Lehrte

„Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“: Ausstellung zur DGB-Kampagne im Bürgerbüro der Stadtverwaltung Lehrte

Zeichen gegen Gewalt an Beschäftigten im Dienst der Öffentlichkei

[LEHRTE]

Der Vorsitzende des DGB-Kreis- und Ortsverbands, Reinhard Nold, eröffnete am 24. April 2025 gemeinsam mit Ekkehard Bock-Wegener, der den Bürgermeister Frank Prüße vertrat, die Ausstellung „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“. Bürgermeister Prüße hat die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen.

Rettungskräfte, Feuerwehrleute oder Beschäftigte im öffentlichen Dienst werden immer häufiger angepöbelt, beleidigt oder sogar bedroht. „Der Ton in unserer Gesellschaft ist leider rauer geworden. Das berichten auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lehrter Stadtverwaltung“, sagt der stellvertretende Bürgermeister Ekkehard Bock-Wegener.

Die Ausstellung im Bürgerbüro der Stadtverwaltung Lehrte macht auf dieses Problem aufmerksam. Unter dem Titel „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ präsentiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) rund 30 Exponate, die ein deutliches Zeichen gegen die zunehmende verbale und körperliche Aggressivität setzen.

Auf großformatigen Plakaten sind Menschen aus unterschiedlichen Berufen abgebildet – mit eindringlichen Zitaten:

  • Eine junge Polizistin fragt: „Ich sorge für deine Sicherheit. Und du zeigst mir den Mittelfinger?“
  • Ein Feuerwehrmann macht deutlich: „Ich lösche ein brennendes Haus. Und du bewirfst mich mit Böllern?“

Laut einer Studie haben 67 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst in den vergangenen Jahren Beleidigungen, Bedrohungen oder tätliche Angriffe erlebt. Der DGB setzt sich daher für mehr Respekt und Schutz der Beschäftigten ein.

„Gewalt trifft alle“ – DGB fordert gesellschaftlichen Wandel

„Gewalt betrifft längst nicht mehr nur Polizei und Sicherheitskräfte. Alle Beschäftigten im Dienst der Gesellschaft werden immer öfter Opfer von verbaler und teils körperlicher Gewalt“, erklärt Reinhard Nold.

Auch der stellvertretende Bürgermeister Ekkehard Bock-Wegener bestätigt: „In den Stadtverwaltungen erleben Beschäftigte immer wieder nicht hinnehmbare Grenzüberschreitungen.“ Die zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Mitarbeitenden staatlicher Institutionen sei ein ernstes Problem. „Wir müssen uns hier klar positionieren: Wir werden Gewalt und Aggression nicht akzeptieren.“

Die DGB-Kampagne fordert mehr Respekt für Berufsgruppen wie Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungsdienste, Beschäftigte im Gesundheitswesen, Lehrkräfte, Mitarbeitende in Ordnungsämtern, Jobcentern und öffentlichen Verwaltungen.

DGB fordert bessere Rahmenbedingungen für den öffentlichen Dienst

„Die Ursachen müssen in den Fokus“, betont Nold. „Die Beschäftigten im öffentlichen Bereich werden oft zum Ventil für den Frust über politische Versäumnisse.“ Fehlende Kitaplätze, lange Wartezeiten auf Ämtern oder verspätete Züge seien das Ergebnis jahrelanger Sparmaßnahmen im öffentlichen Sektor. „Der DGB will das ändern und das Bewusstsein für diese Missstände schärfen. Denn jeder Übergriff ist einer zu viel.“

Die Ausstellung ist im Bürgerbüro des Lehrter Rathauses noch bis zum bis 6. Mai 2025 ausgestellt. Die Öffnungszeiten sind Montag, Dienstag und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr, am Mittwoch von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 13 Uhr. Zusätzlich wird die Ausstellung am 1. Mai zur Maikundgebung von 10.00 bis 13:30 Uhr im Besprechungsraum des Südflügels zu sehen sein.

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