Region Hannover
Donnerstag, 06.07.2023 - 15:49 Uhr

"Marte Meo"-Fachtag der Caritas zieht über 600 Fachkräfte der frühkindlichen Pädagogik nach Hannover

Maria Aarts beim Signieren von Fachliteratur während des Fachtages in HannoverAufn.: Caritas, Peter Wiezorek

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"Jedes Kind wird mit einer Goldmine geboren." Auf dieser Grundhaltung beruht die "Marte Meo"-Methode zur frühkindlichen Bildung von Maria Aarts. Der in den 1970ern entwickelte Ansatz findet weltweit Anwendung und stellt die Stärken und Potenziale der Kinder in den Vordergrund. Am gestrigen Mittwoch, 5. Juli 2023 brachte Maria Aarts ihre Methode über 600 Fachkräften im Rahmen eines Fachtags im High Class Event Center in Hannover näher. Der Caritasverband Hannover setzt mit der Veranstaltung ein Zeichen für die Professionalisierung der frühkindlichen Pädagogik.

 

Auch Klaus Kokemoor von der Beratungsstelle Inklusion der Stadt Hannover, nahm an der Veranstaltung teil und lobte den Perspektivwechsel. Die Augen benutzen und nicht die Arme, sei eine wichtige Botschaft so Kokemoor. Maria Aarts zeigt die Grundlagen der Methode immer wieder auf: Aufmerksam warten, der Initiative des Kindes folgen, Handlungen und Emotionen benennen aber nur eingreifen, wenn Anleitung notwendig ist. Laut Aarts trage dies zur Ausbildung der Schulfähigkeiten bei. Sina Rüdiger, Kindheitspädagogin in der Kita St. Maximilian Kolbe, absolviert gerade eine Weiterbildung zur Marte Meo Colleague Trainerin. "Live vermittelt Maria Aarts die Inhalte so authentisch und mit viel Humor", sagt Rüdiger. Das mache den Ansatz nachvollziehbar und erleichtere die Umsetzung im Kita-Alltag.

 

Nicht nur Fachkräfte profitieren von der Methode. Auch Eltern nutzen Marte Meo im Alltag, wie Aarts mit Videobeispielen aus ihren Seminaren unterstreicht. Einen wertvollen Tipp gab Aarts gleich zu Beginn: "Wir sollten alle viel häufiger 'Ups' sagen." Wenn etwas nicht gleich gelänge, stellt Aarts fest, nähme ein einfaches "Ups" den Stress aus der Situation. Das gälte auch unter Erwachsenen.

 

Im Hinblick auf Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf rät Aarts dem Fachpublikum, die Chance zu nutzen: "Die Goldmine ist da. Wir müssen es nur hervorholen, um die Kinder zum Leuchten zu bringen." Nicole Wilke, Abteilungsleitung für den Bereich Kinder, Jugend und Familie bei der Caritas zeigt sich hoch zufrieden mit dem Fachtag. Das große Interesse sei vor dem Hintergrund der wachsenden Probleme angehender Schulkinder besonders erfreulich. Die Methode sei zudem eine optimale Ergänzung zum pädagogischen Gesamtkonzept der Caritas und der Kindertagesstätten im Verbund der kath. Tageseinrichtungen für Kinder (KTK).