Kirchengemeinden laden am Ewigkeitssonntag auf den Friedhof Uetzer Straße ein
BURGDORF
Ein Friedhof ist ein Ort des stillen Gedenkens und der Trauerbewältigung. Für viele ist das Grab eines geliebten Menschen ein wichtiger Punkt, um sich dem Verstorbenen nahe zu fühlen. Manche Menschen gehen ganz regelmäßig ans Grab eines lieben Menschen. Der Besuch ist für Viele ein Teil der Alltagsroutinen: Blumen gießen, etwas Unkraut beseitigen, vielleicht eine Kerze aufstellen. Manchen fällt es aber auch schwer, den Friedhof nach der Trauerfeier wieder zu betreten. Andere besuchen das Grab eines lieben Menschen zu besonderen Anlässen oder unregelmäßig - so wie es ihnen danach ist. Manche Menschen verarbeiten den Tod eines Angehörigen in kurzer Zeit. Andere beschäftigt die Trauerarbeit über Jahre oder Jahrzehnte. Die Bedürfnisse in der Gedenk- und Trauerkultur sind unterschiedlich.
Am Ewigkeitssonntag wird in der evangelischen Kirche traditionell der Verstorbenen gedacht. "Neben den Gedenkgottesdiensten in unseren Kirchen und Kapellen bieten wir als evangelische Kirchengemeinden in diesem Jahr zusätzlich auf dem Friedhof an der Uetzer Straße die Möglichkeit des Gedenkens, der Begegnung, der Trauer", sagt Pastorin Friederike Grote von der St.-Pankratius-Kirchengemeinde.
In der Zeit von 14:00 Uhr bis 16:30 Uhr stehen die Tore des Friedhofs offen. Ein Team der Burgdorfer Kirchengemeinden, St.-Paulus und St.-Pankratius hält heiße Getränke und Kuchen bereit. Mit einem warmen Becher in der Hand ist Zeit sich etwas zu unterhalten. Der Posaunenchor der St.-Pankratius-Kirchengemeinde spielt. Mitarbeitende vom Hospizdienst sowie vom Bestatter sind vor Ort ansprechbar. "Und auch wir Pastorinnen und Pastoren stehen für Gespräche bereit oder begleiten auch bei einem Spaziergang über den Friedhof", sagt Pastor Valentin Winnen.
Außerdem hält das Team der Burgdorfer Kirchengemeinden kostenlos Grabkerzen vor, die man für einen lieben Menschen entzünden und auf das Grab stellen kann. "Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich an die Verstorbenen in der Friedhofskapelle mithilfe des ausliegenden Gedenkbuches zu erinnern oder auch ein Gebet oder einen Wunsch mithilfe eines Luftballons in den Himmel zu schicken", führt Pastor Henrik Heinicke aus. Eine Anmeldung zum Besuch ist nicht nötig. Wer den Ewigkeitssonntag zum Gedenken – aber auch zu Begegnung und Gespräch, Kuchen und Musik – nutzen möchte, kann einfach vorbeikommen auf den Friedhof an der Uetzer Straße und erleben: Der Friedhof ist ein lebendiger Ort.