Deutschland auf dem Weg zum Cannabis-Reiseziel?
REGION
Mit der bahnbrechenden Legalisierung von Cannabis zum Freizeitkonsum haben sich die Türen für einen neuen touristischen Markt in Deutschland geöffnet – den Cannabis-Tourismus. Während einige Befürworter die wirtschaftlichen Chancen und Mehreinnahmen durch einen Cannabis-Tourismusboom freudig begrüßen, äußern Kritiker Bedenken hinsichtlich möglicher Folgen wie erhöhtem Drogenkonsum und Kriminalität.
Die neuen Regeln erlauben Erwachsenen ab 18 Jahren den Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis im privaten Raum und 25 Gramm in der Öffentlichkeit. Zudem ist es gestattet, bis zu drei Pflanzen für den Eigenbedarf anzubauen oder sich Cannabis-Samen aus der EU liefern zu lassen.
Ab Juli 2024 dürfen sich Cannabis-Liebhaber sogar zu nichtkommerziellen „Cannabis-Clubs“ mit bis zu 500 Mitgliedern zusammenschließen. Die Mitglieder können gemeinschaftlich Hanfsamen kaufen, Hanf anbauen und die Ernte untereinander aufteilen.
Diese vergleichsweise liberalen Regeln könnten Cannabis-Touristen aus ganz Europa und darüber hinaus anlocken, ähnlich wie die berühmten Coffeeshops in den Niederlanden. Deutsche Städte wie Berlin, München oder die Universitätsstädte könnten sich zu begehrten Zielen für einen „Cannabis-Städtetrip“ entwickeln. Gerade Berlin mit seiner lebendigen Clubszene und den zahlreichen Pop-up-Events wäre ein idealer Hotspot.
In diesem Artikel werden wir die Vorteile dieser Perspektive untersuchen. Wir werfen auch einen Blick darauf, welche Reformen nötig sind, um solche Ideen umzusetzen.
Heißer Trend oder Zukunftsbranche?
Laut Branchenexperten wären die wirtschaftlichen Auswirkungen immens. Hotels, Gastronomie, Freizeitanbieter und der gesamte Dienstleistungssektor könnten vom Cannabis-Tourismus in Deutschland profitieren. Vor allem die wachsende CBD-Branche für nicht-berauschende Produkte weckt Begehrlichkeiten. Analysten prognostizieren einen milliardenschweren Wirtschaftssektor in den nächsten Jahren.
Befürworter sehen vor allem in folgenden Bereichen enormes Potenzial:
● „Cannabis-Städtetouren“ für einen Wochenendtrip nach Berlin, München etc.
● Cannabis-Wellness-Urlaube mit CBD-Anwendungen
● Besichtigungen von legalen Cannabis-Farmen als neue Touristen-Attraktion
● Popup-Events und Messen für die Cannabis-Branche
● Verkauf von CBD-Produkten als Urlaubsmitbringsel
Ein mögliches Szenario wären auch gemütliche „Cannabis-Cafés“ ähnlich den Coffeeshops in Amsterdam, in denen Gäste entspannt Joints rauchen und die einheimische Cannabis-Kultur genießen können. Die Erfahrung einer ganz neuen Art des „Gourmet-Tourismus“ könnte Abenteuerlustige aus aller Welt anlocken.
Allerdings gibt es auch viele kritische Stimmen. Suchtberater warnen vor einer zunehmenden Normalisierung und Verharmlosung des Cannabis-Konsums, speziell bei jungen Leuten. Andere fürchten höhere Kriminalitätsraten und ausufernde „Kiffer-Partys“ an öffentlichen Orten. Eine weitere Sorge ist der unkontrollierte Import von nicht-regulierten Cannabis-Produkten mit unbekannter Qualität und Inhaltsstoffen.
Voraussetzungen für sicheren Cannabis-Tourismus
Um einen sicheren und attraktiven Cannabis-Tourismus zu fördern, sind weitere rechtliche Reformen und Investitionen in Deutschland erforderlich:
- Erstens müssen sichere und kontrollierte Bezugsquellen für Cannabis-Produkte geschaffen werden, etwa durch Fachgeschäfte mit geschultem Personal analog zu Apotheken. Kommerzielle Cannabisläden sind noch nicht legalisiert. Lediglich der Eigenanbau und Clubs werden auf Dauer nicht ausreichen, um die Nachfrage zu decken.
- Zweitens braucht es eine effiziente Besteuerung und Regulierung. Ein ausgewogener Steuersatz, klare Produktstandards und Kontrollen sind notwendig, um Schwarzmärkte zu vermeiden und Steuermehreinnahmen zu generieren.
- Drittens sollte Cannabis-Tourismus nur in speziell ausgewiesenen Zonen erlaubt sein, ähnlich den Gambling-Zonen in Las Vegas. Dies würde überbordende öffentliche Cannabis-Aktivitäten eindämmen und Cannabis-Gegner nicht belästigen.
- Viertens müssen massive Investitionen in Prävention, Behandlung und Aufklärung fließen, um den verantwortungsvollen Cannabis-Konsum zu fördern und Jugendliche zu schützen. Präventionskampagnen an Schulen und Rehabilitationsangebote für Süchtige wären essenziell.
Mit den richtigen Rahmenbedingungen könnte der Cannabis-Tourismus eine lukrative Einnahmequelle für Deutschland werden. Urlaubsregionen und Städte können ein neues Image als „Cannabis-freundliche Reisedestination“ aufbauen. Branchenexperten empfehlen, mit zuverlässigen Anbietern zusammenzuarbeiten, beispielsweise Hanfsamen bei Barney's Farm zu kaufen und nur hochwertiges Equipment zu beziehen.
Letztendlich hängt der Erfolg des Cannabis-Tourismus davon ab, wie gut Deutschland die Regulierungsherausforderungen meistern und Sicherheitsbedenken ausräumen kann. Bei verantwortungsvoller Umsetzung könnte das Land zur ersten Adresse für einen neuen Typ von Reiselust werden – Cannabis-Urlaub im Herzen Europas.