NAJU-Aktion zum Thema Renaturierung der Hengstbeeke
WEDEMARK
Im Forst zwischen Fuhrberg und Großburgwedel, auch "Sprillgehege" genannt, trafen sich am Sonnabend, 28. September 2024, Kinder und Jugendliche des NABU Wedemark (NAJU Wedemark), um zu erfahren, was die Renaturierung eines Bachlaufes bedeutet und um dessen positive Effekte auf die Natur mit eigenen Augen zu sehen.
Nach einer kurzen Begrüßung der Försterin Kerstin Geier vom Niedersächsischen Landesforstamt Fuhrberg ging es einen Trampelpfad entlang zur Hengstbeeke.
Die Hengstbeeke ist ein Bachlauf, der durch das "Sprillgehege" fließt, und ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems im "Sprillgehege". Der Bach entspringt in den umliegenden Wäldern und durchfließt das Gebiet auf einer Länge von etwa drei Kilometern, bevor er in die Wietze mündet.
Um die ökologische Bedeutung der Hengstbeeke zu erhalten und zu fördern, wurden im "Sprillgehege" verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel die Renaturierung von Uferbereichen, das Anlegen von natürlichen Staustufen, um einen schnellen Wasserabfluss zu begrenzen, und die Anlage von Parallelverläufen und Feuchtbiotopen tragen dazu bei, die ökologische Bedeutung der Hengstbeeke langfristig zu sichern.
"An dieser Stelle fließt die Hengstbeeke langsam in ihrem natürlichen Flussbett, welches wieder hergestellt wurde", erklärte die Försterin. Früher war es ein langer gerader Kanal, durch den das Wasser schnell hindurchfloss, wenn Oberflächenwasser aus Großburgwedel kam, mit dem Ergebnis, dass nur wenig Wasser im Wald verblieb.
Jetzt kann sich das Wasser besser in den Seitenarmen verteilen und versickert im Waldboden (Auwald) und versorgt so die Bäume besser mit Wasser; sie können somit auch Trockenperioden besser standhalten.
"Oh schau mal eine Birke", rief Theda. Diese ist mit ihrer weißen Rinde einfach zu erkennen. Die Hainbuche mit ihrer glatten Rinde ist dann schon etwas schwieriger zu bestimmen.
Ein kleiner Regenschauer schreckte die NAJUs nicht davon ab, weiter am Wasser entlang zu wandern, um an eine flachere Stelle zu kommen, wo die Kescher ausgepackt wurden, um Wassertiere einzufangen. "Guck mal, ich habe eine Wasserschnecke", rief Jan. Die gefangenen Tiere wurden in einer Schale gesammelt und anschließend mit Hilfe einer Bestimmungskarte zugeordnet. Es fanden sich unter anderem: Prachtlibellenlarven, Bachflohkrebse, Rückenschwimmer, Köcherfliegenlarven, sogar Stichlinge und ein Wasserskorpion. "Dass diese Tiere in dem Gewässer zu finden sind, ist ein Zeichen dafür, dass es sich hier um eine gute Wasserqualität handelt; eine der positiven Folgen der Renaturierung der Hengstbeeke", so der NABU.
"Es ist wichtig, dass solche Projekte vom Land gefördert werden und es Menschen gibt, die sich aktiv dafür einsetzen, um den Wald als Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere und als CO2-Speicher zu erhalten", betont der NABU U Wedemark.