Region Hannover
Montag, 24.10.2022 - 16:56 Uhr

Gedenkstätte Ahlem und SV Arminia laden ein zur "Nachspielzeit"

Katar, die WM und die Menschenrechte: Gespräch und Diskussion am 3. November

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Keine Vergabe einer Fußball-WM hat bisher so starken Protest hervorgerufen wie die Entscheidung des Weltverbandes Fifa, das diesjährige Turnier im Emirat Katar ausrichten zu lassen. Wie kann es gelingen, während der WM Kritik sichtbar zu machen? Und mit Blick auf das Agieren der Fifa und des DFB zum Thema Menschenrechte in Katar: Sind die bestehenden Verbände überhaupt reformierbar?

 

Über diese und andere Fragen diskutiert zweieinhalb Wochen vor Beginn der WM der Medienjournalist und Fußballbuch-Autor René Martens mit dem FC-Bayern-Fan Michael Ott, dem in der katarischen Hauptstadt Doha lehrenden Politikwissenschaftler Danyel T. Reiche und dem #BoycottQatar2022-Mitinitiator Dietrich Schulze-Marmeling in der Veranstaltungsreihe "Nachspielzeit" der Gedenkstätte Ahlem und des SV Arminia e.V. am Donnerstag, 3. November 2022, 20 Uhr. Das Publikum ist eingeladen mitzudiskutieren. Veranstaltungsort ist die Vereinsgaststätte SV Arminia Hannover, Bischofsholer Damm 119 in Hannover.

 

Dass "die WM 2022 in Katar das Sinnbild der Korruption im Fußball ist" ("Frankfurter Rundschau"), ist nur ein Aspekt der Kritik. Schließlich haben Bestechungsgelder auch bei der Vergabe voriger Weltmeisterschaften eine Rolle gespielt. Es ist vor allem die Menschenrechtspolitik des Emirats, die den Protest hervorgerufen hat. In Deutschland etwa hat sich die Initiative #BoycottQatar2022 formiert, die so viel Fans wie möglich dazu bewegen will, die Spiele der WM nicht zu verfolgen - und die dem Event in der Wüste mit eigenen Veranstaltungen etwas entgegensetzen möchte. Andererseits lässt sich auch darüber diskutieren, was für den Austragungsort Katar spricht. Werden die dortigen Menschenrechte während der WM in der internationalen Medienöffentlichkeit ein Thema sein? Hat sich in Katar im Bereich Menschenrechte in der jüngeren Vergangenheit etwas verbessert? Und falls ja, handelt es sich um nachhaltige Veränderungen?

 

Die Fragen, die im Kontext der WM in Katar auf der Agenda stehen, werden auch nach dem Turnier aktuell bleiben. Autoritäre Staaten nehmen in vielerlei Hinsicht Einfluss auf den Fußball, nutzen ihn als außen- und geopolitisches Instrument. Die Rolle des katarischen Staats als De-facto-Besitzer von europäischen Vereinen und als Sponsor weiterer Clubs ist dabei nur ein Aspekt.