Uetze
Montag, 29.07.2019 - 12:17 Uhr

Junger Uetzer Modellflieger holt Doppelgold bei Weltmeisterschaft im Modellflug

Die Mitglieder der Modellfluggruppe Uetze begrüßten den doppelten Weltmeister Henri Sander.Aufn.:

UETZE

Der ganze Verein der Modellfluggruppe Uetze hielt den Atem an, als am Freitag, 19. Juli 2019, das Finale der Weltmeisterschaft im Modell-Segelflug der Klasse F3K aus Ungarn live im Internet übertragen wurde. "So eine Stimmung, das Mitfiebern, die Spannung - das habe ich noch nie erlebt", sagt Sebastian Brandes, Vorsitzender der Modellfluggruppe, stolz.

 

Einen Tag zuvor stand bereits fest, dass Henri Sander, Mitglied in der Modellfluggruppe Uetze, und das Deutsche Nationalteam die Goldmedaille in der Mannschaftswertung erkämpft hatten. Schon das war ein grandioser Erfolg. Sander zog mit einer tadellosen Leistung ins Finale der 12 besten Piloten ein.

 

Freitagvormittag galt es dann in sechs Endrunden noch einmal volle Leistung zu zeigen. Alle Karten waren neu gemischt. Alle Teilnehmer gingen mit gleichen Voraussetzungen in den Wettbewerb. Wer würde das Wetter am besten einschätzen und mit seinem Segelflugmodell am längsten oben bleiben und die präzisesten Diskuswürfe schaffen? Die richtige Taktik muss spontan entschieden werden.

 

Um 12 Uhr der letzte Start. Nun stand es fest: Henri Sander erfliegt sich mit einer beeindruckenden Leistung von 5000 von 5000 möglichen Punkten den Titel des Weltmeisters im Modell-Segelflug F3K und schreibt damit Geschichte - nicht nur in der Modellfluggruppe Uetze. Nun also Doppelgold.

 

2008 war Sander als 10-Jähriger in die Jugendgruppe der Modellfluggruppe Uetze eingestiegen - damals noch als Anfänger ohne jegliche Vorkenntnis im Steuern von Flugmodellen. In einer starken Gemeinschaft lernte er schnell das Fliegen und zeigte sich immer interessierter auch am Bau der Modelle. Nachdem er erste Wettbewerbsluft bei Vereinsmeisterschaften und anderen regionalen Wettbewerben geschnuppert hatte, stieg er intensiv in die Wettbewerbsszene auf Bundesebene der Klasse F3K ein.

 

Hier gilt es ein Segelflugmodell mit 150 Zentimetern Spannweite und 250 Gramm Abfluggewicht, das komplett aus Kohlefaser gefertigt ist, wie bei einem Diskuswurf in die Luft zu katapultieren. Starthöhen von bis zu 80 Meter werden so erreicht. Einen eigenen Antrieb hat das Modell hierbei nicht.

 

Nachdem Henri Sander sein Training verfeinerte und nun fast täglich auf dem Modellfluggelände zwischen Uetze und Bröckel anzutreffen war, konnte er erste Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben verzeichnen.

 

"Der nun errungene Titel ist das Resultat aus Zielstrebigkeit, Ausdauer und einer großen Portion Talent, das Henri in den letzten Jahren intensiv herausgearbeitet hat", sagt der Vereinsvorstand auf der "Welcome-Back-Party" in Hänigsen in Sanders heimischem Garten. "... und einer tollen Förderung durch den Verein, seine Jugendgruppe und seine Unterstützer" fügt Sander's stolzer Vater hinzu.

 

Für den Verein ist die Leistung etwas ganz besonderes. "Wir sind nicht die Spielzeugflieger, für die wir gehalten werden. Modellflug ist Leistungssport. Ohne die entsprechenden Rahmenbedingungen auf dem Modellfluggelände, hätte Henri sich nicht so gut auf die WM vorbereiten können", gibt Brandes mit einem Seitenhieb in Richtung geplante Bebauung der umliegenden Flächen um den Modellflugplatz mit Windenergieanlagen an.

 

"Der Verein ist stolz, auf das, was Henri geleistet hat. Vor allem sein Weg vom Anfänger zum Weltmeister, den wir hautnah miterleben durften, rührt uns sehr. Das werden wir im Spätsommer mit einer großen Party noch einmal feiern."

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