Sauberes Osterfest: Gibt es eigentlich noch den klassischen Frühlingsputz?

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In früheren Zeiten gab es viele gute Gründe, die ersten warmen Frühlingstage für einen umfassenden Wohnungsputz zu nutzen. Schließlich hatte man manch einen dunklen und schlecht geheizten Winkel in den zurückliegenden Monaten vernachlässigt – und die einfallende Frühlingssonne machte den Hausstaub später gnadenlos sichtbar. Heute hat sich manche Wohn- und Putzgewohnheit geändert, trotzdem führt man in 87 % aller Haushalte nach wie vor einen Frühjahrsputz durch. Das vor der Tür stehende Osterfest ist dafür oft ein willkommener Anlass.
Die Fenster haben oberste Priorität
Saubere Fenster tragen erheblich zum Wohlgefühl bei. Doch im Winter hat man es gerade zwischen Hannover und der Heide erfahrungsgemäß häufig mit stürmischem Schmuddelwetter zu tun, sodass man das Fensterputzen schon aus diesem Grunde etwas vernachlässigt. Umso wichtiger ist es den Menschen, im Frühling wieder für klare Ausblicke zu sorgen: Für 78 % aller Deutschen steht der Fensterputz auf der To-do-Liste an oberster Stelle, dicht dahinter folgen die Grundreinigung von Küche und Bad.
Interessant in diesem Zusammenhang: Nur 45 % der Haushalte planen das Waschen der Gardinen fest in den Frühjahrsputz mit ein. Das sah zu Uromas Zeiten noch ganz anders aus – doch Gardinen sind heute nicht mehr so omnipräsent wie damals. Außerdem ist die Luftverschmutzung deutlich zurückgegangen und nur noch in den wenigsten Wohnungen wird geraucht, sodass vorhandene Gardinen deutlich länger sauber bleiben. Faulheit kann man daraus jedoch nicht ableiten, denn auch heute nehmen sich die Menschen für den Frühjahrsputz noch durchschnittlich 4 – 5 Stunden Zeit.
Der Frühjahrsputz geht über das Saugen und Wischen hinaus
Nun besteht die beste Gelegenheit, sich auf die warme Saison des Jahres vorzubereiten. Das bedeutet vor allem, die Sommerkleidung vom Dachboden oder aus dem Keller zu holen und dafür die Winterklamotten in der Aufbewahrungsbox zu verstauen. Natürlich bietet es sich an, bei dieser Gelegenheit auch alles auszusortieren, was defekt ist, nicht mehr passt oder einfach nicht mehr gefällt. Und was man bei der Kleidung begonnen hat, muss auch vor anderen Bereichen nicht Halt machen. Schließlich gibt es kein Gesetz, dass man den einmal gewählten Hausrat bis ans Ende seiner Tage nicht austauschen darf.
Ob für Möbel, Technik oder Dekoration: Warum nicht die Aufbruchstimmung des Frühlings für eine Veränderung nutzen? Neue Bilderrahmen können hierfür ein kleiner Anfang sein. Es ist tatsächlich belegt, dass man im Frühling am ehesten für Neues bereit ist. Deshalb ist jetzt auch eine sehr gute Zeit, nicht mehr benötigte Habseligkeiten auf dem Flohmarkt oder per Online-Kleinanzeige zu verkaufen. Womöglich halten andere Leute gerade jetzt Ausschau nach den zu veräußernden Dingen.
Die Osterdeko macht die Sache perfekt
Zu den Parallelen zwischen Weihnachten und Ostern gehört die Frage nach der Dekoration. Zwar hat Osterdeko bislang noch nicht den gleichen Stellenwert wie der Weihnachtsbaum, trotzdem gehören Ostereier für 95 % aller Haushalte (unabhängig von der Religion) unbedingt dazu. Und auch die Osterhasen rangieren mit 85 % sogar noch vor den Frühlingsblumen, die für 80 % aller Menschen unverzichtbar sind. Für eine österliche Tischdekoration interessieren sich hingegen nur 40 % aller Haushalte – wohl auch deshalb, weil Ostern oft gemeinsam mit der Großfamilie gefeiert wird und viele Wohnungen tagelang verwaist sind.
Nichtsdestotrotz geben die Deutschen pro Kopf ca. 60 € für Osterdeko und Frühlingsblumen aus – und der Markt wächst weiter. Gleichwohl achten bereits 70 % der Menschen auf wiederverwendbaren Osterschmuck, der für mehr als 40 % am liebsten aus Naturmaterialien bestehen sollte.
Fazit: Saubere Frühlingsfrische ist mehr als nur ein Klischee
Natürlich gibt es kein Gesetz, das den Menschen frühlingshafte Putzaktivitäten vorschreiben würde. Dennoch stehen sie für den überwiegenden Teil der Menschen fast obligatorisch im Kalender. Dass dem Frühlingsputz nicht mehr dieselbe Bedeutung zukommt wie in früheren Zeiten, liegt auf der Hand. Doch es bleibt ein Fakt, dass man sich in einer frühlingshaft aufgeräumten Wohnumgebung einfach am wohlsten fühlt. Und das ist doch die beste Grundlage für ein schönes Sommerhalbjahr.