Burgwedel
Mittwoch, 10.08.2022 - 08:27 Uhr

Ortsrat Andreas Genske wechselt mit Mitstreiter zu den Liberalen Demokraten

Thorsten Rödel (links) und Andreas Genske haben sich den Liberalen Demokraten angeschlossen.Aufn.:

WETTMAR

Schon in der jüngsten Sitzung des Wettmarer Ortsrats hatte der stellvertretende Ortsbürgermeister Andreas Genske die übrigen Ratsmitglieder informiert, die FDP verlassen zu haben. Nach der Bestätigung seines Austritts durch seine ehemalige Partei ist er nun Mitglied der Liberalen Demokraten (LD) geworden. Die sozialliberale Partei versteht sich selbst als "starke Stimme für Freiheit, Gerechtigkeit und Fortschritt in Deutschland" sowie als "transparent-bürgernahe Alternative". Genske war im vergangenen Jahr direkt in den Ortsrat gewählt worden.

 

Auch der Burgwedeler Unternehmer Thorsten Rödel war jahrelang Mitglied bei der FDP. Er begründet seinen Austritt mit "der sozialen Kälte und der nachlassenden Liberalität der Partei".

 

"Unsere Aufgabe ist jetzt, die Liberalen Demokraten in die Verantwortung zu stellen, viele neue Mitglieder und zukünftige Kandidaten zu gewinnen und transparente, konstruktive und moderne Politik zu machen, die die Menschen mitnimmt", so Genske und Rödel.

 

Ausschlaggebend für den Parteiwechsel sei ihre Unzufriedenheit mit der Politik der etablierten Parteien auf allen politischen Ebenen. Politik finde zu wenig im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern statt und passe sich nicht an die aktuellen lokalen Umstände und Herausforderungen an, monieren die beiden.

 

Thorsten Rödel: "Wir wollten erst selbst eine Partei gründen, die sowohl sozial als auch liberal ist, haben dann aber die Liberalen Demokraten und ihr Parteiprogramm entdeckt und uns gefragt, warum wir das Rad neu erfinden sollen, wenn es schon vorhanden ist. Alle, denen die Grünen nicht lösungsorientiert genug, die SPD nicht sozial genug und die FDP nicht liberal genug sind, sollten sich mit uns und unserem Programm beschäftigen. Wir wollen ein Deutschland, in dem alle vernünftig leben können, in dem Arbeit sich auch in Zukunft lohnt. Hartz IV hätte längst durch ein modernes System ersetzt werden müssen, das gezielt fördert und die Beziehenden nicht stigmatisiert und mit nutzlosen Fortbildungen gängelt."

 

Weit oben auf der Agenda der Gruppe um Genske und Rödel stehen die Themen Bildung, Mobilität, Digitalisierung und Umwelt. Diese von ihnen als "überfällige Veränderungen" benannten politischen Felder wollen sie in ihrer neuen Partei kompromissbereit, wissenschaftsbezogen und sachlich angehen, statt sich in ideologischen Sackgassen und Symbolpolitik zu verlieren.

 

Nach eigenen Angaben haben die beiden bereits weitere Menschen begeistert, sich einzubringen, die auch politisch etwas bewegen wollen.

 

Genske: "Es muss sich grundsätzlich etwas in der Politik ändern. Wir werden uns dafür einsetzen. Auch wenn dies ein schwerer Weg werden wird. Dazu fällt mir ein Zitat von Goethe ein: 'Auch aus Steinen, die Dir in den Weg gelegt werden, kannst Du etwas Schönes bauen.'"

 

Der niedersächsische Landesvorsitzende der LD, Steve Bourne, zeigt sich optimistisch, dass die Partei sich in der Region Hannover etablieren können wird: "Ich freue mich, Andreas und Thorsten bei den Liberalen Demokraten Niedersachsen begrüßen zu dürfen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren neuen Mitgliedern, um unsere transparente und offene Politik den Bürgern in Burgwedel und der Region Hannover näherzubringen."

 

Für diesen Prozess sei es nun zunächst wichtig, weitere Mitstreiter vor Ort zu mobilisieren. Die Gründung eines lokalen Verbandes werde bereits vorbereitet.