Lehrte
Donnerstag, 05.09.2024 - 19:30 Uhr

Stadt Lehrte investiert in Ahlten fast eine halbe Million Euro in den Brandschutz

Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße (links) überreicht die Fahrzeugschlüssel an Ortsbrandmeister Florian Hammer.Aufn.: Bastian Kroll

Das wichtigste Löschmittel ist und bleibt Wasser. Steht es nicht genügend zur Verfügung, kann ein Feuer meist nicht gelöscht oder gar eine Ausbreitung verhindert werden. Daher hat die Feuerwehr Ahlten nun ein neues Tanklöschfahrzeug, das 3000 Liter Wasser an Bord hat.

AHLTEN

Normalerweise kommt das Löschwasser aus dem Trinkwassernetz. Über Hydranten wird das Wasser zu den Pumpen der Fahrzeuge und anschließend an die Einsatzstelle befördert. Doch häufig entstehen Brände auch abseits des Trinkwassernetzes. Gerade die Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden hat zugenommen. Um genügend Löschwasser zur Einsatzstelle zu bekommen, haben sich Tanklöschfahrzeuge (TLF) bewährt. Ein TLF 3000 mit 3000 Litern Wasser wurde am heutigen Donnerstag, 5. September 2024, bei der Freiwilligen Feuerwehr Ahlten offiziell in Dienst gestellt. Es ersetzt ein 18 Jahre altes Löschfahrzeug aus dem Fahrzeugbestand der Ortsfeuerwehr Ahlten, das zukünftig bei der Ortsfeuerwehr Kolshorn eingesetzt werden wird. Dort wird es das mehr als 32 Jahre alte TLF 24/16 ersetzen, das dann ausgemustert wird.

 

Rund 40 Gäste waren gekommen, um der feierlichen Zeremonie beizuwohnen, darunter nicht nur die Mitglieder der Ortsfeuerwehr und Jugendfeuerwehr, sondern auch Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße, der stellvertretende Stadtbrandmeister Jens Dannenbring und die Ortsbürgermeisterin Heike Koehler.

 

"Es ist immer eine schöne Sache, ein neues Feuerwehrfahrzeug zu übergeben", leitete Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße ein. 2021 wurde die Ausschreibung nach dem Ratsbeschluss vorgenommen, in diesem Jahr wurde das Fahrzeug dann ausgeliefert. 481.578,72 Euro hat die Stadt Lehrte hierfür bezahlt. Der lange Zeitraum zwischen Ausschreibung und Lieferung hänge aber weniger mit der Stadtverwaltung, sondern den langen Lieferzeiten der Hersteller zusammen. Der Bürgermeister wünschte den Einsatzkräften der Stützpunktfeuerwehr stets eine unfallfreie Fahrt und überreichte anschließend die Fahrzeugschlüssel an Ortsbrandmeister Florian Hammer.

 

Besetzt wird das rund 14 Tonnen schwere Gefährt, ein Fahrzeug des Herstellers Lentner mit Mercedes-Benz Unimog-Fahrgestell, von einem Trupp, der aus drei Einsatzkräften besteht. Das Fahrzeug verfügt neben dem großen Wassertank über einen Schnellangriff, einen auf dem Dach befindlichen Monitor, umgangssprachlich ein Wasserwerfer, einen Lichtmast zum Ausleuchten der Einsatzstelle, eine Selbstschutzanlage an der Front sowie über eine Heckpumpe, die 2000 Liter pro Minute fördern kann. Zudem sind zwei Atemschutzgeräte sowie Einsatzmittel für Unwetterlagen verlastet.

 

Doch nicht alle sind glücklich mit dem neuen Fahrzeug, wie Gesprächen mit den Ehrenamtlichen entnommen werden konnte. Immerhin stehen mit dem TLF 3000 weniger Material zum Löschen und auch sechs Sitzplätze weniger als beim bisherigen Löschfahrzeug zur Verfügung. "Gefordert war nach Feuerwehrbedarfsplan ein geländefähiges Fahrzeug der Klasse 3, was nur ein Unimog werden konnte. Es gab damals keinen anderen Hersteller. Keiner will zudem mit einer Mannschaftskabine durch den Wald", erklärt Stadtbrandmeister Hendrik Voges, der versucht, die Wogen zu glätten: "Das ist politisch sicherlich nicht so gut gelaufen, aber gerade steht die Ausarbeitung des neuen Feuerwehrbedarfsplans an. Und die Welt dreht sich weiter", blickt er nach vorn. Zudem werde derzeit bei Bränden in Gebäuden immer auch ein Löschfahrzeug und die Drehleiter aus Lehrte mitalarmiert, ergänzt der stellvertretende Stadtbrandmeister Jens Dannenbring.

 

"Die Ortsfeuerwehr hat im Vergleich zu anderen Stützpunktfeuerwehren immer noch eine gute Ausstattung", betont Hendrik Voges und hofft, dass die Tage des Missmuts nur kurz sind und die Ortsfeuerwehr unbelastet ihre nächsten Aufgaben im Ort wie auch im Rahmen der Stadtfeuerwehr angeht. Denn am Ende gelte es, die Interessen der Stadtfeuerwehr und Ortsfeuerwehr bestmöglich abzubilden.

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