Haltestelle wird zur Erinnerung: „Gedenkstätte Ahlem“ ersetzt bisherigen Namen Ehrhartstraße
Foto: Region Hannoverm Jannis Damitz
Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 erhält die Haltestelle Ehrhartstraße der Stadtbahnlinie 10 einen neuen Namen: Künftig heißt der Haltepunkt „Gedenkstätte Ahlem“. Mit dieser Umbenennung wird ein deutliches Zeichen für Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung gesetzt. Am Montag, 10. Dezember, präsentierten Regionspräsident Steffen Krach, ÜSTRA-Vorständin Elke van Zadel und die Leiterin der Gedenkstätte, Stefanie Burmeister, das neue Haltestellenschild am Hochbahnsteig.
„Die Gedenkstätte Ahlem steht für ein wichtiges Kapitel jüdischer und deutscher Geschichte. Mit der neuen Bezeichnung möchten wir Besucherinnen und Besuchern eine bessere Orientierung bieten und zugleich auf die Bedeutung dieses Ortes aufmerksam machen“, erklärte Steffen Krach. Er dankte der ÜSTRA für die Unterstützung bei der Umsetzung der Namensänderung.
Auch ÜSTRA-Vorständin Elke van Zadel hob die besondere Rolle der Gedenkstätte hervor: „Normalerweise orientieren sich Haltestellennamen an Straßen, doch hier waren sich alle einig, dass der neue Name dem Ort und seiner Strahlkraft gerecht wird.“ Der Wunsch nach der Umbenennung kam von der Region Hannover. Eine Umbenennung ist im Netz der ÜSTRA nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, etwa wenn die Einrichtung dauerhaft besteht und in Kartenwerken verzeichnet ist – wie nun bei der Gedenkstätte Ahlem.
Die Gedenkstätte erinnert an die wechselvolle Geschichte des Areals in der Heisterbergallee. Dort wurden einst jüdische Jugendliche in Handwerksberufen ausgebildet. Ab 1943 nutzten die Nationalsozialisten das Gelände als Polizei-Ersatzgefängnis, in dem politische Häftlinge, Sinti, Roma und Zwangsarbeiter gefoltert und ermordet wurden. „Es ist ein Gedenkort für rund 4000 Menschen, aber zugleich auch ein außerschulischer Lernort für politische Bildung“, betonte Stefanie Burmeister.
Die Gedenkstätte ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 15 Uhr, freitags von 10 bis 14 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen durch die Dauerausstellung finden an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat um 14 Uhr statt. Eine Anmeldung ist unter Telefon 0511/616-23745 erforderlich.
Die Anreise erfolgt ab Hauptbahnhof/ZOB mit der Stadtbahnlinie 10 Richtung Ahlem bis zur neuen Haltestelle „Gedenkstätte Ahlem“. Das historische Mädchenhaus ist mit der Buslinie 700 bis zur Tegtmeyerallee erreichbar.
Weitere Informationen sowie Bilder des Pressetermins stehen unter www.gedenkstaette-ahlem.de zur Verfügung.


