"Burgdorf ist bunt!" setzt starkes Zeichen gegen Diskriminierung
BURGDORF
Vergangenen Sonnabend, 31. August 2024, war es bunt in Burgdorf. Zusammen mit queeren Menschen aus Burgdorf und dem Umland hatte der Verein "Burgdorf ist bunt!" zum ersten Christopher Street Day nach Burgdorf geladen. Am frühen Nachmittag startete ein Demonstrationszug am Bahnhof, zog sich quer durch die Stadt und fand sich schließlich am Spittaplatz ein. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmenden auf etwa 800 bis 900 Personen.
BurgdorferInnen jeden Alters sowie zahlreiche Teilnehmende aus anderen Städten demonstrierten friedlich für die Rechte von queeren Menschen und gegen Diskriminierung. Als queer bezeichnen sich Menschen, die mit ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Geschlechtsidentität oder ihrer Liebens- und Beziehungsform nicht in den gesellschaftlich vorgegebenen engen Rahmen passen.
Mit vielen Fahnen und Bannern, bunten Outfits und fröhlichen Gesängen trafen die Teilnehmenden sich auf dem Spittaplatz ein, um bis in den Abend hinein die Vielfalt zu feiern. Moderiert wurde der CSD von Travestiekünstler Sven Peterhänsel aka Tante Lissi aus Schwüblingsen, der mit seinem Team vom Gasthaus zur Post gemeinsam mit anderen Essensständen auch für kulinarische Verpflegung sorgte. Neben einem vielfältigen Bühnenprogramm mit Livemusik von den Bands Magical Alley aus Burgdorf, den New York Strippers aus Celle und dem Hip-Hop Duo JPen und Derah aus Braunschweig sorgte Poetry Slammer Tobi Kunze aus Hannover für Unterhaltung. Die Dragqueens Miss Ginger und Tante Sparkles sorgten mit ihren Performances und Gesang für gute Stimmung und das Tanzstudio B5 lud zum Basis-Tanzworkshop ein.
"Als Verein, der sich für Vielfalt, Toleranz und Demokratie einsetzt, ist es uns bei unseren Veranstaltungen besonders wichtig, auch aufzuklären und zu informieren", so Leonie Siahatgar, 2. Vorsitzende des Vereins Burgdorf ist bunt! "Es war uns daher wichtig, Menschen aus der queeren Gemeinschaft zu Wort kommen und über ihre Diskriminierungserfahrungen berichten zu lassen."
Im Spittasaal wurden zudem Vorträge und eine Lesung angeboten. In einem ruhigeren Bereich gab es zahlreiche Spielmöglichkeiten für Kinder sowie Kinderschminken.
"Wir haben uns von den queerfeindlichen Angriffen in der vorhergehenden Nacht nicht einschüchtern lassen. Das hat uns eher darin bestätigt zu sagen: Jetzt erst recht. Wir sind mit der Veranstaltung sehr zufrieden und dankbar für die tatkräftige und motivierende Unterstützung, die wir von Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen in Burgdorf erfahren haben", fasst das Team zusammen.