Lehrte
Montag, 27.02.2023 - 19:03 Uhr

THW Lehrte schloss das Jahr 2022 mit dem traditionellen Jahresabschlussdienst ab

Karl Sannkowski (rechts) wurde durch den Leiter der Regionalstelle Hannover, Alexander Isaak (Mitte) und den Ortsbeauftragten Michael Sachs (link) für 25 Jahre im THW geehrt.Aufn.:

LEHRTE

Am vergangenen Freitag, 24. Februar 2023, konnte der traditionelle Jahresabschlussdienst des Technischen Hilswerks (THW) Lehrte wieder in Präsenz stattfinden. Der Ortsbeauftragte Michael Sachs hatte alle Helfer des Ortsverbandes sowie Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Organisationen eingeladen. Und viele waren dieser Einladung gefolgt und fanden sich in der Unterkunft des THW Lehrte ein.

 

Nach einer Begrüßung durch Miriam Herrmann, Gruppenführerin im Technischen Zug (TZ) und Helfersprecherin, startete der Ortsbeauftragte mit seinem Bericht aus dem Jahr 2022. Am Beginn seiner Ausführungen stand die Ehrung von Verstorbenen. Die Liste war in den vergangenen drei Jahren lang geworden; zuletzt verstarb der Alt-Ortsbeauftragte Helmut Mogck. Auch an die Toten in der Ukraine gedachte die Versammlung - gerade weil sich der Krieg an diesem Tag jährte.

 

Michael Sachs ist nunmehr seit 330 Tagen im Amt des Ortsbeauftragten, welches er im April vergangenen Jahres von Marc Kulisch übernommen hatte. Der neue Ortsbeauftragte betonte, dass er seit seiner Amtsübernahme mit vielen Vertretern aus Bundes- und Kommunalpolitik, so wie Amtsträgern und Verwaltungen aus unterschiedlichsten Bereichen in Kontakt gekommen sei. Dazu zählen insbesondere auch die Feuerwehren und deren wichtige Entscheidungsträger so wie die anderen Hilfsorganisationen. "Ihre Zeit und offene Ohren aller Gesprächspartner haben mir gezeigt, welches Verständnis und Interesse sie für die Tätigkeit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk haben", führte Michael Sachs aus. 

"Mit dem Zivilschutz brauchten wir uns in den vielen Jahren seit der 1990er nicht mehr so intensiv auseinander zu setzen. Dies hat sich seit einem Jahr deutlich verändert. Genauso wichtig aber sind die Themen Großschadenslagen und Katastrophenschutz in unserem täglichen Leben", betonte Michael Sachs. Und auch hierzu hat er erfreulicherweise mitgenommen, "dass wir uns gemeinsam stark ergänzen und voneinander gut profitieren können. Sei es mit Ausbildung, Fachwissen, Ausstattung, Ergänzung in Einsatzlagen und vieles mehr - das zeichnet unsere Zusammenarbeit aus. Mich hat es innerlich bewegt, dass wir in unserer Gesellschaft so einen starken gemeinschaftlichen Halt haben, dass ich mir persönlich sicher bin, mit Ihnen gemeinsam und der Bundesanstalt THW zusammen mit den Helfern aus dem Ortsverband Lehrte für alle Zeit gut gerüstet zu sein. Egal was da kommen mag", resümierte der Ortsbeauftragte.

Er führte in seinem Bericht weiter aus, welche Veränderungen im Ortsverband eine Rolle spielen. So wurde die ehemalige Fachgruppe Führung und Kommunikation aufgewertet zu einem Fachzug mit neuen Schwerpunkten. Die Zugführung wurde diesen Veränderungen angepasst und mit Alina Ralle erstmals eine Frau als Zugführerin berufen. Dem langjährigen Zugführer Hans-Erich Schaper wurde Dank und Anerkennung aussprochen.

Das noch immer gesperrte Obergeschoss verhindere, dass die Einheiten die gesamte Unterkunft nutzen können. Dem Ortsverband fehlen die Büro- und Unterrichtsräume im 1. Obergeschoss in erheblichen Maße. Die vergangenen Mängel seit den Begehungen zum Thema Brandschutz sind noch immer nicht abgearbeitet beziehungsweise "noch nicht mal in greifbarer Aussicht auf Abstellung", so Michael Sachs. Er habe auch gelernt: "Brandschutz hat keinen Bestandschutz." Er freute sich darüber, dass ihm zumindest ein offenes Ohr bei den zuständigen Behörden geschenkt wurde.

Die Bundesanstalt THW hatte sich im vergangene Jahr dazu entschieden, den Ortsverband Lehrte in seiner Gesamtheit nach den aktuellen Vorgaben der Leitung für die Zukunft fit zu machen und entsprechend zu vergrößern. Dazu wurde zusammen mit dem Landesverband und der Regionalstelle der Erkundungsauftrag für die Erneuerung der Liegenschaft erstellt und an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übergeben. Der Ortsbeauftragte stellte fest, dass der Ortsverband Lehrte an diesem Standort festhalten möchte und am jetzigen Standort eine Vergrößerung anstrebt. Nicht nur die Aufgaben werden für das THW größer und umfangreicher, sondern auch die zukünftige und bisherige Ausstattung müsse untergebracht werden. Der Ortsverband Lehrte habe am jetzigen Standort soweit alles, was benötigt wird - "eine tolle Anbindung an alle Straßen, liegt mitten im abzudeckenden Bereich von Uetze bis nach Sehnde und bis an die Grenzen vom Landkreis Hildesheim. Einen besseren Ausgangspunkt gibt es hierfür nicht. Und dann hat das THW den erfreulichen Punkt mit dem Neubau einer Fahrzeughalle durch die Lehrter Wohnungsbau für die TEL", so Michael Sachs.

Die Ausstattung der Einsatzeinheiten beim THW in Lehrte werde Zug um Zug verbessert und ausgetauscht. So stehe die Ersatzbeschaffung von drei Stromerzeugern an. Der Landesverband habe sie nun bestellt - allerdings stehe eine Lieferzeit von 12 bis 14 Monaten im Raum. Des Weiteren ist die Bestellung eines neuen Satzes Hydropresse und Zubehör für die Bergung erfolgt. Die Lieferung wird nun sehnsüchtig erwartet und ist auch schon avisiert. Im Bereich FK wurde zum Ende des Jahres 2022 der Switch im Anhänger Führung- und Lage gegen ein aktuelles Modell getauscht. Eine weitere Baugruppe wird nun mit den neuen SB-Mitteln in 2023 beschafft. Hinzu kommen zwei Multifunktionsdrucker, die sogar mit einem Servicevertrag über 48 Monate ausgeliefert werden. "Das ist für uns eine Neuerung in der Ausstattungsbeschaffung", so der Ortsbeauftragte.

Zum Abschluss gab es noch Zahlen Daten Fakten. Der Ortsverband leistete 21383 Stunden bei bei 239 Diensttagen im Jahr. Der Ortsverband besteht aus 90 Mitgliedern, die sich in 80 Männer und 10 Frauen unterteilen. Hinzukommen 12 Jugendhelfer, die sich in 2 Mädchen und 10 Jungen unterteilen.

 

Nach Einnahme eines gemeinsamen Imbisses führten die Einheitsführer fort in der Tagesordnung. Es begann die Zugführerin (ZF) FK Alina Ralle, die auch die Ausführungen für die TEL übernahm. Der Ausbildungsbetrieb startete im Januar 2022. Bereits im Februar fand eine Führungsgehilfenfortbildung am Ausbildungszentrum (AZ) Hoya statt, die auch vom FZ FK aus Lehrte gestaltet wurde. Im März begann die TEL unterstützt vom FZ FK mit dem Einsatz bei der Flüchtlingsunterbringung aus der Ukraine. Der Einsatz startete am sog. Drehkreuz in Laatzen. Im Mai nahm der FZ FK an einer großen Fernmeldebauübung im Harz teil. Die Übung trug den Namen "Kabelblitz". Der Tag der Niedersachsen im Juni wurde maßgeblich vom Weitverkehrstrupp gestaltet, der seinen MastKw am Maschsee aufgebaut hatte. Kurz danach fing die Messe Interschutz statt, an der auch Angehörige des FZ FK und der TEL beteiligt waren. Für die TEL wurde es dann im August Ernst - der Hallenneubau auf dem Nachbargelände begann. Auch der FZ FK setzte seine Aus- und Fortbildung fort bei einem sog. FK-Wochenende im AZ. Im Oktober konnte eine besondere Ausstattung getestet werden: neue Lichtwellenleiter. Der FZ FK und die TEL rückten dann noch aus zu einem Übungswochenende im Gelände des NLBK in Celle-Scheuen. Die FüSt hatten einen angenommenen Waldbrand zu bekämpfen. Für die TEL fand im November eine Alarmübung statt, zu der die Angehörigen der gesamten TEL ausrückten.

Der ZF des TZ, Lukas Herrmann, führte aus, dass der Start in das Jahr 2022 noch mit Restriktionen aus der Corona-Pandemie angefüllt war. So fand im Februar eine Funkübung der besonderen Art statt. Die Helferinnen und Helfer setzten sich alle getrennt in Fahrzeuge und kommunizierten nach besonderen Aufgabenstellungen. Kurz danach unterstützte das THW (aus Burgdorf und Lehrte) die Feuerwehr beim Brand in einem Entsorgungsunternehmen. Der Februar hatte noch mehr Einsätze zur Verfügung. Diese standen im Zusammenhang mit dem Sturmtief Zeyneb. Einsatzbereiche lagen für den TZ in Uetze und Hämelerwald. Der März stand ganz im Zeichen der Umgestaltung des Übungsgeländes. Mit dem Hallenneubau für die TEL musste der TZ seine Tunnelübungsanlage umsetzen und neugestalten. Schon im April wurde der TZ zu einem weiteren Einsatz gerufen. Es stand die Unterstützung in einem Logistikunternehmen an, wo Hilfsgüter für die Ukraine um- und eingeladen werden mussten. Im Mai standen wichtige Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an. Zum Einen wurde in und an einem Abbruchobjekt intensiv geübt und das vor allem für die AGT. Anschließend wurde die neue Tunnelanlage im Übungsgelände erprobt und wieder gab es viel Arbeit für die AGT. Der Juni brachte auch noch Unterstützung für den Aufbau und Betrieb der Messe Interschutz in Hannover. Das Retten aus Höhen und Tiefen sowie die Anwendung von Schere und Spreizer stand im Juli und August auf dem Programm. Auch hierbei konnten Gebäudeteile mit Durchbrüchen und Schrottfahrzeuge als Grundlagen genutzt werden. Im September kam es zu weiteren Einsätzen bei den Böschungsbränden an der Bahnstrecke. Im November konnten nach Abschluss der Grundausbildung neue Helferinnen und Helfer für den TZ gewonnen werden.

 

Die Jugendgruppe hatte einen interessanten Start in das Jahr, wie der stellvertretende Ortsjugendbeauftragte, Fantine Lehnen, ausführte. Bei einer Überprüfung des Mehrzweckbootes der Jugendgruppe stellte sich ein Reparaturbedarf am Boden heraus. Diese Herausforderungen meisterten die Junghelfer mit Unterstützung in wunderbarer Art und Weise. Weitere Aus- und Fortbildungsmaßnahmen orientierten sich an dem Kletterturm der Jugend. Aufbau und Nutzungsweise wurden intensiv durchgeführt. Der Kletterturm steht nun für weitere Aufgaben zu Verfügung. Kartenkunde und Tunnelerkundung im Übungsgelände vervollständigten die Ausbildung. Die Weihnachtsfeier führte die Jugendgruppe ins Laser-Fun-Center Hannover. 

Der Vorsitzende der Helfervereins, Andreas Flörke, stellte die Neuwahl des Vorstandes im November dar und legte die Aufgabenschwerpunkte auch für das Jahr 2023 fest. Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Ortsverband und den Lehrter Organisationen.

 

Anschließend beteiligten sich die Gäste am Ablauf des Abends mit Grußworten. Dabei waren unter anderem der Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban, die Landtagsabgeordnete Thordis Hanisch und der stellvertretende Bürgermeister von Lehrte, Wilhelm Busch.

 

Michael Sachs sprach danach die Schlussworte zur Veranstaltung. Er dankte allen Beteiligten und wünschte noch interessante Gespräche.

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