In der Setzzeit kommt die Rehkitzrettung aus der Luft

Seit rund zwei Jahren war die vom Burgdorfer Ehepaar Regina und Michael Ethner ins Leben gerufene Stiftung für Tier- und Naturschutz (ProTiNa) damit beschäftigt, Landwirte und Wiesenbesitzer von der Sinnhaftigkeit der Anschaffung einer Beobachtungsdrohne zu überzeugen, um den Mähtod von Wildtieren zu verhindern. Und endlich ist es geschafft. Am gestrigen Donnerstag, 2. Juni 2022, ist die 8.500 Euro teure Drohne der Jagdgenossenschaft Schillerslage auf dem Grünland am Hechtgraben zu einem Probeflug übergeben worden. "Die Schillerslager sind auf uns zugekommen und haben um Unterstützung bei diesem Drohnen-Projekt gebeten, nachdem Jungjäger vier tote Rehkitze aufgefunden hatten", freut sich Michael Ethner. 

An den Beschaffungskosten beteiligten sich das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium mit 60 Prozent, 1.950 Euro steuerte ProTiNa bei und der Rest wurde der Jagdgenossenschaft von der Jägerschaft Burgdorf um ihren Vorsitzenden Hans-Otto Thiele (Röddensen) vorfinanziert. 

"Wir dürfen die Drohne nur über Wiesen, Wäldern und landwirtschaftliche Flächen aufsteigen und fliegen lassen", erklärte Carsten Heuer der gut 20 Freizeitstunden investierte, um online den Drohnenführerschein zu machen. Der Kenntnisnachweis "Drohne" ist seit Oktober 2017 zwingend notwendig.

Das Insektensterben und der Artenschwund sind in der Öffentlichkeit zu präsenten Themen geworden. Dazu stellt sich während der Setzzeit die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt und zur richtigen Methode für die Wiesenmahd. Denn das Mähen erntereifer Wiesen stellt für Wild- und Haustiere eine große Gefahr dar. 

Um Unfälle mit den Tieren zu vermeiden, hat sich der Einsatz von mit Thermalkameras ausgestatteten Drohnen als gute Schutzmaßnahme erwiesen.