Burgdorf
Donnerstag, 28.11.2024 - 09:37 Uhr

Rote Schuhe gegen Femizide

Die Mitglieder des Arbeitskreises gegen Häusliche haben am Bürgermeister-Schuster-Park rote Schuhe aufgehängt.Aufn.:

BURGDORF

Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen haben die Mitglieder des Arbeitskreises Häusliche Gewalt und zahlreiche Gäste viele rote Schuhe an einer Leine vor dem Bürgermeister-Schuster-Park aufgehängt. "Die roten Schuhe stehen stellvertretend für die Frauen, die Opfer eines Femizids geworden sind. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes sind im vergangenen Jahr 155 Frauen von ihrem Partner oder Expartner getötet worden, in diesem Jahr sind mindestens schon 90 Femizide dokumentiert", berichtet Gleichstellungsbeauftragte Petra Pape. 

 

"In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der polizeilich registrierten Fälle Häuslicher Gewalt um fast 19,5 Prozent gestiegen. Auch in Burgdorf steigt die Zahl der Gewaltberatungen. Im letzten Jahr waren es 103 Beratungen, in diesem Jahr bis zum Oktober waren es schon 138", berichtet Isabel Marquardt von der AWO-Frauenberatungsstelle. 

 

Die finanzielle Unterstützung ist aber leider nicht ausreichend für die Bedarfe. Es besteht die Hoffnung ,dass das Gesetzesvorhaben der Regierung, dass neben einem Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt auch eine einheitliche Vorgabe für die Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen vorsieht, noch in dieser Wahlperiode umgesetzt wird. 

 

Die Aktion, die noch bis zum 10. Dezember andauert, weist auch auf die zahlreichen Hilfsangebote hin. Darunter die Telefonnummer des bundesweiten Hilfetelefons 116016, das in 18 verschiedenen Sprachen berät. Auf der Website der Stadt Burgdorf unter Gewaltfrei leben hat die Gleichstellungsbeauftragte eine Übersicht der Hilfsangebote für Frauen und Männer eingestellt.

 

Hinsehen, helfen oder Hilfe holen kann die Gewaltspirale unterbrechen und Frauen und Kinder schützen. Die Mitarbeiterinnen aus den Beratungsstellen und Frauenhäusern beraten auch Nachbarn und Familienmitglieder damit sie unterstützen und handeln können.