Isernhagen
Montag, 23.01.2023 - 10:36 Uhr

Deutliche Worte in Richtung Verwaltung auf der Versammlung der Ortswehr Isernhagen F.B.

Ehrung für Dirk Leifers für 40 Jahre aktiver Dienst

Der Ortsbrandmeister Isernhagen F.B., Dirk Leifers (rechts), wird für 40 Jahre bei den Aktiven von Gemeindebrandmeister Marc Perl geehrt.Aufn.: Dana Noll

ISERNHAGEN FB

"Das Vertrauen ist langsam auf 0 gerutscht. Man diskutiert nicht im stillen Kämmerlein und nimmt die Feuerwehr nicht mit. Das mache ich der Verwaltung zum Vorwurf", so Dirk Leifers. Deutliche Worte vom Ortsbrandmeister der Wehr Isernhagen F.B. während der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitagabend, 20. Januar 2023. Die Planungen zum Neubau des Feuerwehrhauses stehen in der Kritik. Nur schleppend gehe es voran und, so der Ortsbrandmeister, werden die eigentlich bereits besprochenen Entwürfe immer wieder umgeworfen und geändert und das, so Leifers, "nicht in der direkten Absprache mit der Feuerwehr".

 

Isernhagens Gemeindebürgermeister Tim Mithöfer äußerte sich zurückhaltend zu dieser Kritik, auch in Hinblick auf den weiteren Verlauf des Abends. "Es gibt immer zwei Seiten. Das ist nur die eine Wahrnehmung. Man muss nicht dieselbe Meinung haben, aber es müssen sich beide Parteien erklären können, das ist ein faires Miteinander. Wir werden das in kleinerer Runde besprechen und Lösungen finden", so Mithöfer. 

Auch von Seiten der Jugendfeuerwehr gab es diesbezüglich Kritik. "Seit drei Jahren ist vieles nicht mehr möglich, da es keine Räumlichkeiten gibt. Wir müssen mit den Jugendlichen ständig unterwegs sein, das ist für uns ein großer Mehraufwand", so Jonas Wagner.

 

Insgesamt 6.250 Stunden wurden von der Jugendfeuerwehr geleistet. 2022 war ihr  Jubiläumsjahr und die "25 Jahre Jugendfeuerwehr" wurden ganzjährig gefeiert. Auch das laufende Jahr sieht Jonas Wagner positiv. "Die Lust auf Feuerwehr ist da."

Stand Dezember 2022 zählt die Ortswehr Isernhagen F.B. 33 Aktive, 19 in der Jugend, 7 Alterskameraden und 128 Fördernde Mitglieder.

 

"Ich ziehe den Hut", lobte Dirk Leifers. Allein 11 neue Fördernde Mitglieder unterstützen die Wehr. Doch unter die Euphorie mischte sich auch Kritik. "Uns fehlt bezahlbarer Wohnraum", so der Ortsbrandmeister. Viele junge Menschen kehren daher Isernhagen den Rücken. "Die fehlen uns dann auch in der Feuerwehr", so Leifers.

 

Große Probleme sah der Ortsbrandmeister auch in der Wasserversorung. "Wir haben Schwierigkeiten mit dem Wasserdruck, die Rohre sind veraltet und der Wasserdruck viel zu niedrig, das erschwert uns die Arbeit." Kritik gab es auch an der 30-Zonen Regelung der Hauptstraße. "Die Anrückzeit hat sich verdoppelt. Und auch die Asphaltdecke ist schlecht und für größere Fahrzeuge ein Problem", so Leifers. 

Zu 30 Einsätzen mussten die Aktiven in 2022 ausrücken. Darunter drei Brandeinsätze, eine Brandsicherheitswache, zehn technische Hilfeleistungen, vier nachbarschaftliche Löscheinsätze, ein nachbarschaftlicher THW-Einsatz und elf Tierrettungen. Darunter das Sicherstellen von Hunden, verunfallte Katzen, zwei Schlangeneinsätze und auch eine Entenfamilie musste eingefangen und umgesiedelt werden.

 

Besonders Heikel war ein Heckenbrand an Silvester in Kirchhorst. Nur durch schnelles Eingreifen der Nachbarn und der Kameraden konnte schlimmeres verhindert werden. "Hier hätte das Feuer übergreifen können auf die Terrasse und dann auf den Heizungskeller, das wäre verheerend gewesen", berichtet Leifers. 

In den Grußworten von Gemeindebürgermeister Tim Mithöfer, dem Gemeindebrandmeister Marc Perl, dem stellvertretenden Ortsbürgermeister Dirk Schnehage und Herberst Löffler, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Feuerwehr, Katastrophenschutz, öffentliche Sicherheit und Integration, kam vor allem Anerkennung für den Einsatz der Wehr zum Ausdruck.

 

"Wir könnten als Kommune nicht auffangen, was hier geleistet wird", so Mithöfer. Herbert Löffler schickte seinen Dank auch an die Angehörigen, ohne deren Unterstützung diese Arbeit nicht möglich wäre. Marc Perl lobte den Nachwuchs als wichtiges Standbein. Dirk Schnehage machte darauf aufmerksam, dass eine Feuerwehr auch die Möglichkeit haben muss, zu expandieren. Er bezog sich damit auf den Neubau, der seiner Meinung nach, mehr angrenzende Fläche haben muss. "Ein Zeltlager unserer Jugend sollte auch in der Nähe der Feuerwehr stattfinden", so Schnehage. 

Der offizielle Teil der Versammlung schloss mit dem Verleihen neuer Dienstgrade und Ehrungen. Zur Feuerwehrfrau wurden Alexandra Hartmann und Klaudia Dobczyk ernannt, zum Feuerwehrmann Andreas Neubauer. Phillip Hansen wurde zum Oberfeuerwehrmann ernannt. Hauptfeuerwehrmann dürfen sich jetzt Alexander Bundies, Paul Riedel und Nico Ebeling nennen. Janes Fahron und Moritz Splinter wurden zum Oberlöschmeister ernannt.

 

Für 25 Jahre Fördernde Mitgliedschaft wurden Ingrid Scholz und Jörg Laes ausgezeichnet. Wolfgang Engel bekam eine Ehrenurkunde für 50 Jahre fördernde Mitgliedschaft. 

Ein 3-faches Gut Wehr gab es für Dirk Leifers, der für seinen 40-jährigen aktiven Dienst von Gemeindebrandmeister Marc Perl geehrt wurde. 

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