Burgdorf
Montag, 27.02.2023 - 13:55 Uhr

Ortsbrandmeister Bethmann: "Wenn jemand Hilfe braucht, dann sind wir jederzeit bereit"

Sechs neue Feuerwehrkräfte leisteten ihren Diensteid ab und wurden anschließend zum Feuerwehrmann ernannt.Aufn.: Bastian Kroll

269 Einsätze, 93 gerettet Personen, 18269 ehrenamtlich geleistete Stunden: Das sind die Eckpunkte des Jahresberichts von Burgdorfs Ortsbrandmeister Florian Bethmann während der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr am gestrigen Sonnabend, 25. Februar 2023, im Feuerwehrhaus.

BURGDORF

Rund 90 Gäste konnte Ortsbrandmeister Florian Bethmann zur Jahreshauptversammlung im Feuerwehrhaus in der Straße Vor dem Celler Tor begrüßen. Darunter Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn, die Feuerwehrausschussvorsitzende Beate Neitzel, Mitglieder des Stadtrates, den Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob und sein Stellvertreter Tim Herrmann, Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer sowie Vertreter von Polizei, DRK und THW.

 

Was die Einsatzzahlen angeht, sei das Niveau von vor der Corona-Pandemie wieder erreicht, berichtete der Ortsbrandmeister. Zum ersten Einsatz 2022 wurden die Feuerwehrkräfte am 3. Januar um 17:35 Uhr zu einer geborstenen Wasserleitung am Schwimmbad gerufen, der sich bis in den nächsten Morgen hinzog. Der letzte Einsatz war am 31. Dezember, als die Brandbekämpfer zu einem ausgelösten Rauchwarnmelder gerufen wurden. "Aufgrund des Rauchwarnmelders und der Nachbarn konnte ein größerer Schaden verhindert werden", so Bethmann. Gewaltsam wurde die Wohnungstür geöffnet und eine Person aus der völlig verqualmten Wohnung gerettet. Ausgelöste Rauchwarnmelder seien häufig mit einem qualmenden Gerät oder angebranntem Essen verbunden, so der Ortsbrandmeister. "Doch wie am 31. Dezember zu sehen: Rauchwarnmelder retten Leben", so Bethmann. "20 Minuten später hätte es die Person nicht mehr geschafft und wir hätten einen Wohnungsbrand vorgefunden", erklärte er den Anwesenden.

 

85 Aktive zähle die Ortsfeuerwehr derzeit und stelle damit ein Viertel der Stadtfeuerwehr, arbeitez aber rund 75 Prozent der Einsätze im Stadtgebiet ab. Hinzu kommen 29 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr, 31 Mitglieder in der Kinderfeuerwehr und 62 Musiker im Feuerwehrmusikzug der Freiwilligen Feuerwehren Burgdorf und Hänigsen, der an dem Abend auch wieder für den musikalischen Rahmen sorgte.

 

93 Personen seien im vergangenen Jahr durch die Hilfe der Ortsfeuerwehr gerettet werden. 26 Menschen, die sich in einer akuten Notlage befanden, würden ohne das Eingreifen der Feuerwehrkräfte "vermutlich nicht mehr Leben", so der Ortsbrandmeister, der dieses mit seinem Dank an die aktiven Mitglieder der Ortsfeuerwehr verband. Emotional wurde er, als er persönlich seinen Dank an die Feuerwehrkräfte richtete. Diese waren im vergangenen Jahr "rasend schnell" bei einem Verkehrsunfall in Weferlingsen vor Ort, bei dem seine Frau und einer seiner Söhne involviert waren und die Feuerwehrkräfte zu Hilfe geeilt waren.

 

Für die Zukunft sieht Bethmann weiterhin Handlungsbedarf am Feuerwehrhaus wie auch der Fahrzeugbeschaffung. Das 30 Jahre alte Feuerwehrhaus sei seinerzeit mit Weitsicht errichtet worden, würde nun aber an seine Grenzen stoßen. Vor allem die zu kleinen Fahrzeugtore stünden den heutigen großen Feuerwehrfahrzeugen im Weg. Auch sei ein Anbau notwendig, um das Equipment unterzubringen.

 

Die Drehleiter, "das meistbenutzte Einsatzmittel der Ortsfeuerwehr", so Bethmann, macht dem Ortsbrandmeister am meisten Sorgen: Jüngst war einer von vier Sensoren der Drehleiter-Stützen kaputt gegangen. Den Hersteller gibt es nicht mehr und nach langer Suche wurde bei einer freien Werkstatt noch ein Ersatzteil aufgetrieben. "Wann der nächste Sensor kaputt geht, wissen wir nicht. Das kann in einem Tag, einer Woche oder mehreren Monaten sein. Aber eines ist sicher: Er wird auch kaputt gehen", so Bethmann, und fordert Rat und Verwaltung auf, eine Neubeschaffung nicht weiter in die Zukunft zu schieben. Was die Anschaffung weiterer Fahrzeuge angeht, sei die Ortsfeuerwehr "auf einem guten Weg". Ein neuer MTW, der Gerätewagen der Taucher, ein Gerätewagen Logistik und auch ein neues Tanklöschfahrzeug seien in der Ersatzbeschaffung.

 

Problematisch sei auch die zentrale Kleiderkammer, die zu kleine Räumlichkeiten habe und auch keine Reserven vorhalten würde. "Wir haben neue motivierte Kameraden, die wir nicht einkleiden können", monierte er. Auch haben die Brandbekämpfer, wenn die Schutzausrüstung nach Brandeinsätzen, wie beim Feuer einer landwirtschaftlichen Halle in Hülptingsen, verdreckt und kontaminiert ist, keine Ersatzbekleidung und seien damit nicht einsatzbereit, während die Einsatzbekleidung in der Reinigung ist. "Das ist eine Katastrophe", so der Ortsbrandmeister. Die Idee einer zentralen Kleiderkammer für alle Ortsfeuerwehren sei zwar "eine gute Idee", doch die Umsetzung nicht optimal. Bürgermeister Armin Pollehn erklärte, das Problem sei erkannt und Abhilfe auf dem Weg: "Wir wollen es ändern", so Pollehn.

 

"Wir sind ein großes Team und ein gutes Team", urteilte der Ortsbrandmeister nach seinem Jahresbericht. "Ich möchte allen Bürgern sagen: Wenn jemand in Burgdorf Hilfe braucht, dann sind wir jederzeit bereit".

 

Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn dankte den Einsatzkräften, die vor allem auch während der Corona-Pandemie großen Einsatz gezeigt hätten. "Ich konnte mich darauf verlassen, dass die Feuerwehr jederzeit einsatzbereit ist", so Pollehn in seinen Grußworten, mit denen er auch den Dank von Rat und Verwaltung für die geleistete Arbeit überbrachte. "Die Feuerwehr ist kein Sparschwein und wir werden weiter investieren", betonte er. Dass im Jahresbericht des Ortsbrandmeisters keine ihm unbekannten Punkte aufgezählt wurden, zeige, wie gut die Kommunikation zwischen Feuerwehr und Stadtverwaltung sei. 

 

Dank für die geleistete Arbeite sprachen auch die Feuerwehrausschussvorsitzende Beate Neitzel, Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob, Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer, Fritz-Raimund Schael von der Polizeiinspektion Burgdorf, der THW-Ortsbeauftragte Lukas Czeszak, Superintendentin Sabine Preuschoff und Pastorin Friederike Grote aus.

 

Nach Abschluss des 1. Teils der Grundausbildung konnten sechs neue Feuerwehrmänner verpflichtet werden, die auf der Standarte der Ortsfeuerwehr ihren Diensteid ablegten: Finn-Luca Bähre, Henri Bode, Simon Böhm, Christian Bronnert, Justus Sparacio und Sebastian von Görtz wurde sodann der Dienstgrad Feuerwehrmann verliehen.

 

Aufgrund erfolgreich absolvierter Lehrgänge und erforderlicher Dienstzeit konnten auch wieder neue Dienstgrade verliehen werden. Zum Oberfeuerwehrmann wurde Björn Knoche ernannt. Den Dienstgrad 1. Hauptfeuerwehrmann erhielten Marcel Drietchen und Florian Schäfer. Löschmeister dürfen sich nun Tobias Wessels und Tobias Heck nennen. Den Rang eines Hauptlöschmeisters bekleidet nun Tim Nadarzy und zum Oberbrandmeister wurde Klaus Wickboldt ernannt.

 

Für 40-jährige aktive Feuerwehrtätigkeit wurden Dirk Dummer und Björn Schaprian ausgezeichnet. Für 25-jährige aktive Feuerwehrtätigkeit wurden Frederik Neef und Torsten Rosenberger. geehrt. Für 25-jährige Tätigkeit im Feuerwehr-Musikwesen erhielt Frank Möhle eine Auszeichnung. Und das Feuerwehrehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes für 50-jährige Mitgliedschaft wurde Ralf Rainer Oehlke verliehen. Zudem wurde Ortsbrandmeister Florian Bethmann das Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande und Pastor Dirk Jonas die Feuerwehr-Ehrenmedaille verliehen (Opens external link in new windowwir berichteten).

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