiter.

 

Die Grüße der Stadtfeuerwehr Sehnde überbrachte der Stadtbrandmeister Jochen Köpfer. Neben statischen Zahlen und Date, bedankte der Stadtbrandmeister sich bei der Ortsfeuerwehr Sehnde, die mit 78 Einsätzen ein ruhiges Jahr aber auch hohes Einsatzaufkommen im Vergleich zu anderen Ortschaften hatte.