Burgdorf
Donnerstag, 24.11.2022 - 17:09 Uhr

60 Gäste kommen zur Lesung "Akteneinsicht" mit anschließenden Podiumsgesprächen

Am 21. November in der Neuen Schauburg

Teilnehmende Expertinnen auf dem Podium waren (von links): Anwältin Christina Clemm, Uwe Bollbach, Präventionsbeauftragter der Polizei, Katharina Krüger vom Frauenhaus Burgdorf, Franziska Burbulla von der AWO-Koordinierungsstelle, Jens Niemann vom Jugendamt, Isabell Marquard von der AWO-Frauenberatungsstelle, Annette Schmidt vom Amtsgericht.Aufn.: Stadt Burgdorf

BURGDORF

Am 21. November 2022 hat der Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt im Rahmen der Veranstaltung "Was tun bei Häuslicher Gewalt - 20 Jahre Gewaltschutzgesetz" die Interventionskette vorgestellt und aufgezeigt, was welche Einrichtung leistet, wenn eine Meldung bei der Polizei eingeht. 

 

Anknüpfend an Lesung der Anwältin Christina Clemm aus ihrem Buch "Akteneinsicht "berichteten die Experten von Polizei, AWO-Koordinierungsstelle, Frauenberatungsstelle und Frauenhaus der AWO, dem Jugendamt und des Amtsgerichts über die Errungenschaften des Gewaltschutzgesetzes, die eindeutig darin bestehen, dass Häusliche Gewalt heute keine Privatangelegenheit mehr ist und mit der Ratifizierung der Istanbul Konvention auch die Beratungsangebote ausgebaut werden konnten. So auch in Burgdorf, wo seit zwei Jahren die AWO-Frauenberatungsstelle an drei Tagen in der Woche vor Ort ist und seit März dieses Jahres auch das Frauenhaus. Lobend erwähnt wurde auch die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt, die seit 20 Jahren regelmäßig und verbindlich stattfindet. 

 

Anschließend hatten auch die 60 Gäste Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen. Angemeldet hatten sich Personen - überwiegend Frauen - aus den unterschiedlichsten Bereichen: Fachkräfte aus Schulen und Kitas, dem Jugendbereich, aus Sozial- und Bildungseinrichtungen, Arztpraxen, Politik und Verwaltungen und Ehrenamtliche aus verschiedenen Bereichen, unter anderem SOVD, Nachbarschaftstreff, Diakonie, AWO, Kinderschutzbund, aber auch Menschen, die als Familienangehörige, Freundinnen oder Nachbarinnen unterstützen möchten. 

 

"Sie alle sind wichtige Multiplikatorinnen, die es braucht um das Thema häusliche Gewalt in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Unterstützen Sie uns in unserer Arbeit gegen Gewalt. Schauen Sie hin und helfen Sie den Kreis der Gewalt aufzubrechen, so der Appell an die Gäste. "Sie müssen sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen, manchmal reicht es schon, wenn sie bei verdächtigen Geräuschen einfach klingeln und nach einer Tasse Zucker fragen", empfahl Franziska Burbulla von der Koordinierungsstelle.

 

Die Anwältin Christina Clemm betonte zudem: "Auch Männer müssen mit Männern über das Thema sprechen und eine klare Haltung zeigen, dass sie Gewalt an Frauen und Kindern nicht dulden."

 

Organisiert haben die Veranstaltung die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Burgdorf und der Gemeinde Uetze sowie die Kreisfrauensprecherin des SOVD-Kreisverbands Burgdorf.