Arbeitskreis Häusliche Gewalt ruft zur Mitmachaktion auf: Rote Schuhe gegen Femizide
BURGDORF
Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wollen die Mitglieder des Arbeitskreises Häusliche Gewalt wieder mit einer Aktion in die Öffentlichkeit gehen, um Hilfsangebote bekannt zu machen.
Alle Bürger sind aufgerufen, am Montag, 25. November 2024, von 16:30 bis 18:00 Uhr Frauenschuhe zum Bürgermeister Schuster Park zu bringen.
Jedes rote Paar Schuhe steht stellvertretend für eine Frau, die Opfer eines Femizids geworden ist. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes sind im vergangenen Jahr 155 Frauen von ihrem Partner oder Expartner getötet worden.
"Im September hat erneut ein Femizid die Menschen in Burgdorf erschüttert. Wir wollen mit dieser Aktion den Menschen die Gelegenheit geben, mit uns ins Gespräch zu kommen und ihre Fragen zu beantworten", sagt Gleichstellungsbeauftragte Petra Pape.
Hinsehen, helfen oder Hilfe holen kann die Gewaltspirale unterbrechen und Frauen und Kinder schützen. Wie erkenne ich häusliche Gewalt? Kann ich überhaupt helfen? Wen kann ich informieren, wo Hilfe holen? Die Mitarbeiterinnen aus den Beratungsstellen und Frauenhäusern stehen bereit. "Wir wollen vor allem auch Nachbarn und Familienmitglieder unterstützen, damit sie handeln können", betont Claudia Ohnesorge vom Nachbarschaftstreff. Sie koordiniert das Projekt SToP, ein zertifiziertes Präventionsprojekt für Stadtteile ohne Partnerschaftsgewalt. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der polizeilich registrierten Fälle Häuslicher Gewalt um fast 19,5 Prozent gestiegen. Auch in Burgdorf steigt die Zahl der Anfragen und Beratungen in den Beratungsstellen, teilt die AWO-Frauenberatungsstelle mit. Die finanzielle Unterstützung ist aber nicht ausreichend für die Bedarfe. "Wir hoffen sehr, dass das Gesetzesvorhaben der Regierung, dass neben einem Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt auch eine einheitliche Vorgabe für die Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen vorsieht, noch in dieser Wahlperiode umgesetzt wird", so die Arbeitskreismitglieder.
"Kommen Sie mit oder ohne rote Schuhe und solidarisieren Sie sich gegen die Gewalt an Frauen", so lautet der Aufruf der Arbeitskreismitglieder.