Burgwedel
Sonntag, 16.10.2022 - 14:55 Uhr

Energiemangellage: Stadt Burgwedel will Bürger beim Thema Zivilschutz sensibilisieren

"Alle gemeinsam, aber auch jeder für sich"

Die Erste Stadträtin Christiane Concilio, Michaela Greite (Ordnung- und Sozialamt, Fachbereich Ordnungsamt) und Burgwedels Bürgermeisterin Ortrud Wendt (von links) informieren über den Zivilschutz in der Stadt Burgwedel.Aufn.: Dana Noll

BURGWEDEL

"Wir möchten keine Panik machen, sondern nur für das Thema sensibilisieren", so die Vertreter der Stadt Burgwedel. Ein schmaler Grat, dessen sind sich alle bewusst. Die Bürger schauen in den Winter mit gemischten Gefühlen. In das Vertrauen in die Politik und deren Maßnahmen mischt sich Verunsicherung und Angst. Über Fragen des Zivilschutzes im Falle einer Energiemangellage informierte jüngst die Bürgermeisterin der Stadt Burgwedel, Ortrud Wendt, gemeinsam mit der Ersten Stadträtin, Christiane Concilio, und Michaela Greite vom Amt für Ordnung und Soziales. 

 

Unter Zivilschutz versteht man alle nicht-militärischen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung, von Betrieben und Enrichtungen für das öffentliche Leben. Dafür werden von den Gemeinden und Städten entsprechende Vorsorgepläne erstellt. Um im Notfall auch Rettungs- und Hilfskräfte zu entlasten, sollte jedermann wissen, wie er sich selbst helfen kann. Obwohl die Stadt unter anderem für Wärmeinseln sorgt, Notstromaggregate zur Verfügung hat oder große Räumlichkeiten wie Sporthallen nutzen kann, sei keine sofortige Vorsorge für alle 20.000 Einwohner möglich. 

 

Um aktuell informiert zu bleiben, seien Notfall-Informations-Apps wie unter anderem KatWarn oder NINA zu empfehlen. Vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt es einen Ratgeber, der online unter Opens external link in new windowwww.bbk.bund.de zur Verfügung steht. Darin sind auch Energiespartipps. 

 

Grund zur Sorge gebe es derzeit nicht. Dennoch sei Sparen angeraten, um Umwelt, Energievorrat und auch den eigenen Geldbeutel zu entlasten. Bei einem durchschnittlichen Haushalt geht die Hälfte an Strom in Waschmaschine/Trockner, Beleuchtung, Kühlschrank, Kochen und Abwasch, die andere Hälfte in "Sonstiges". Darunter mit einem Löwenanteil von circa 28 Prozent in Informationstechnik, TV und Mediengeräte. 

 

Konkrete Einspartipps werden auch gegeben:

  • Raumtemperatur um 2 Grad Celsius senken
  • Heizkörper frei lassen 
  • Heizung: Nachtabsenkung einschalten
  • Fenster nicht auf Kipp
  • LED-Lampen einsetzen
  • Ineffiziente Geräte austauschen
  • Wäsche bei niedrigen Temperaturen waschen
  • Auf Energielabel achten beim Neukauf
  • Duschen statt Baden
  • Sparduschkopf einsetzen
  • Backofen Umluft statt Ober-/Unterhitze
  • Kühlschrank auf 7 Grad Celsius stellen
  • Kochen nur mit Deckel
  • Energiesparprogramme nutzen
  • Abschaltbare Steckdosen installieren

 

Unter Telefon 0800-0115000 ist eine Hotline vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geschaltet. Hier kann man sich auch zum Thema Energiesparen Tipps holen. 

 

Das Szenario eines Stromausfalls möchten sich nur die wenigsten vorstellen. Die Abhängigkeit von elektrischer Energie ist immens. Auch hierdrauf sollten man sich vorbereiten:

  • Wer Kamin oder Ofen hat, sollte genügend Holz vorrätig haben
  • Warme Kleidung, Decken sollten griffbereit sein
  • Türen geschlossen halten
  • Gemeinsam in einem Raum aufhalten
  • Kerzen, Teelichter, Feuerzeuge, Streichhölzer sollten vorhanden sein
  • Battieriebetriebene Taschenlampen
  • Garten- oder Tischgrill nutzen (nicht in geschlossenen Räumen)
  • Campingkocher nutzen (nicht in geschlossenen Räumen)
  • Geladene Powerbanks vorrätig haben
  • Batteriebetriebenes Radio haben, um Mitteilungen der Behörden zu verfolgen
  • Genügend Bargeld im Haus haben, falls die Automaten nicht mehr funktionieren

 

Einen gewissen Vorrat an Lebensmitteln sollte sich jeder anlegen, vorwiegend für die kalte Küche, damit man auf keine Stromquelle angewiesen ist. Dabei immer die Haltbarkeit im Blick behalten und nach dem System, das älteste Lebensmittel rutscht im Regal nach vorne, alles verstauen. Von Hamsterkäufen wird abgeraten. "Wir sollten immer auch an unsere Nachbarn denken und Hilfe anbieten", so die Stadt Burgwedel.