Shanghai trifft Wedemark: Nachhaltige Lösungen im Fokus
Eine 25-köpfige Delegation aus Shanghai informierte sich in der Wedemark über kommunale Nachhaltigkeitsprojekte. Besonders interessiert zeigten sich die Fachleute an den Herausforderungen im Abwasser- und Regenwasserbereich sowie am Neubau der Kläranlage in Bissendorf.
WEDEMARK
"Die Wedemark ist der geografische Kopf der Region Hannover und sie wird die Herzkammer der Energiewende der Region werden", versprach Bürgermeister Helge Zychlinski am gestrigen Montag, 9. September 2024, der 25-köpfigen Delegation aus Shanghai. Die Verwaltungsleitungen aus Chinas größter Stadt besuchten die Wedemark, um sich über kommunale Nachhaltigkeitsprojekte zu informieren. Begleitet wurden die Gäste von Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze von der Leibniz Universität Hannover. Wedemarks Bürgermeister Helge Zychlinski empfing die Delegation am Rathaus und hielt im Anbau des Campus W einen umfassenden Vortrag über die verschiedenen Nachhaltigkeitsinitiativen der Gemeinde.
Ein zentrales Thema des Vortrags war die ambitionierte Zielsetzung der Wedemark, bis 2035 treibhausgasneutral zu werden. Dabei ging Zychlinski unter anderem auf die Nutzung erneuerbarer Energien ein, wie die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen und Gemeindedächern sowie den Ausbau der Windenergie. Auch die Themen E-Mobilität und Carsharing, die in der Gemeinde implementiert werden, stießen auf großes Interesse.
Im Fokus der Delegation standen die Herausforderungen im Bereich Abwasser und Regenwasser. Der Neubau der Kläranlage in Bissendorf, eine der größten Investitionsmaßnahmen der Gemeinde mit einem Volumen von 20 Millionen Euro, war Gegenstand vieler Nachfragen. Die Baumaßnahme, die während des laufenden Betriebs der alten Anlage stattfindet, beeindruckte die Fachleute aus Shanghai. Auch die Problematik der Fremdeinleitung von Regenwasser und wie dies in der Wedemark rechtlich gelöst wird, sorgte für intensiven Austausch. Shanghai, das mit ähnlichen Herausforderungen in deutlich größerem Maßstab konfrontiert ist, zeigte sich besonders interessiert an den Lösungen der Wedemark.
Die Regenwasserzisterne vor dem Rathaus, die zur effektiven Nutzung von Regenwasser beiträgt, fand ebenso große Beachtung. Die Delegation war beeindruckt von der praxisnahen Umsetzung dieser Maßnahme, da auch in Shanghai die Nutzung von Regenwasser und die Kontrolle von Abwassersystemen eine dringliche Herausforderung darstellt.
Abgerundet wurde der Vortrag durch Themen wie die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie, die Einführung eines Energiemonitors zur Überwachung des Energieverbrauchs sowie die verschiedenen Angebote der Gemeinde zur Beratung und Förderung in Sachen Energieeffizienz. Das Stadtradeln als Maßnahme zur Sensibilisierung der Bevölkerung für nachhaltige Mobilität rundete die Präsentation ab. Für Freude bei den chinesischen Gästen sorgte die Tatsache, dass das Team Verwaltung dieses Jahr in den drei Aktionswochen 9.558 Kilometer erradelte - das ist ungefähr ausgerechnet die Strecke zwischen der Wedemark und Shanghai.
Zum Abschluss betonte Bürgermeister Zychlinski die wichtige Rolle der Bürger in der Wedemark. Nur durch ihre aktive Unterstützung können die ambitionierten Klimaziele der Gemeinde erreicht werden.