Burgdorf
Sonntag, 03.07.2022 - 12:12 Uhr

Post-Corona-Gedenkfeier spannt Bogen vom "Abschied" über das "Erinnern" zum "Leben"

Superintendentin Sabine Preuschoff (rechts) spricht vor den rund 50 Anwesenden.Aufn.: Bastian Kroll

BURGDORF

In Würde Abschied nehmen: Das war vielen nach dem Tod eines geliebten Menschen während Teilen der Corona-Pandemie versagt worden. Aus diesem Grund haben am gestrigen Sonnabend, 2. Juli 2022, die St. Pankratius Kirchengemeinde, die Nikolaus-Gemeinde und Volkmann Bestattungen zu "Abschied - Erinnern - Leben" hinter die Alte Landratsvilla (Rathaus II) eingeladen, um diesen Abschied noch gebührend nachholen zu können.

 

Vorweg genommen: Die rund 50 Teilnehmer sprachen nach der rund 45 minutigen Veranstaltung viele Dankesworte an die Organisatoren aus.

 

Ist eine Trauerfeier normalerweise auf eine Person ausgerichtet, so war "Abschied - Erinnern - Leben", begleitet vom Posaunenchor der St. Pankratiusgemeinde unter der Leitung von Kreiskantor Martin Burzeya, für alle gedacht, die während der Pandemie einen Menschen verloren haben und keine Möglichkeit hatten, diesen Abschied zu vollziehen. "Einen Abschied gab es zum Teil nur für ganz wenige Personen, alle anderen mussten draußen bleiben", so Thorsten Volkmann von Volkmann Bestattungen. 

 

Superintendentin Sabine Preuschoff, Pfarrer Franz Kurth, Gemeindereferent Stefan Horn und Pastorin Friederike Grote spannten den Bogen vom "Abschied", über das "Erinnern" hin zum "Leben".

 

Pfarrer Franz Kurth erinnerte daran, dass "wir schwerere Zeiten hinter uns haben. "Das geht nicht spurlos an uns vorbei", so Franz Kurth. Es war verwehrt, Abschied am Sarg zu nehmen, zu Singen oder auch nur einen Kaffee bei einer Trauerfeier anzubieten.

 

Ein "Erinnern" gab es mit Superintendentin Sabine Preuschoff. Sie erinnerte an die Augen eines verstorbenen Menschen, die einen nun nicht mehr sehen, Ohren, die einen zugehört haben, die Hände, die einen berührt haben, ein Mund, der Worte der Ermutigung, der Trauer, der Dankbarkeit ausgesprochen hat, ein Herz, das Mal laut und schnell aber auch mal leise und ruhig geschlagen hat. "Ein Herz, dass nun nicht mehr schlägt", so Preuschoff. "Erinnerungen kommen auf. Wecken Gefühle. Traurigkeit, Liebe, Dankbarkeit, Enttäuschung, Mut, vieles mehr. Und jedes Gefühl, das kommt, ist richtig. Keines falsch. So vieles gehört zum Erinnern dazu", so Superintendentin Sabine Preuschoff.

 

Gemeindereferent Stefan Horn erinnerte an die Geschichte Jesu, die auch nach seinem Tod den Menschen Hoffnung gab. Nur schon dadurch, dass Dinge von Jesus weitergeführt wurden, wie das Brechen des Brotes.

 

"Leben ist Sehen ist Hören ist Riechen ist Fühlen. Ganz viel Fühlen", spannte Pastorin Friederike Grote den Bogen zum dritten Punkt der Gedenkfeier, dem "Leben". Welches sowohl im Duft der Luft, in einem Kinderlachen und überall in der Natur zu erkennen sei. Man solle das Schöne nicht übersehen, forderte sie auf. Es bestehe eben aus diesen beiden Gegensätzen des Schönen und der unsäglichen Trauer. Es sei wichtig, "wahrzunehmen, dass andere da sind, die zusammen leben wollen", so Friederike Grote.

 

Zum Abschluss wies Manuela Fenske-Mouanga vom Ambulanten Hospizdienst für Burgdorf, Lehrte, Sehnde und Uetze auf die Möglichkeiten der Trauerbegleitung durch den Ambulanten Hospizdienst hin, der regelmäßige Treffen und Lehrte und Burgdorf anbietet, um mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen.

 

"Ich hoffe, dass wir eine solche Veranstaltung wieder durchführen können", so Thorsten Volkmann nach der Veranstaltung. Er würde dieses gerne als regelmäßige Veranstaltung etablieren und werde nun darüber mit den Mitorganisatoren beraten.

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