Lehrte
Dienstag, 21.02.2023 - 12:35 Uhr

Gruppe CDU/FDP besucht Krankenhaus Lehrte

Schlossarek fordert Offenlegung der wirtschaftlichen Zahlen

Die Gruppe CDU/FDP mit Gästen im KRH Lehrte.Aufn.:

LEHRTE

"Die Gruppe CDU/FDP will mit dem Besuch ihre Solidarität mit dem Klinikum in Lehrte zum Ausdruck bringen und klarstellen, dass wir keine Schließung, Schrumpfkur und Ähnliches akzeptieren können, ohne die volle Faktenlage zu kennen", so der Vorsitzende der Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung Bernward Schlossarek.

 

Hintergrund des Besuchs der Abgeordneten ist die losgetretene Diskussion zur Medizinstrategie 2030 der KRH GmbH, die unter anderem eine Schließung des Lehrter Krankenhauses vorsieht.

 

Die Gruppe CDU/FDP fühlt sich bei der Diskussion in die Vergangenheit zurückversetzt, als die Entscheidung zur Schließung des Klinikums in Springe getroffen wurde. "Damals wurde von Seiten der KRH behauptet, dass eine Schließung des Krankenhauses in Springe die wirtschaftliche Lage stärken würde, man aber dafür Sorge tragen würde, dass eine Notfallversorgung erhalten bliebe. Aktuell gibt es in Springe keine stationäre medizinische Notfallversorgung, und das Krankenhausgebäude steht seit Jahren leer", so Schlossarek.

 

Die Oppositionsgruppe zweifelt daran, dass das aktuelle Defizit alleine von den Standorten verursacht wird, die man im Rahmen der Medizinstrategie verkleinern beziehungsweise schließen will. "Genährt wird dieser Zweifel durch das undurchschaubare Vorgehen von Seiten der Geschäftsführung des KRH, welche Beschlüsse herbeiführen möchte, aber bislang die Zahlen, Daten und Fakten zu den einzelnen Standorten zurückhält", erklärt Schlossarek.

 

"Man kann doch nicht von den Mitgliedern des Aufsichtsrates und der Regionsversammlung verlangen, eine Entscheidung zu treffen, welche sich wesentlich auf die medizinische Versorgungsstruktur unserer Region auswirkt, ohne diese auch in der Debatte angemessen miteinzubinden", ergänzt Schlossarek. Unterstützung bei dem Termin in Lehrte bekamen die Regionsabgeordneten vom Bundestagsabgeordneten Tilman Kuban.

 

Kuban weist darauf hin, dass mit der Umsetzung der Medizinstrategie 2030, so wie sie bisher bekannt ist, ein großes Loch in der medizinischen Klinikversorgung im Osten der Region entstehen würde. Dies würde für Notfallpatienten wesentlich längere Rettungswege bedeuten, in Situationen in denen es auf jede Minute ankommen kann. Der Bundestagsabgeordnete schilderte bei dem Besuch den Weg, den die angekündigten Reformen der Krankenhausfinanzierung des Bundes noch gehen müssen und sicherte zu, sich für die Region einzusetzen.

 

Eine große Frage blieb jedoch noch nach dem Besuch der CDU/FDP in Lehrte offen: Wie soll es mit dem Standort in Lehrte im Falle einer Schließung weitergehen? Von Seiten der Geschäftsführung wollte man sich dazu nicht äußern.