Region Hannover
Freitag, 11.11.2022 - 12:51 Uhr

CDU/FDP-Regionsfraktionen zum 49-Euro-Ticket: "Realität trifft Regionspräsidenten"

REGION

"Die gestrige Kritik von Regionspräsident Steffen Krach an der Finanzierung des 49-Euro-Tickets ist eigentlich eine Steilvorlage für uns angesichts der großen finanziellen Probleme der Region mit einem erwartbaren Defizit von rund 200 Millionen Euro. Doch ich gebe Herrn Krach in einem Punkt vollkommen Recht: Der Bund darf die Kommunen nicht am Ende zur Kasse bitten, um die Einnahmeverluste und Zusatzkosten des 49-Euro-Tickets zu tragen", erklärt der Gruppenvorsitzende der CDU/FDP Bernward Schlossarek.

 

Wie das im Sommer 2022 für drei Monate angebotene 9-Euro-Ticket soll das 49-Euro-Ticket deutschlandweit in allen Bussen, Bahnen und Regionalzügen gültig sein. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) erklärte, dass eine Einführung zum 1. Januar 2023 das Ziel sein solle. Mittlerweile ist das Startdatum aber ungewiss. Offenbar hat der Bund die konkrete finanzielle Ausgestaltung unterschätzt. Denn als Berechnungsgrundlage für die Ausgleichszahlungen des Bundes an die Länder sollen die Zahlen aus dem Jahr 2019 dienen. So kommt es nicht überraschend, dass der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Zeiten der Inflation einen vollumfänglichen Ausgleich für die mit dem Ticket verbundenen Mindereinnahmen fordert. "Die bisher zugesagten Gelder des Bundes reichen nicht aus. Wenn deshalb Verbindungen zusammengestrichen werden müssen, dann leistet das 49€-Ticket keinen Beitrag zur Verkehrswende", erklärt Schlossarek.

 

"Vor dem Hintergrund der stark defizitären Haushaltslage der Region, bereitet uns die unklare Finanzierung des 49-Euro-Tickets Sorgen. Ohne höhere Regionalisierungsmittel des Bundes würde die Einführung zu einem dauerhaften finanziellen Kraftakt des Regionshaushalts führen. Schönwetterpolitiker Krach trifft hier auf die harte Realität, insofern ist sein Hilferuf nach Berlin mehr als nachvollziehbar. Seine Gedankenspiele über ein ergänzendes 365-Euro-Ticket für die Region Hannover sollte er angesichts der finanziellen Situation einstellen", so Schlossarek abschließend.