Burgwedel
Sonnabend, 21.05.2022 - 10:37 Uhr

Großer Unmut bei Gruppe SPD/Grüne über Beschluss des neuen Feuerwehrhaus-Standorts

GROßBUGRWDEL

Aus Sicht der SPD/Grüne-Gruppe im Burgwedeler Stadtrat ist der seiner Zeit (2020) in den Fachausschüssen und im Verwaltungsausschuss favorisierte Standort „Bissendorfer Straße“ für das neue Feuerwehrhaus Großburgwedel nicht mehr tragbar. 

 

"Denn inzwischen liegen neue Erkenntnisse und eine Stellungnahme aus Sicht von Naturschutz und Landschaftspflege vor. Diese besagen, dass es sich bei dem ausgewählten Baugebiet um ein in dieser Art in Burgwedel einzigartiges Feuchtgebiet handele. Bei der Errichtung des Feuerwehrhauses in diesem Bereich sei mit erheblichen Eingriffen und daraus resultierenden Ausgleichsmaßnahmen zu rechnen", so die Gruppe.

 

"Neben dem unwiederbringlichen Verlust dieser unbedingt erhaltenswerten Fläche kommt noch erschwerend der zusätzlich hohe finanzielle Mehraufwand hinzu. Denn inzwischen steht laut Vorlage der Verwaltung fest, dass aufgrund des hohen Grundwasserstandes das gesamte Gelände um min. 0,60 Meter angehoben und mit kapillarbrechendem, frostfreiem Material aufgefüllt werden muss. Der hohe Grundwasserstand führt auch dazu, dass das anfallende Niederschlagswasser nicht vor Ort versickert werden kann und abgeführt werden muss. Vor einer Einleitung in ein Gewässer muss eine Rückhaltung gewährleisten, dass bei Spitzenabflüssen keine Überlastung des Gewässers entsteht. Das kann über große Stauraumkanäle oder ein Regenrückhaltebecken realisiert werden. Weiterhin muss während der Bauzeit der Grundwasserspiegel um mindestens 0,5 Meter unter Gründungsebene abgesenkt werden.  Durch diese notwendigen Maßnahmen ist laut Verwaltung mit Mehrkosten in Höhe von 300.000 bis 500.000 Euro zu rechnen", erklärt die Gruppe.

 

Für die Gruppe SPD/Grüne gibt es "keinerlei Zweifel, dass dieses biodiverse Feuchtgebiet in seiner Natürlichkeit erhalten werden muss und die Standortfrage neu behandelt werden muss. Eine ähnliche Fläche im Stadtgebiet Burgwedel zu finden, die als Ausgleich dienen könnte, scheint uns nicht realistisch zu sein. Eine wertvolle Fläche dieser Art zu 'opfern' ist unseres Erachtens nicht mal im Ansatz zeitgemäß und akzeptabel."

 

"Für unsere Gruppe völlig unverständlich wurde gestern im Fachausschuss durch die CDU/FDP-Mehrheitsgruppe aber trotz aller Bedenken und Mehrkosten der Beschluss gefasst, am gewählten Standort festzuhalten und die Verwaltung nicht mit der Prüfung der Alternativstandorte zu betrauen", beklagen Sozialdemokraten und Grüne.

 

Die Gruppe weist in diesem Zusammenhang Hier darauf hin, "dass wir für den Neubau des Feuerwehrhauses sind und das Ehrenamt damit auch unbedingt unterstützen möchten. Bei unserer Kritik geht es ausschließlich um den ausgewählten Standort und den damit verbunden Verlust dieser wertvollen Fläche."