Vortrag im Rahmen der Feierabendakademie der Paulus-Gemeinde Burgdorf
BURGDORF
Die Feierabendakademie der Paulus-Kirchengemeinde erzählt anlässlich des 50. Geburtstags der Nanas über das Leben und das künstlerische Werk von Niki de Saint Phalle, ihre kongeniale Zusammenarbeit mit ihrem späteren Ehemann Jean Tinguely und zeigt viele ihrer über die ganze Welt verteilten Kunstwerke. Am 6. November 2024 hält Susanne Paul im Rahmen der Feierabendakademie der Paulus-Gemeinde Burgdorf diesen Vortrag.
Die Veranstaltung findet im Paulus-Zentrum in Burgdorf, Berliner Ring 17, von 19:00 bis etwa 21:15 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Spenden werden gern entgegengenommen. In der Pause gibt es ein "Kultursüppchen".
Niki de Saint Phalle war eine faszinierende Frau, eine starke Persönlichkeit und eine bewunderte Künstlerin. Den Missbrauch durch ihren Vater als Jugendliche hatte sie lange verdrängt. Ihre Kunst wurde ihr auch zur Therapie, die Schießbilder sind dafür eindrückliche Beispiele.
Größere Bekanntheit erlangte sie vor allem durch ihre Nana-Figuren, die ab 1965 entstanden. Mit ihnen war sie zu Gast auf der 4. Documenta in Kassel. 1966 gestaltete sie in Stockholm eine liegende, begehbare Nana, die durch die Vagina betreten wurde und in deren Inneren sich unter anderem ein Kino und eine Bar befand. Diese Installation polarisierte das Publikum, ähnlich wie die Aufstellung der Nanas am Hohen Ufer in Hannover vor 50 Jahren. Peter Schamoni zeigt in seinem Dokumentarfilm aus dem Jahr 1995 Originalfilmaufnahmen von dem Tag der Aufstellung, als sich viel Empörung über diese lebensfrohen, weiblichen Figuren unter den Umstehenden breitmachte. Heute sind sie eines der unbestrittensten Wahrzeichen Hannovers.
Im Laufe der Zeit entstand eine enge Bindung Niki de Saint Phalle an Hannover, die dazu führte, dass sie 2000 einen Großteil ihrer Werke dem Sprengelmuseum schenkte. Mit "La Fete", einer großen Ausstellung, wurde dies gefeiert. 2003 wurde die Grotte in Herrenhausen eröffnet, die Niki de Saint Phalle neu gestaltete - sie selbst konnte nicht mehr dabei sein. 2003 starb sie.
Am 16. November besteht daneben auch die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Von 10 bis 16 Uhr können im Familienzentrum An den Hecken Nanas selbst gefilzt werden. Anmeldungen dazu werden per Mail an heike.hartwich(at)evlka.de entgegengenommen.