Lehrte
Dienstag, 27.08.2024 - 10:20 Uhr

DGB-Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag am 1. September 2024 in Lehrte

"An Krieg dürfen wir uns niemals gewöhnen"

Die Vorstandsmitglieder (von links): Dirk Kühn, Thomas Fritz, Martina Buchheim, Elisabeth Bolt-Bartel, Zoran Stipic, Uwe Bartel, Sabine Kühn, Pressy Cascales und Reinhard Nold werben für Frieden, Abrüstung und zur Teilnahme am Antikriegstag.Aufn.: DGB Lehrte

LEHRTE

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Kreisverband Region Hannover und der Ortsverband Lehrte laden herzlich zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag am Sonntag, 1. September 2024, 15 Uhr auf dem Alten evangelischen Friedhof in der Feldstraße 88 ein.

 

Reinhard Nold, Vorsitzender des DGB Kreis- und Ortsverbandes, betont die Bedeutung dieses Tages: "An Krieg dürfen wir uns niemals gewöhnen. Genauso wie wir niemals vergessen dürfen, welche Gräueltaten Nazi-Deutschland zu verantworten hat. Beides muss Antrieb für uns alle sein, sich für eine friedliche Welt und ein gutes Miteinander der Menschen einzusetzen. Wer Hass sät und Menschen gegeneinander aufbringt, erreicht aber genau das Gegenteil. Der 1. September ist für uns deswegen ein wichtiger Tag, um ein Zeichen zu setzen, zu erinnern und zu mahnen."

 

Im Rahmen der Veranstaltung wird Dr. Heiko Arndt, Historiker und Forscher zur Geschichte der Zwangsarbeit in Lehrte während des Zweiten Weltkrieges, einen kurzen Redebeitrag halten. Seit Anfang 2023 arbeitet Dr. Arndt intensiv an einem Forschungs- und Dokumentationsprojekt in der Trägerschaft des Antikriegshauses Sievershausen über die Geschichte der Zwangsarbeit in Lehrte. Er hat sich schwerpunktmäßig mit der Geschichte des Durchgangslagers (Dulag) und des Reichsbahnlagers Ida beschäftigt. In seinem Redebeitrag wird er schwerpunktmäßig auf den Alten Friedhof eingehen, wo mehr als 80 Personen ausländischer Herkunft anonym beerdigt sind. "Obwohl die Namen dieser Personen aus den Unterlagen hervorgehen, sind sie auf dem Friedhof bisher nicht sichtbar gemacht worden. Mit einem weiteren Projekt in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge möchten wir die Erinnerungsarbeit hier voranbringen. Jugendliche werden die einzelnen Namen auf Tontafeln einarbeiten und diese dann auf dem Friedhof aufstellen", so Dr. Arndt.

 

Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr auf dem Alten evangelischen Friedhof, Eingang Feldstraße 88. Nach den Reden von Reinhard Nold und Dr. Heiko Arndt folgt eine musikalische Umrahmung durch den Liedermacher Daniel Fernholz. Anschließend wird am Gräberfeld der Zivil- und Zwangsarbeiter ein Kranz niedergelegt.

 

Nach der Kranzniederlegung findet um etwa 15:40 Uhr eine Fahrradtour zu den Gedenkorten der Zwangsarbeit, des Widerstands und der Stolpersteine in Lehrte statt. Geplante Gedenkorte sind unter anderem die Feldstraße 70 (Stolperstein von Robert Lohmeier), die Bahnhofstraße 29A (Stolpersteine der Familie Katz) und die Industriestraße 3 (ehemaliges Durchgangslager, heute Firma Miele).

 

Der DGB Kreisverband Region Hannover und der Ortsverband Lehrte laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, an dieser wichtigen Gedenkveranstaltung teilzunehmen und ein Zeichen gegen Krieg, Hass und Ungerechtigkeit zu setzen.

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