Region Hannover
Donnerstag, 24.11.2022 - 11:33 Uhr

Region Hannover nimmt an Orange Day teil

Aufzug wird am internationalem Tag gegen Gewalt an Frauen orange beleuchtet

Ein Banner vor dem Regionshaus macht auf den Orange Day 2022 aufmerksam.Aufn.: Region Hannover, Borschel

REGION

Am morgigen Freitag, 25. November 2022, ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Region Hannover beteiligt sich auch in diesem Jahr an dem Aktionstag, der seit 1981 international begangen wird. Er erinnert an Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen, die nach wie vor Teil des Alltags ist. Gewalt gegen Frauen fängt bei Alltagssexismus an und endet mit Femiziden. Meist geschieht sie unsichtbar zu Hause, wird abgetan oder nicht als Gewalt wahrgenommen. Der internationale Orange Day will dazu beitragen, geschlechtsspezifische Gewalt sichtbar zu machen - als Menschenrechtsverletzung.

 

Zur physischen Sichtbarmachung werden in vielen Großstädten prägnante Gebäude in oranger Farbe beleuchtet. Die Region Hannover beteiligt sich in einem zeitgemäßen Vorgehen daran. So wird nicht die gesamte Außenfassade der Hildesheimer Straße 18 bestrahlt, sondern der charakteristische Glas-Aufzug des Regionsgebäudes. Die Region Hannover kommt damit der aktuellen Situation rund um Einsparungen im Energiebereich nach, ohne auf das wichtige Zeichen gegen Gewalt zu verzichten.

 

Regionspräsident Steffen Krach: "Die Region stellt sich klar gegen Gewalt. Am Orange-Day mit der orangenen Beleuchtung des Fahrstuhls und an jeden Tag mit der verlässlichen Finanzierung von Frauenberatungsstellen und Frauenhäusern."

 

Niedersächsische Dunkelzifferstudie zeigt Problematik auf

Eine im September 2022 veröffentlichte Studie des Landeskriminalamtes Niedersachsen hat Gewalt in Paarbeziehungen untersucht. Ein Ergebnis: Rund drei von vier der von Partnerschaftsgewalt betroffenen Menschen erlebten gleich mehrere Übergriffe im Jahr. Etwa die Hälfte der Befragten berichtet von ausschließlich psychischer Gewalt, jede oder jeder Zehnte von psychischer und körperlicher Gewalt. Angezeigt wird jedoch weniger als ein Prozent der Taten.

 

Die beiden meistgenannten Gründe von einer Anzeige abzusehen war, dass die Gewalt relativiert worden ist oder als Privatsache angesehen worden ist.

 

Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover, bezieht klar Stellung: "Das in der Studie aufgedeckte Anzeigeverhalten ist eine Katastrophe. Gewalt ist nicht egal und niemals Privatsache. Die Dunkelfeldstudie zeigt uns, dass sich in den Köpfen der Menschen noch viel bewegen und klarwerden muss: Niemand hat das Recht zu verletzen oder abzuwerten. Deswegen ist es richtig und wichtig, dass wir immer wieder auf Gewalt aufmerksam machen - an Tagen wie dem Orange Day, aber auch an allen anderen Tagen im Jahr."