Vortragsveranstaltung: Zwangsarbeit in Lehrte während des Zweiten Weltkriegs
LEHRTE
Am Freitag, 27. September 2024, um 19 Uhr findet in der Städtischen Galerie in Lehrte eine Vortragsveranstaltung zum Thema "Zwangsarbeit in Lehrte während des Zweiten Weltkriegs" statt. Der Historiker Dr. Heiko Arndt, der sich seit Anfang 2023 intensiv mit diesem dunklen Kapitel der Lehrter Geschichte auseinandersetzt, wird über den aktuellen Stand seiner Forschungsarbeiten berichten.
Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die dramatischen Umstände der Zwangsarbeit, die während des Zweiten Weltkriegs Millionen Menschen betraf, die größtenteils unter Zwang aus den von Deutschland besetzten Ländern rekrutiert wurden. Diese Zwangsarbeiter spielten eine zentrale Rolle für die Aufrechterhaltung der deutschen Kriegswirtschaft, insbesondere auch in Lehrte, das als Eisenbahnknotenpunkt eine wichtige logistische Funktion erfüllte. Seit dem Sommer 1942 wurde in Lehrte ein großes Durchgangslager (Dulag) betrieben, das zu den bedeutendsten im nordwestlichen Deutschland zählte. Schätzungsweise 120.000 bis 130.000 Menschen durchliefen dieses Lager bis 1945. Die meisten wurden hier für ihren Arbeitseinsatz registriert und nach kurzer Zeit in andere Teile Niedersachsens weitergeschickt. Für einige von ihnen wurde Lehrte jedoch zur Endstation. Viele überlebten die Entbehrungen und das Leid der Zwangsarbeit nicht und fanden ihre letzte Ruhestätte auf den Lehrter Friedhöfen.
Dr. Arndt wird in seinem Vortrag insbesondere auf die Schicksale der Todesopfer unter den Zwangsarbeitern und deren Familienangehörigen eingehen. Das Forschungsprojekt, das er im Auftrag des Antikriegshauses Sievershausen leitet, wird unterstützt von der Stadt Lehrte, der Stiftung "Frieden ist ein Menschenrecht" und der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Interessierte sind eingeladen, dieser bedeutsamen Veranstaltung beizuwohnen und sich über ein oft wenig bekanntes, aber wichtiges Kapitel der regionalen Geschichte zu informieren. Der Eintritt ist frei.