Die Technik hinter Handtüchern – Mehr als nur Stoff
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Mindestens einmal am Tag nutzt jeder von uns ein Handtuch. Die meisten machen sich keine Gedanken darüber, in welch aufwändigem Prozess dieses entstanden ist. Tatsächlich kann das jedoch helfen, gute von schlechten Handtüchern zu unterscheiden. Was genau die Qualität der Fasern sowie die Saugfähigkeit eines Handtuchs beeinflusst und worin sich einzelne Materialien voneinander unterscheiden, wird hier erklärt.
Diese Faktoren beeinflussen Faserqualität und Saugfähigkeit eines Handtuchs
Möchte man ein hochwertiges und saugfähiges Handtuch kaufen, sollte man nicht zum erstbesten oder unbedingt zum günstigsten Produkt greifen. Hinter guten Handtüchern stehen eine komplexe Technik und Materialwissenschaft. Sie bestimmen über Funktionalität sowie Haltbarkeit. Folgende Aspekte beeinflussen die Handtuch-Qualität:
- Wie weich ein Handtuch ist, hängt mit der Qualität der verwendeten Faser sowie mit der Webtechnik zusammen. Handtücher aus Veloursfrottier etwa überzeugen durch aufgeschnittene Schlingen mit einer besonders weichen Oberfläche.
- Längere Fasern machen das Gewebe weicher und dichter, was sich in der Fähigkeit widerspiegelt, Feuchtigkeit aufnehmen zu können. Handtücher, die aus langfaseriger Baumwolle hergestellt werden, gelten als sehr saugfähig. Eine gute Wahl ist beispielsweise ägyptische Baumwolle.
- Die Art der Fasern, die bei der Herstellung verwendet wird, ist entscheidend. Zwischen Baumwolle und Mikrofaser sind die Unterschiede deutlich erkennbar. Denn Baumwolle ist dafür bekannt, dass ihre Fasern Feuchtigkeit gut aufnehmen können. Ganz im Gegensatz zu Mikrofaser, bei dem die Feuchtigkeit nur zwischen den Fasern landet, nicht aber von diesen aufgenommen wird. Dafür trocknen Mikrofaser-Handtücher schneller. Daher werden oft Materialmischungen verwendet, so dass man bestimmte Eigenschaften verbessern kann. Eine beliebte Variante ist die Mischung von Baumwolle und Bambusviskose.
- Auch ein höheres Gewicht steht für ein dichteres Gewebe. Als besonders hochwertig und saugfähig werden Handtücher mit einem Gewicht zwischen 450 bis 500 g/m² angesehen.
Baumwolle ist nicht gleich Baumwolle
Wer jetzt denkt, ein Baumwoll-Handtuch würde am besten zu ihm passen, sollte bedenken, dass es verschiedene Baumwollsorten gibt. Anhand der Faserlänge und -qualität ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Baumwollsorten.
Langstapelige Baumwolle: ägyptische Baumwolle und Pima-Baumwolle
- Faserlänge von mehr als 35 mm
- dichteres und weicheres Gewebe und somit eine höhere Saugfähigkeit
- äußerst anspruchsvoller Anbau mit hohem Arbeitsaufwand
- kommt oft bei der Produktion von Luxus-Handtüchern zum Einsatz
Kurz- und mittelstapelige Baumwolle: Hochland- oder Bergbaumwolle
- Faserlänge von unter 30 mm
- weniger dichtes Gewebe und somit eine niedrigere Saugfähigkeit
- wird für klassische Handtuch-Produkte verwendet und ist preiswerter
Was steckt hinter Qualität und Verarbeitung?
Wird die Baumwolle handgepflückt, belastet dies die Fasern weniger, die Qualität kann bewahrt werden. Später spiegelt sich das in einer verbesserten Saugfähigkeit wider.
Verarbeitung am Beispiel von Frottier: Durch das Weben an speziellen Webmaschinen besteht Frottier aus zwei Kettensystemen – der Grundkette und der Florkette. Letztere sorgt für die typischen Schlingen, die auf einer oder beiden Seiten bestehen können. Daran lässt sich die Frottierqualität erkennen. Wer mit einer morgendlichen Dusche gut in den Tag starten möchte, verwendet zum Abtrocknen am besten ein Handtuch aus Zwirnfrottier. Dieses ist nicht nur sehr saugfähig, sondern hält auch viele Wäschen aus. Toll ist auch der leichte Massageeffekt, der durch das harte Drehen bei der Herstellung entsteht.