Lehrte
Donnerstag, 16.06.2022 - 11:44 Uhr

Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch im Austausch mit TenneT in Ahlten

Trafen sich zum Gespräch (von links): Norbert Schuster, Matthias Wantia (TenneT TSO GmbH), Thordies Hanisch (Landtagsabgeordnete), Gerrit Schröter, Timo Bönig, Rolf Sill, Petra Drescher und Tobias Lehmann.Aufn.:

AHLTEN

Gemeinsam mit dem SPD-Ortsverein Lehrte besuchte Thordies Hanisch den TenneT-Standort in Ahlten. Den Teilnehmern fällt schnell auf, dass das Unternehmen rasant wächst, wie Matthias Wantia (TenneT TSO GmbH) aus der politischen Öffentlichkeitsarbeit bestätigt: "Wir müssen uns dringend vergrößern und erweitern daher unseren norddeutschen Standort Lehrte-Ahlten um rund 650 moderne Arbeitsplätze".

 

TenneT wird in den 2020er Jahren vier bis sechs Milliarden Euro jährlich investieren, um das Stromnetz fit für die Energiewende zu machen. Mehrere Projekte befinden sich derzeit schon in Deutschland in der Realisierung und auch im Bereich Offshore ist TenneT ein Spitzenreiter. Im Augenblick sind die Vernetzung der Windenergieanlagen im Meer mit dem Festland, aber auch der Aufbau europäischer Stromautobahnen unter anderem in der Nordsee langfristige Schwerpunkte des niederländischen Staatsunternehmens.

 

"Die Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien ist nur durch eine starke Infrastruktur sowie eines schnellen und effektiven Netzausbaus möglich", so die Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch. Sie stellt schnell klar, dass der Energieverlust bei der Umwandlung in gasförmige Energieträger so weit wie möglich eingespart werden müsse. "Hier braucht es zwingend eine gut fundierte Betrachtung, aus der deutlich wird, wie viel Umwandlung in Wasserstoff oder andere Energieträger zur sicheren Energieversorgung, für die Industrie und die Speicherung von Überschuss-Energie nötig ist, denn bei der Rückverstromung verlieren wir wieder Energie. Am Ende heißt das, dass wir mehr erzeugen oder importieren müssen", so Thordies Hanisch.

 

Im Bereich des Netzausbaus stelle die Integration des Offshore-Stroms über die "Offshore-Stecker" an Land eine große Herausforderung dar. In den vergangenen Jahren habe TenneT bereits mehrere Milliarden in die Energiewende in Deutschland investiert, diese Investitionen müssten aber zukünftig noch weiter vorangetrieben werden, um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Timo Bönig, stellvertretender Bürgermeister aus Ahlten, dazu: "Dass man hier die Energiewende vorantreibt, das ist spürbar und an beeindruckenden Zahlen ablesbar. Wir können stolz sein, dieses Unternehmen hier bei uns zu haben."

 

In allen Bereichen wird immer mehr der europäische Gedanke existenzieller und TenneT vernetzt sich nicht nur mit anderen Ländern sondern auch mit Behörden sowie der Politik. Das Stromnetz werde zusammen mit den europäischen Partnern geführt, so dass sie sich in Europa gegenseitig unterstützen können. "Das geplante europäische Wasserstoffnetz ist nicht nur der richtige Weg, sondern eine Aufgabe Aller", hält Tobias Lehmann als stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender und Initiator des Besuches fest. Die Lehrter SPD-Arbeitsgruppe "erneuerbare Energien" beschäftigt sich mit der Energiegewinnung. "Die Gruppe hat genauso wie TenneT ihre 'Säulen' und versucht diese Themen in Lehrte voranzutreiben", so AG-Mitglied Tobias Lehmann.

 

Durch das politische Osterpaket kommen die Netzbetreiber dem Erfüllen des Klimaneutralitätsgesetz ein großes Stück näher, so TenneT. Auch das gemeinsame Monitoring mit den Behörden und der Politik sowie der offene Austausch am "runden Tisch" helfe bei der Bewältigung der vielen und sehr wichtigen Klima- und Umweltaufgaben in Deutschland. 

 

Bei dem Austausch ging es ebenso auch um die aktuellen Projekte, die die Region betreffen. Bei der Trasse Landesbergen-Mehrum ist im Raum Lehrte die Erweiterung des bestehenden beziehungsweise die Errichtung eines neuen Umspannwerk notwendig. Für die anwesenden Vertreter der SPD stand aber fest, dass Aligse hier keine Option sei. "Aligse ist bereits durch Verkehr und Gewerbe schon arg belastet. Für ein Umspannwerk ist die Nähe zur Autobahn kein entscheidender Standortfaktor. Deswegen muss hierfür ein anderer Platz gefunden werden", so Thordies Hanisch.