Isernhagen
Montag, 23.01.2023 - 16:07 Uhr

Grüner Neujahrsempfang im Zeichen des Ukrainekonfliktes

Der Co-Vorsitzende Jan Noris und die Co-Vorsitzende Dr. Annette Heuer (rechts) zusammen mit Gastrednerin Viola von Cramon Taubadel.Aufn.:

ISERNHAGEN

Nicht nur inhaltlich sondern auch kulinarisch stand der Neujahrsempfang der Grünen Isernhagen im Zeichen des Ukrainekonfliktes und der Solidarität mit dem Land, das sich seit nunmehr fast einem Jahr gegen den für viele überraschenden Angriff Russlands verteidigen muss.

 

Mit etwa 60 Gästen war der Saal der Buhrschen Stiftung in Isernhagen N.B. bis auf den letzten Platz gefüllt. Dabei waren nicht nur die Vorsitzenden fast aller anderen im Gemeinderat vertretenen Parteien und einiger ortsansässiger Vereine dabei, sondern mit der Europaabgeordneten Viola von Cramon-Taubadel und der Landtagsabgeordneten Djenabou Diallo-Hartmann auch hochrangige und sachkundige Grüne Politikerinnen. 

 

Nach einer kurzen Einführung durch die Co-Vorsitzende des Ortsverbandes Isernhagen, Dr. Annette Heuer, gab Viola von Cramon-Taubadel anhand ihres reichen Erfahrungsschatzes Einblicke in die Entwicklungen der Ukraine. "In dem Land hat sich seit dem Euromaidan 2013 eine lebendige Zivilgesellschaft gebildet, die sich klar zu europäischen Werten bekennt," so Cramon, die das Land auch seit Kriegsbeginn mehrfach bereiste und sich unter anderem ein Bild von den Gräueltaten in Butscha machte. Natürlich habe es beim Aufbau dezentraler politischer Strukturen durch den Krieg Rückschläge gegeben, aber das Land beweise immer wieder eine unglaubliche Widerstandsfähigkeit. "Bei meinen Besuchen konnte ich Gebäude sehen, die schon innerhalb eines halben Jahres wieder aufgebaut wurden und die EU-Beitrittsperspektive ist hier ein wichtiges Zeichen der Unterstützung", so die aus Göttingen stammende grüne EU-Parlamentarierin. 

 

Die grüne Landtagsabgeordnete Diallo-Hartmann ergänzte den Bericht durch eine niedersächsische Perspektive und informierte über ihr Engagement für die Anerkennung der Bildungsabschlüsse von Migranten, ebenso wie für eine sprachsensible Erziehung in Kitas, muttersprachlichen Unterricht in den Schulen und ihre intensive Arbeit an weiteren grünen Kernthemen.

 

Auch die beiden Vorsitzenden des Ukrainischen Vereins in Niedersachsen, Oksana Janzen und Nataliya Butych, waren mit einem großen Team von Geflüchteten vor Ort. Sie sorgten nicht nur mit einem Buffet für das leibliche Wohl der Gäste und entführten diese in die kulinarische Welt ihres Heimatlandes, sondern berichteten auch über die Arbeit ihres Vereins. "Wir sind für viele Neuangekommene ein Zuhause, eine Traumaverarbeitungsstelle, ein Ort zum Weinen, aber auch ein Ort des Trostes", so die bereits seit 20 Jahren in Deutschland lebende Ukrainerin Janzen. "Dabei bieten wir nicht nur humanitäre Ersthilfe an, sondern helfen auch bei bürokratischen Angelegenheiten, sammeln und verteilen Spenden und organisieren ein breites kulturelles Angebot." Weiterhin sind Spenden sehr willkommen, sowohl für Geflüchtete vor Ort als auch für die Menschen in der Ukraine.

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