Burgdorf
Dienstag, 22.11.2022 - 12:14 Uhr

JohnnyB. im Boogie-Rausch

Das Boogie Royale Trio, feat Frank Rihm, brachte den Saal zum Kochen.Aufn.:

BURGDORF

Let’s Boogie All Night Long - so begann das 10. Burgdorfer Boogie Woogie Festival im ausverkauften Johnny B. an der Sorgenser Straße ion Burgdorf durch K.C. Miller (p) und Andreas Bock (d). Und es endete nach viereinhalb Stunden mit dem gleichen Hit von Axel Zwingenberger. Zwei Dutzend zum Teil weit angereiste durchschwitzte Tänzer und ein begeistertes Publikum bedankten sich mit stehendem Applaus.

 

Den Aufschlag der Solopianisten machte Marius Labsch, die sensationelle Überraschung des Abends. Ein überaus sympathischer Hobby-Musiker im Karnevals-Outfit. Den Sozialpädagogen hatte das Intro der "Gummibärchenbande" zu einem Boogie inspiriert. Damit hatte der junge Mann das Publikum schon auf seiner Seite. Später präsentierte er den "Honky Tonk Train Boogie" von Axel Zwingenberger.

 

Steve "Big Man" Clayton erzählte die "autobiografische" Geschichte vom "Lazy Man", bei dem die Gäste den anspruchsvollen Refrain "Woohoo ooh Woohoo ooh hooh ooh ooh" mitsingen durften. Er berichtete, dass er auf die Frage, was er im Lockdown gemacht habe, antwortete: "Zugenommen und den Lockdown-Blues geschrieben." Und den trug er vor. Dabei bewies er, dass er am Flügel nicht so gemütlich agiert, wie er aussieht.

 

Matthias Schlechter, der mit vielen Größen aufgetreten ist, erinnerte an Vince Weber mit "I am a Boogieman". Seine breites Repertoire überraschte mit "To Love Somebody" der Bee Gees und "I‘m Walkin" von Fats Domino. Mit "Shake Your Body" forderte er zum Tanz auf. Doch die eifrigen Tanzpaare waren bereits in Aktion.

 

K.C. Miller, verantwortlich für die musikalische Leitung, hatte das Glanzlicht des Abends, Viveca Lindhe, einen attraktiven schwedischen Gesangsstar, mitgebracht. Als Boogie Royale Trio mit Andreas Bock, feat. Frank Rihm (harp), brachten sie den Saal zum Kochen. Viveca, die bereits weltweit aufgetreten ist und heute in Berlin lebt, ist ein stimmgewaltiges quirliges Energiebündel, das von einem Besucher so charakterisiert wurde: "Die kommt gleich nach Tina Turner." Ihre Performance war für die vom Auge nicht verwöhnten Jazzfreunde ein Erlebnis. Sie hauchte dem Pianoman etwas ins Ohr, hockte vor dem Mikrofon, lag auf der Bühne, tanzte im Publikum, animierte alt und jung zum Mitmachen.

 

Jazzfreunde-Vorsitzender Paul Rohde bestätigte, er brauche diesen positiven Kick, um den Mut zu bekommen, weitere Gigs im kommenden Jahr zu planen. Schon jetzt sind Kohl & Jatz am 12. Februar 2023, Rock’n’Roll der 50er Jahre am 11. März 2023 und der Pfingstfrühschoppen am 29. Mai 2023 fest geplant. Weitere Events mit New Orleans Jazz und Jump & Jive stehen an.

 

"Zur Realisierung, um die Eintrittspreise konstant zu halten und Jugendlichen freien Eintritt zu gewähren, werden Spenden benötigt", erklärt der Vorsitzende. Für jede Zuwendung auf Konto DE4225151371010052992 ist der gemeinnützige Kulturverein Jazzfreunde Altkreis Burgdorf sehr dankbar.