Ausschuss vom Vorschlag angetan: Marktstraße soll an Pferdemarkt-Sonnabenden zur Flaniermeile werden
Foto: Bastian Kroll
Im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit, Liegenschaften und Verkehr ist am gestrigen Donnerstag, 4. Dezember 2025, der Antrag des Seniorenrats Burgdorf zur temporären Sperrung der Marktstraße an Pferdemarkt-Sonnabenden beraten worden. Am Ende sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, die Verwaltung mit einer Prüfung des Vorschlags zu beauftragen.
Der Seniorenrat regt an, die Marktstraße an den Sonnabenden der Pferdemärkte zwischen 7 und 17 Uhr für den Autoverkehr zu sperren. Parallel dazu soll der Wochenmarkt vom Schützenplatz in die Innenstadt verlegt werden, entweder vollständig auf den Spittaplatz oder teilweise auch in die Marktstraße. Der Schützenplatz stünde dann als Parkplatz für Besucher des Pferdemarktes, des Wochenmarktes und der Innenstadt zur Verfügung. Die Marktstraße würde in dieser Zeit zur Flanier- und Einkaufsmeile mit zusätzlichen Aufenthaltsmöglichkeiten werden.
Gero von Oettingen erläuterte für den Seniorenrat, viele ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen hätten die zeitweise Einbahnstraßenregelung im vergangenen Jahr als deutliche Verbesserung empfunden. Es habe zahlreiche positive Rückmeldungen gegeben, auch nach der Berichterstattung im AltkreisBlitz. Aus seiner Sicht bietet der Pferdemarkt die Chance, mehr Besuchsverkehr aus dem Umland in die Innenstadt zu lenken und die Außendarstellung Burgdorfs in der Region zu stärken. Der Wochenmarkt solle dort stattfinden, „wo er hingehört“, nämlich in der Innenstadt, gegebenenfalls auch mit Ständen in der Marktstraße. Zudem verwies er auf fehlende gastronomische Angebote und Aufenthaltsmöglichkeiten, etwa am Spittaplatz, und betonte den Charakter des Antrags als Prüfauftrag, der gemeinsam mit Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung weiterentwickelt werden solle.
Aus den Fraktionen kam breite Zustimmung. Vertreter von CDU, SPD und WGS Freie Burgdorfer begrüßten den Vorschlag grundsätzlich und hoben hervor, dass sich während des früheren Verkehrsversuchs viele Menschen im Bereich der Marktstraße sicherer gefühlt hätten. Zugleich wurde betont, dass die Wochenmarktbeschicker frühzeitig einbezogen werden müssten, da für sie die Erreichbarkeit und die Zahl der Parkplätze im Umfeld eine wichtige Rolle spielen.
Kritische Hinweise gab es mit Blick auf mögliche Ausweichverkehre durch die Gartenstraße. Hier solle bei der Prüfung berücksichtigt werden, wie sich eine Sperrung der Marktstraße an den Pferdemarkt-Sonnabenden auf die Anwohnerinnen und Anwohner auswirke.
Mehrere Ausschussmitglieder stellten heraus, dass der jetzt diskutierte Vorschlag sich deutlich von dem früheren, länger angelegten Verkehrsversuch unterscheide. Es gehe um wenige Tage im Jahr und zeitlich klar begrenzte Sperrungen, um an den Pferdemarkt-Sonnabenden den Besucherstrom stärker in die Innenstadt zu lenken und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.
Mit dem einstimmigen Beschluss liegt der Ball nun bei der Verwaltung. Sie soll gemeinsam mit Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung, Wochenmarktbeschickern und weiteren Beteiligten prüfen, ob und wie eine temporäre Sperrung der Marktstraße an Pferdemarkt-Sonnabenden konkret umgesetzt werden kann.







Ich finde den Vorschlag unmöglich, denn die Besucher des Pferdemarktes möchten sich Tiere kaufen, die dann so schnell wie möglich nach Hause gebracht werden müssen! Oder sollen die Besucher ihre Tiere so lange ins Auto sperren? Das wäre wohl Tierquälerei!
In der Marktstrasse „flanieren“ werden die Besucher des Pferdemarktes ja wohl nicht.
Außerdem weshalb eigentlich die Marktstrasse bis 17 Uhr sperren, so lange geht der Pferdemarkt doch gar nicht!
Jedenfalls kann der Ausschuss über die Wintermonate noch einmal in Ruhe über diesen Unsinn nachdenken.
Finger weg von der Marktstraße
In der Vergangenheit haben Rat, Verwaltung und verschiedene auswärtige Planungsbüros die Marktstraße immer wieder für Versuche genutzt. Damit sollte jetzt endlich Schluss sein.
Alles begann mit den überhöhten Straßenerhebungen nach der Sanierung der Marktstraße einschließlich Pflastersteinen aus China und setzte sich fort mit Einbahnstraße und den rot-weißen Kunststoffteilen.
Eine Verbesserung der Außen- und Innenwirkung Burgdorfs gelingt nur, wenn nicht erneut neue Straßensperrungen oder neue Verkehrsführungen erfolgen.