84-Jährige lässt angeblichen Schornsteinfeger ins Haus und wird bestohlen
OTZE
Eine unbekannte männliche Person gab sich am gestrigen Mittwoch, 28. Februar 2024, gegen 9 Uhr im Bruchsweg in Otze an der Haustür als angeblicher Schornsteinfeger namens "Petersen" aus.
Eine 84-jährige Otzerin wurde vorher von der Person angerufen und auf einen angeblichen Termin hingewiesen. Als der angebliche Schornsteinfeger dann da war, ließ sie ihn in ihre Wohnung.
Der scheinbar 50-jährige Unbekannte gab zuerst an, in ihrem Haus sämtliche Thermostate an den Heizungen überprüfen zu wollen, nutzte dann aber die Gelegenheit und entwendete ihre Handtasche. Zum Inhalt der blaugrauen Tasche zählen neben den Personaldokumenten auch 200 Euro Bargeld. Der dunkelhaarige 1,70 bis 1,80 Meter große Mann habe hochdeutsch gesprochen und sei mit einem dunklen Anorak bekleidet gewesen.
Zeugen, die Beobachtungen im Zusammenhang mit diesem Sachverhalt gemacht haben und Hinweise auf die unbekannte Person oder auch ein verdächtiges Fahrzeug in diesem Bereich und Wohngebiet geben können, werden gebeten, sich unter 05136/8861-4115 mit der Polizei Burgdorf in Verbindung zu setzen.
Derzeit treten nach Angaben der Polizei vermehrt Betrüger in Erscheinung, die sich als Dachdecker, Schornsteinfeger, Heizungsmonteure, Handwerker oder Mitarbeiter der Hausverwaltung ausgeben, um in die Wohnungen von Senioren zu kommen, um sie um deren Geld zu betrügen oder ihre Wertsachen zu stehlen. Die Unbekannten klingeln unverhofft an der Haustür. Unter einem Vorwand versuchen sie sich Zutritt beispielsweise zu Mehrfamilienhäusern oder Wohnungen zu erhalten. Eine aktuell häufige Variante ist auch, dass die Kriminellen gezielt Einrichtungen des betreuten Wohnens aufsuchen.
Nachdem sie Zugang erhalten haben, machen sich die Betrüger zum Beispiel an den häufig in unverschlossenen Räumen untergebrachten Heizungsanlagen zu schaffen. Darauffolgend klingeln sie bei den Seniorinnen und Senioren und behaupten, sie seien geschickt worden, um einen Schaden an der Heizung oder einen Wasserrohrbruch zu beheben. Sobald die Opfer sie in die Wohnung lassen, lenken sie diese ab und suchen nach Beute: Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände.
Tipps der Polizei zum Schutz vor falschen Handwerkern
- Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder und ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu.
- Lassen Sie nur Mitarbeitende von Handwerksbetrieben oder der Hausverwaltung in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von Ihrer Hausverwaltung angekündigt worden sind. Das gleiche gilt für vermeintliches Personal der Stadtwerke.
- Schauen Sie sich Besuchende vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie Unbekannten nur bei vorgelegtem Sperrriegel.
- Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe und zögern Sie nicht, wenn Sie verdächtige Fremde im Gebäude beobachten, die Polizei unter der Notrufnummer 110 zu verständigen.