CDU: "Familienstadt und Lachgasautomat - das passt nicht zusammen"
SEHNDE
Seit Kurzem stehen auf dem Grundstück der Peiner Straße 23a in Sehnde drei Automaten, die verschiedene Snacks und Getränke anbieten. Doch was besonders für Aufregung sorgt: Einer dieser Automaten verkauft auch die unter Jugendlichen umstrittene Partydroge "Lachgas".
Der Standort des Automaten ist dabei zentral gewählt - direkt vor einer viel frequentierten Bushaltestelle, die besonders von Schulkindern genutzt wird. "Familienstadt Sehnde und ein Lachgasautomat - das passt nicht zusammen", kritisiert Dr. Marco Schinze-Gerber, Vorsitzender der CDU Sehnde und Mitglied des Stadtrats. Auch in den sozialen Medien hat das umstrittene Angebot in den vergangenen Tagen für reichlich Diskussionen gesorgt. Viele besorgte Eltern äußerten ihre Bedenken.
"Nur weil es nicht verboten ist, heißt das nicht, dass wir es einfach akzeptieren müssen", betont Dr. Hartmut Pick, Sprecher der CDU-Ortsratsfraktion. Zwar scheint der Betreiber die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten, wie beispielsweise eine Alterskontrolle mittels EC-Karte, doch die moralische und gesellschaftliche Verantwortung sieht die CDU-Fraktion in einem anderen Licht.
Die rechtliche Lage gestaltet sich dabei kompliziert: Lachgas wird nicht als Droge nach dem Betäubungsmittelgesetz eingestuft, da es auch in medizinischen Anwendungen und in der Küche, etwa zum Aufschlagen von Sahne, genutzt wird. Dies macht den Verkauf legal, dennoch bleibt die Frage der Verantwortung im Raum. "Der Hersteller mag offiziell für Sahnekapseln werben, doch die Darstellung und Vermarktung im Internet zielt klar auf den Freizeitkonsum ab - ,Spaß auf Knopfdruck‘ wird versprochen", kritisiert Dr. Pick weiter. Die öffentliche Zugänglichkeit und Sichtbarkeit des Lachgasautomaten in Sehnde ist für die CDU-Fraktion ein klarer Fehltritt.
Bundesweiter Diskurs und lokale Konsequenzen
"Das Problem ist nicht neu" ergänzt Marc Wölbitsch, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Sehnde und ebenfalls Ortsratsmitglied. "Bereits im Mai diesen Jahres gab es einen öffentlichen Aufschrei von Eltern in Gifhorn, die sich über die Verharmlosung dieser Droge empörten und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach einschalteten." Der Fall führte zu einer bundesweiten Diskussion, in deren Folge ein Verkaufsverbot von Lachgas an Jugendliche auf den Weg gebracht wurde.
Die CDU Sehnde fordert nun, dass auch in Sehnde klare Maßnahmen ergriffen werden, um den Verkauf von Lachgas in der Nähe von Schulen und anderen sensiblen Orten zu unterbinden. "Wir müssen als Stadt Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass solche Angebote nicht unreflektiert in unserem öffentlichen Raum platziert werden", fordert Dr. Schinze-Gerber abschließend.