Burgdorf
Sonntag, 28.04.2019 - 18:59 Uhr

Feuerwehren aus Burgdorf und Uetze üben im Brandcontainer

Die Feuerwehrkräfte "retten" eine Person, simuliert durch einen Dummy, aus der brennenden Wohnung.Aufn.: Bastian Kroll

BURGDORF

Feuer in einem Bungalow. Nachbarn haben Rauch gesehen und die Feuerwehr gerufen. Die Lage vor Ort: In der etwa 60 Quadratmeter großen Wohnung lebt eine Frau mit ihren beiden Kindern. Der Einsatzleiter gibt den Einsatzbefehl: "Angriffstrupp, zur Menschenrettung, mit dem 1. Rohr in das Gebäude vor". Danach verschwindet der Trupp im Gebäudeinneren.

 

Dieses war das Szenario, auf das 80 Brandbekämpfer aus Burgdorf und Uetze bei einer Realbrandausbildung am Burgdorfer Feuerwehrhaus stießen. "Das ist die erste Realbrandausbildung, die in Burgdorf durchgeführt wird", so Burgdorfs Ortsbrandmeister Florian Bethmann. Die Kommunen hatten sich hierbei zusammengetan, um den ehrenamtlichen Feuerwehrkräften der Ortsfeuerwehren eine realitätsnahe Ausbildung in der Brandbekämpfung zugutekommen zu lassen. Vier Trainer der Firma Feuercon aus Erkrath waren mit zwei Überseecontainern angereist, die miteinander verbunden die brennende Wohnung simulierten. "Das ist eine hochwertige und effektive Ausbildung", so Florian Bethmann. Denn auch wenn der Brandeinsatz immer wieder in der Theorie geübt werde, so ist der Kontakt mit echtem Feuer für viele Feuerwehrkräfte eine neue Erfahrung, die nicht theoretisch nachgestellt werden kann.

 

Drei Feuer haben die Trainer in dem Container in verschiedenen Räumen gelegt. Der Angriffstrupp geht unter Atemschutz in die Wohnung vor und schließt hinter sich die Eingangstür. Noch ist wenig Wärme zu spüren, doch alleine die Dunkelheit fordert nun die restlichen Sinne. Hören und vor allem tasten heißt es nun. Es geht auf allen Vieren mit dem wassergefüllten Druckschlauch den Flur entlang. An der Stirnseite angekommen ist eine Tür. Von außen heiß. Der Truppführer öffnet die Tür einen Spalt, sein Truppkamerad schaut kurz in den Raum und meldet: "Feuer, Raum verqualmt". Es geht in den Raum, hinter der Tür liegt eine Person. Diese wird unverzüglich ins Freie gebracht. Und es geht wieder zurück in die Wohnung.

 

In der Küche ein weiteres Feuer, eine weitere Person wird gefunden und gerettet. Nachdem auch diese hinausgebracht wurde, geht es wieder hinein. Im Wohnzimmer ein größeres Feuer. Hier erfahren die Feuerwehrkräfte die stärkste Hitzeentwicklung. Ihre Brandschutzkleidung schützt sie vor dem Feuer, doch die Wärme im Inneren der Kleidung steigt weiter an. 200 Grad sind es in einem Meter Höhe, an der Decke rund 400 Grad. Ein kurzes Aufstehen zeigt den Teilnehmern, wie schnell der Körper hierbei an die Belastungsgrenze gebracht werden kann. "Der Kopf wird schnell Wärmer, die Gefäße weiten sich, um den Kopf zu kühlen", erklärt ein Ausbilder. Auf allen Vieren geht es anschließend zurück zum Ausgang.

 

Nach rund 20 Minuten ist der "Einsatz" beendet. Erschöpft und durchgeschwitzt entledigen sich die Brandbekämpfer ihrer Einsatzkleidung. Es folgt durch die Trainer eine Nachbesprechung: Was lief gut, was weniger. Wo macht ein Wassereinsatz Sinn? Wo besser nicht? Denn der heiße Wasserdampf kann weitere Verletzungen durch Verbrühen hervorrufen. Wurde alles abgesucht? Wurden die Gasflaschen gefunden? Oder das Ölfass?

 

Die Einsatzkräfte gingen mit vielen neuen Eindrücken und Erlerntem aus der Ausbildungseinheit. Wissen, dass ihnen beim nöchsten Brandeinsatz wertvolle Hilfe leisten kann. Allesamt stellten fest, dass sie neue Erfahrungen gemacht haben und die Ausbildung ein wichtiger Bestandteil werden müsse, um bei einem Brandeinsatz bestens vorbereitet zu sein. "Im nächsten Jahr wird es erneut eine Realbrandausbildung geben", so Ortsbrandmeister Bethmann. Dann werden weitere Einsatzkräfte diese Ausbildung durchlaufen.

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