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Montag, 30.05.2022 - 12:29 Uhr

Alles zur digitalen Vignette der Tschechischen Republik

REGION

Immer mehr Länder in Europa bauen ihr Mautsystem um. Genauer gesagt folgen sie dem Trend der Digitalisierung, welcher ebenso in allen anderen Bereichen unseres täglichen Lebens Einfluss genommen hat. Als einer der Ersten hat Österreich im Jahr 2017 eine digitale Vignette vorgestellt. Seit Januar 2021 gibt es sie auch für die Tschechische Republik. Für diese Veränderung wurde jedoch auch die Klebe-Vignette abgeschafft. In diesem Artikel soll es daher um alle Einzelheiten und die Funktionsweise gehen.

 

Die Funktionsweise der Tschechischen E-Vignette

Wer die Straßen der Tschechischen Republik legal und ohne Sorge befahren möchte, muss zuvor Mautgebühren entrichten. Bisher waren dafür Klebe-Vignetten erhältlich, die an die Innenseite der Windschutzscheibe geklebt werden mussten. Dies wurde nun geändert. Dank der neuen E-Vignette fällt das nervige kleben weg. Dafür muss jetzt das Kennzeichen des PKWs angegeben werden. Somit können die Kontrollen vollkommen elektronisch und automatisch erfolgen. Denn auf den Autobahnen wurden Kamerasysteme angebracht, die die vorbeifahrenden Fahrzeuge anhand der Kennzeichen erkennen und diese Daten mit der Mautdatenbank abgleichen. Wer dort nicht zu finden ist, muss mit Bußgeldern von bis zu 200 Euro rechnen.

 

Neu gewonnene Vorteile

Die SFDI, der Betreiber der digitalen Tschechien Vignette hat bekannt gegeben, dass die neue E-Vignette sofort nach dem Kauf gültig ist. Es muss also nicht mit dem Grenzübertritt gewartet werden. Darüber hinaus ist der Zeitraum für eine Jahresvignette nun frei wählbar. Zuvor war die Maut immer an ein Kalenderjahr gebunden. Vielfahrer werden sich darüber freuen. 

 

Wo gibt es die E-Vignette Tschechien zu kaufen?

Grundsätzlich wird die E-Vignette für Tschechien nur an offiziellen Vertriebskanälen zu kaufen sein So gibt es die Digitale Vignette für Tschechien online zu kaufen, wie auch an EuroOil-Tankstellen. Die tschechische Autobahngesellschaft hat außerdem spezielle Automaten an den Grenzübergängen aufgestellt und auch die inländischen Postämter sollen für den Verkauf autorisiert sein. 

 

Sind bestimmte Fahrzeuge von der Maut befreit?

Der menschengemachte Klimawandel schreitet immer weiter voran und so ist es kein Wunder, dass die einzelnen Staaten ihre Bürger dazu aufrufen, auf alternative Antriebe zu setzen. Um diese Entwicklung zu fördern, werden Anreize geschaffen. Wer also mit einem PKW mit Elektroantrieb oder einem Plug-In-Hybrid über die Grenze fahren möchte und im kombinierten Betrieb weniger als 50g/km CO2 ausstößt, ist von der Mautpflicht befreit. Diese Regelung gilt natürlich auch für Wasserstofffahrzeuge. 

 

Was muss man dafür tun?

Es reicht bisher noch nicht aus, bei einer Kontrolle einfach den Fahrzeugschein vorzuzeigen. Schließlich kann dieser zu leicht gefälscht werden. Um von der Befreiung zu profitieren muss jeder Fahrer ein Formular ausfüllen, welches auf der Website der Betreibergesellschaft zu finden ist. 

 

In welchen Ländern gibt es ebenso digitale Vignetten?

Wie bereits oben aufgeführt, hat Österreich als einer der ersten die digitale Vignette eingeführt. Diese kann von Autofahrern bis heute ausgewählt werden. Darüber hinaus gibt es die E-Vignette aber nicht nur in Tschechien, sondern auch in der Slowakei, in Slowenien und ab 2023 auch in der Schweiz. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis Spanien, Frankreich und Co nachziehen werden. Auch in Polen sind einige Streckenabschnitte bereits digital bezahlbar. 

 

Fazit: Die digitale Vignette Tschechien sorgt für Veränderungen

Dank der neuen E-Vignette gehört die Tschechische Republik zu den ersten Ländern, die ihr Mautsystem an die Digitalisierung anpassen. Für alle Autofahrer bedeutet dies, dass das Kleben und Kratzen ab sofort nicht mehr notwendig ist. Darüber hinaus macht ein möglicher Scheibenbruch keine Kopfschmerzen mehr und wer eine digitale Jahresvignette kauft, muss sich nicht mehr um die Verlängerung kümmern. Diese geht von nun an automatisch vonstatten, wodurch Mehraufwand und Fristen vollkommen entfallen. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Vorteile der Betreibergesellschaft, die nun weniger Personal bezahlen muss.