Isernhagen
Sonnabend, 18.06.2022 - 10:18 Uhr

"Wir sind immer für die Einwohner von Neuwarmbüchen da"

Der geehrte Ortsbrandmeister Frank Zeyn (rechts) mit dem ebenfalls geehrten Christian Kleber (links) sowie mit neuen Dienstgraden (von links) Danny Dahnke (Feuerwehrmann), Nina Brinkmann (Feuerwehrfrau) und Jessica Tinnemann (Feuerwehrfrau).Aufn.: Bastian Kroll

NEUWARMBüCHEN

Die Freiwillige Feuerwehr Neuwarmbüchen ist im Ort fest verankert: Das wurde wiederholt am gestrigen Freitag, 17. Juni 2022, während der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr deutlich. "Es ist phänomenal was hier geleistet wird und ich bin stolz darauf", fasste es Ortsbürgermeisterin Vanessa Schenke zusammen. Es sei nicht nur die Hilfe der Einsatzkräfte in Notlagen, sondern auch das vielfältige gesellschaftliche Engagement der Ortsfeuerwehr. "Müllsammeln, Auf ´ne Wurst, Drachenfest, Laternenumzug: Das wäre alles ohne die Feuerwehr nicht möglich", so die Ortsbürgermeisterin vor den rund 75 Anwesenden der Jahreshauptversammlung. "Wir bringen Menschen zusammen, das wird von der Verwaltung oft vergessen", unterstrich der stellvertretende Ortsbrandmeister Mitchell Holt in seinen Abschlussworten und fügte hinzu: "Wir sind immer für die Einwohner von Neuwarmbüchen da."

 

Ortsbrandmeister Frank Zeyn und sein Stellvertreter konnten unter den Gästen unter anderem auch den Gemeindebürgermeister Tim Mithöfer, die Erste Gemeinderätin Nicole Jürgensen, den Vorsitzenden des Ausschusses "Feuerwehr, Katastrophenschutz, öffentliche Sicherheit und Integration" (FKSI), Herbert Löffler, den Brandschutzabschnittsleiter Horst Holderith, Gemeindebrandmeister Marc Perl, den Ehrenortsbrandmeister Helmut Bode sowie den stellvertretenden Ortsbrandmeister aus Stederdorf, Guido Stange, begrüßen.

 

Nach dem Ausfall der jährlichen Versammlung im vergangenen Jahr blickte Ortsbrandmeister Frank Zeyn auf zwei Jahre zurück. In beiden Jahren wurden die Einsatzkräfte zu jeweils 19 Einsätze gerufen. 

 

Mit 30 Einsatzkräften blieb die Anzahl der Einsatzkräfte unverändert. Zur Ortsfeuerwehr gehörten zum Stichtag 31. Dezember 2022 zudem 224 Förderer, acht Alterskameraden, zehn Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und sechs Mitglieder in der Kinderfeuerwehr. 

 

Die Ortsbrandmeister sieht die Ortsfeuerwehr "personell stabil, doch wir dürfen uns nicht darauf ausruhen", so Frank Zeyn. Denn die meisten der Einsatzkräfte seien zwischen 20 und 27 Jahre alt und da es keine neuen Baugebiete gebe, sei es fraglich, ob diese denn auch im Ort wohnen bleiben. "Wir können zudem nicht auf Zugänge durch Zuzüge in Wohngebiete hoffen", so Zeyn. "Hinzugezogene wohnen hier gerne, aber der Rest ist ihnen egal", ist sein Eindruck.

 

Gruppenführer Jan Jürgens appellierte an Rat und Verwaltung, für "bezahlbaren Wohnraum" zu sorgen, was von der Versammlung mit Zustimmung quittiert wurde. 20 Prozent der Einsatzkräfte hätte noch keinen eigenen Haushalt. Es bestehe die Gefahr, dass diese woanders ziehen würden, wenn sie keinen Wohnraum in Neuwarmbüchen finden würden.

 

Aufgrund der Corona-Pandemie sei die "Motivation nicht gebrochen" worden, teilte er mit. Zwei neue Einsatzkräfte konnten sogar gewonnen werden. Mit Benjamin Wichert, Sebastian Sörensen, Jessica Tinnemann und Danny Dahnke absolvierten vier Mitglieder den 1. Teil der Truppmannausbildung.

 

Auch die Nachwuchsabteilungen konnten sich über einen Zuwachs freuen. Die Jugendfeuerwehr hatte vier Übertritte aus der Kinderfeuerwehr zu verzeichnen. Aktuell sind es bereits zehn Jungs und fünf Mädchen in der Jugendfeuerwehr berichtete Jugendfeuerwehrwart Michel Bonnecke. "Wir haben keine Nachwuchssorgen", fasste er zusammen. Er berichtete jedoch davon, dass das Zelt der Jugendfeuerwehr in die Jahre gekommen sei und auch schon Löcher aufweise und hierfür nun Ersatz benötigt werde. Er hoffe auf Unterstützung durch Spenden und die Stadtverwaltung. Einen kleinen Teil konnte der Gemeindebürgermeister schon beisteuern: Das obligatorische Flachgeschenk mit 100 Euro Zuwendung ging an die Jugendfeuerwehr.

 

Bei der Kinderfeuerwehr, den "Löschdrachen", werden derzeit 19 Mitglieder (neun Mädchen und zehn Jungen) gezählt, berichtete die stellvertretende Kinderfeuerwehrwartin Sophie Traue. Weitere Kinder würden Anfang Juli mit ihren Aufnahmeanträgen zum Dienst kommen, so dass hier noch weitere Mitglieder begrüßt werden können. "Wir haben unser Ziel mehr als erreicht", so Sophie Traue. Die Versammlung freute sich hierüber mit großem Applaus. Es sei nun eine große Herausforderung mit so vielen Kindern, die mit einer zusätzlichen Betreuerin nun gemeistert werden soll.

 

Bei den Geräten und dem Feuerwehrhaus wird der Handlungsbedarf in Neuwarmbüchen immer größer: "Ich muss wieder den Finger heben, doch dieses Jahr wieder einmal etwas höher", so Frank Zeyn. Das 16 Jahre alte Löschfahrzeug hat nun mehrere Reparaturen hinter sich und die Zuverlässigkeit sei weiterhin fraglich. Auch das Mannschaftstransportfahrzeug und der Gerätewagen Logistik seien in die Jahre gekommen.

 

"Das nächste Auto wird für die Ortsfeuerwehr Neuwarmbüchen sein", konnte Gemeindebrandmeister Marc Perl mitteilen. Die Anschaffung könne vorgezogen werden und es sei ein nötiger Schritt. Zum Neubau eines Feuerwehrhauses betonte er, dass man besser jetzt als später nach einer Fläche für das neue Gerätehaus schauen müsse.

 

Der FKSI-Vorsitzende Herbert Löffler betonte, dass Politik und Feuerwehr miteinander und nicht übereinander reden müssen und er brennende Themen immer wieder auf die Tagesordnung setzen würden, solange diese nicht abgeschlossen seien. Diese seien zudem eng mit dem Gemeindebrandmeister abgestimmt, um bestmögliche Lösungen für die Feuerwehr zu bekommen.

 

Dank für die geleistete Arbeiten sprachen er, die Ortsbürgermeisterin wie auch der Gemeindebürgermeister aus.

 

Für langjährige Arbeit im Ortskommando wurde Christian Kleber mit der bronzenen Ehrennadel der Gemeinde Isernhagen ausgezeichnet. Die goldene Ehrennadel für mittlerweile 28-jährige Tätigkeit im Kommando erhielt Ortsbrandmeister Frank Zeyn.

 

Zur Feuerwehrfrau wurden Nina Brinkmann und Jessica Tinnemann ernannt. Den Dienstgrad Feuerwehrmann erhielt Danny Dahnke.

 

In seinen Schlussworten sprach auch der Ortsbrandmeister seinen Dank an Rat und Verwaltung, den Angehörigen der Aktiven, den Förderern der Wehr sowie den Aktiven, "auf die man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit verlassen kann", aus. "Denn so funktioniert Feuerwehr, so der Ortsbrandmeister.

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