Wedemark
Mittwoch, 21.09.2022 - 11:39 Uhr

Regenbogenbank in Brelingen wird mutwillig zerstört

Bewusster Anschlag gegen Toleranz und für Ausgrenzung vermutet

Von der Regenbogenbank bleiben nur noch die Einzelteile übrig.Aufn.: Gemeinde Wedemark

BRELINGEN

Vandalismus auf Spielplätzen und anderen öffentlichen Plätzen greift immer mehr um sich. Jetzt zerstörten Unbekannte auf dem Spielplatz in Brelingen die Regenbogenbank gegen Diskriminierung und Rassismus.

 

22 Regenbogenbänke gibt es in der Wedemark. Sie sind Symbole für Offenheit und Toleranz, die in der Gemeinde selbstverständlich gelebt werden. Unbekannte haben nun die Regenbogenbank in Brelingen zerstört. "Damit wurde ganz deutlich und gezielt eine Grenze überschritten. Die Täter haben nicht nur gezeigt, dass ihnen das gemeinschaftliche Miteinander herzlich egal ist, sie haben sich, über den eigentlichen Vandalismus hinaus, auch deutlich gegen die Gleichheit aller Menschen in der Wedemark positioniert," ist Bürgermeister Helge Zychlinski überzeugt.

 

"Kein Platz für Rassismus und Diskriminierung" steht auf den Regenbogenbänken. Symbolisch fehlt, dort wo dieser Schriftzug angebracht ist, ein Sitzplatz. Zahlreiche Unternehmen, Institutionen, Vereinen, Privatpersonen sowie der Verein Einzigartig und die Gemeindeverwaltung haben die Bänke finanziert und aufgestellt. "Wir setzen mit der Platzierung der Bänke im öffentlichen Raum ein Zeichen dafür, wie wir gemeinsam zusammenleben möchten- nämlich in Toleranz und Vielfalt," berichtet Daniel Diedrich, Leiter der Freiwilligenagentur und Vorsitzender des Vereins Einzigartig.

 

Wenn dann eine Bank zerstört wird, sei das ebenso symbolträchtig. So geschehen gerade auf dem Kinderspielplatz in Brelingen. Die Regenbogenbank, die die Gemeinde dort aufgestellt hat, ist stark beschädigt worden. "Es vermittelt ein Gefühl der Unsicherheit für Minderheiten, wenn ein etwas so zugerichtet wird, das die Offenheit der Menschen hier zeigen soll", erklärt Daniel Diedrich, 1. Vorsitzender des Vereins Einzigartig. Er ergänzt: "Wir erleben öfter aufgeheizte Stimmung, wenn es um das Thema Geschlecht und Sexualität geht und so ein gewalttätiger Akt macht dann schon ein ungutes Gefühl."

 

Wedemarks Bürgermeister Helge Zychlinski will der Gewalt nicht nachgeben: "Die allermeisten Wedemärkerinnen und Wedemärker stehen für Toleranz und eine bunte Gesellschaft, das lassen wir uns durch eine radikale Minderheit nicht zerstören. Natürlich bauen wir die Bank wieder auf. Bei uns in der Wedemark ist kein Platz für Rassismus oder Diskriminierung."

 

Der Vandalismus wurde durch die Gemeinde Wedemark bei der Polizei angezeigt.