Sehnde
Mittwoch, 27.04.2016 - 11:39 Uhr

Typisierungsaktion in Sehnde: Schüler aus Sehnde kämpft um sein Leben

Aufn.:

SEHNDE

Vor vier Jahren haben Ali und seine Mutter den Iran verlassen. Ihnen drohte politische Verfolgung, da sich die Mutter dort für die Frauenrechte einsetzte. Sein Vater ist verschollen. In der Hoffnung auf eine neues Leben kam die kleine Familie nach Sehnde, wo bereits die Tante und der Onkel zu Hause waren. Jetzt kämpft Ali bei uns gegen Tod. Er leidet an einer schweren Bluterkrankung, die nur durch eine Stammzelltransplantation geheilt werden kann.

 

Das Norddeutsche Knochenmark- und Stammzellspender-Register (NKR) organisiert groß angelegte Typisierungsaktionen, um einen Stammzellspender für ihn zu finden. Unter anderen auch dort, wo Menschen leben, die aus seiner Heimatregion stammen und deren Gewebemerkmale eher mit seinen übereinstimmen. So rief das NKR zusammen mit den Johannitern jüngst zu einer Typisierungsaktion in einer Notunterkunft für Flüchtlinge in Sarstedt auf – 53 Bewohner ließen sich sofort als potenzielle Spender registrieren.

 

Die nächste Aktion findet am kommenden Sonnabend, 30. April 2016, an der KGS Sehnde statt, von 10 bis 17 Uhr. Dort besucht Ali, der wie auch seine Mutter in Deutschland politisches Asyl erhielt, die 9. Klasse des Realschulzweigs. Er ist ein fleißiger Junge, er träumt davon, einmal Polizist zu werden wie sein Großvater. Ali nimmt sein Schicksal selbst in die Hand, so wird er auch bei dieser Typisierungsaktion mithelfen. Eine Typisierung erfolgt hierbei nicht mehr durch eine Blutabnahme, sondern ganz harmlos über einen Abstrich der Wangenschleimhaut mit Wattestäbchen.

 

Um die Chancen für Ali auf einen passenden Spender zu erhöhen, wird das NKR auch mit der Stadt Hannover zusammenarbeiten. Experten des NKR werden den von der Stadt Hannover angebotenen Deutsch-Unterricht für Flüchtlinge besuchen und dort über Alis Schicksal und die Möglichkeit der Hilfe informieren.